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Am Anfang des Weges

Am Anfang des Weges

Titel: Am Anfang des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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Wurstsauce.«
    »Hungrig«, sagte sie, während sie die Bestellung aufnahm. »Hungrig und durchnässt. Möchten Sie auch etwas trinken?«
    »Orangensaft und eine heiße Schokolade.«
    »Orangensaft. Heißen Kakao«, sagte sie. »Bin gleich wieder da.« Sie schnellte herum und entfernte sich. Einen Augenblick später kam sie mit einem Becher wieder. Eine Sahnehaube türmte sich darauf, ungefähr halb so hoch wie der Becher selbst. »So, bitte sehr. Ich hoffe, Sie mögen Schlagsahne auf Ihrem Kakao. Ich habe da ein bisschen übertrieben. Ich tue sie wieder runter, wenn Sie sie nicht mögen.«
    »Ich mag Schlagsahne«, sagte ich.
    »Gut.«
    »Sagen Sie mir etwas über diese Bungalows dort hinten?«
    »Ja. Was wollen Sie denn wissen?«
    »Sind davon noch welche frei?«
    »Ich denke schon.«
    »Was kosten sie?«
    »Etwa hundert Dollar die Nacht.«
    »Gibt es dort warmes Wasser?«
    Sie lächelte. »Aber ja, natürlich. Sie sind praktisch kleine Hotelzimmer.«
    »Wie kann ich einen mieten?«
    »Ich hole Ihnen den Prospekt.«
    Sie ging durch eine Schwingtür nach hinten und kam dann mit einem kleinen, bunten Flyer wieder. Wie der Diner war auch jeder Bungalow in einem bestimmten Stil gestaltet. Es gab eine Western-Hütte, ein Tropical-Island-Paradies und den Big Bopper, der wie eine Erweiterung des Diners aussah.
    »Sie sind alle noch frei. Sie kosten 98 Dollar die Nacht«, sagte sie. »Aber ich bin sicher, dass ich den Preis für Sie ein bisschen herunterhandeln könnte.«
    »Danke.«
    Ally trat vom Tisch zurück. »Ihr Frühstück müsste jetzt fertig sein.«
    Ein paar Minuten später war sie mit einer großen Platte wieder da, die sie mit Topflappen hielt. »So, bitte sehr. Aber passen Sie auf, der Teller ist heiß.«
    Die großen, leicht gebräunten Brötchen waren mit Wurstsauce übergossen und mit Petersilienflocken und Paprika garniert. Als sie den Teller abstellte, bemerkte ich zwei große Narben, die sich quer über ihr rechtes Handgelenk zogen. Sie ertappte mich beim Hinsehen, zog den Arm rasch zurück und drückte ihn an ihre Seite.
    »Ich habe mit dem Besitzer geredet«, sagte sie. »Er sagt, er vermietet Ihnen einen Bungalow für nur 59 Dollar die Nacht. Sie können ihn sofort beziehen.«
    »Danke, das ist ein Angebot, das ich sehr gern annehme.«
    »Wenn Sie mit dem Essen fertig sind, zeige ich Ihnen die Bungalows. Brauchen Sie sonst noch etwas?«
    Ich sah sie an. »Meinen Saft.«
    »Natürlich. Entschuldigung.« Sie lief zurück und kam dann mit einem großen Glas Orangensaft wieder. Sie reichte es mir mit der linken Hand. »Das geht auf mich. Guten Appetit.«
    »Danke.«
    Das Essen war köstlich. Die Brötchen mit Wurstsauce schmeckten besonders gut. Als ich aufgegessen hatte, kam Ally mit meiner Rechnung wieder.
    »Haben Sie sonst noch einen Wunsch?«
    »Nein, alles bestens.« Ich reichte ihr meine Kreditkarte.
    »Ich rechne das hier schnell ab, dann zeige ich Ihnen die Bungalows.«
    Einen Augenblick später kam sie mit meiner Karte, dem Beleg und drei Zimmerschlüsseln wieder. Sie hingen an hölzernen Schlüsselanhängern, die ungefähr so groß wie Bootsruder waren. Auf jedem Anhänger stand der Name des jeweiligen Bungalows.
    Ich unterschrieb den Beleg, dann setzte ich meinen Hut auf, schulterte meinen Rucksack und folgte ihr zur Hintertür hinaus.
    Der erste Bungalow, den sie mir zeigte, war im Tropenstil eingerichtet, und die Wände waren bemalt mit bunten Blättern, exotischen Vögeln, Papageien und Nymphensittichen. Mir war egal, wo ich schlafen würde, und das sagte ich Ally auch, aber sie bestand darauf, mir ihren Lieblingsbungalow zu zeigen – den Big Bopper. »Ich finde, das ist der hübscheste der drei«, sagte sie, während sie die Tür aufsperrte.
    Drinnen war es sehr sauber. Die Wände waren blaugrau gestrichen und hatten dieselbe Farbe wie eine Tiffany-Geschenkschachtel. Das Wohnzimmer hatte einen schwarz-weiß gefliesten Eingangsbereich, eine Couch und einen Fernseher. Überall an den Wänden hingen Fotos aus den Fünfzigerjahren: Sinatra, Brando, Elvis, aber hauptsächlich Marilyn Monroe. Es gab ein großes Poster von ihr, auf dem sie auf einem Bett kniete.
    Zur Einrichtung der kleinen Küche gehörten ein kleiner Laminattisch mit zwei Stühlen mit Chromlehnen, ein kleiner Kühlschrank, eine Porzellanspüle, eine Mikrowelle, ein elektrischer Ventilator und zwei rosa Plüschlampen, die von der Decke hingen. Im Badezimmer gab es eine Badewanne mit einem Plastikvorhang, der mit den

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