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Am Anfang war das Ende (German Edition)

Am Anfang war das Ende (German Edition)

Titel: Am Anfang war das Ende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Casta
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kann nicht mehr«, krächze ich.
    »Ist gut so. Ich hab’s untergeschoben. Du kannst loslassen.«
    Es klappt, und als ich hinkrieche und mein Gesicht an den entstandenen Spalt halte, spüre ich einen kalten Luftstrom an der Wange.
    »Dort unten bläst ein Wind«, sage ich.
    •
    In den Keller zu gelangen ist doch schwieriger, als ich gedacht habe. Die Falltür stößt an die Unterkante des Tisches, und man muss sie mit den Armen hochhalten, während man sich durch die nicht sehr große Öffnung schlängelt. Dazu sollte man stark und gelenkig sein, und ich bezweifle, dass ich das schaffe. Aber weder David noch Gabriel sind daran interessiert, es zu versuchen.
    »Na gut, ich mach einen Test«, sage ich.
    Die Falltür ruht auf einem Schneidebrett, das David daruntergeschoben hat. Ich packe sie an der Vorderkante und hieve sie vorsichtig hoch, während ich mich gleichzeitig drehe, um die Beine in die entstandene Öffnung zu bringen. Als ich bis zu den Schienbeinen drinstecke, kann ich die Falltür nicht mehr halten und muss sie ablassen, bis sie auf meine Knie zu liegen kommt. Dann taste ich mit den Füßen so lange herum, bis ich eine Treppenstufe spüre.
    »Ich glaube, das geht«, keuche ich. Jetzt habe ich einen besseren Griff, weil ich so nah dransitze und meine Füße sich auf die Stufe stützen können. Ich drücke die Falltür so weit wie möglich nach oben und zwänge meinen ganzen Körper darunter. Kurz verlieren meine Füße den Halt, doch dann gelingt es mir, sie auf die Treppe zurückzubringen und ein paar Stufen hinabzusteigen. Langsam senke ich die Falltür über mir.
    »Ich mach jetzt zu, ist das Schneidebrett noch da?«, flüstere ich.
    »Augenblick«, sagt David und schiebt es wieder an seinen Platz. »Jetzt kannst du loslassen.«
    Die Falltür landet mit einem dumpfen Aufprall auf dem Brett. Ich ruhe erst mal meine Arme aus. An meinem Rücken spüre ich die Treppe. Ein kalter Luftstrom bläst mir ins Gesicht. Mein Herz klopft heftig. Nichts ist zu hören, es ist ganz still. Dann steigt mir ein leicht feuchter Geruch in die Nase. Ja, denke ich, ungefähr so hat es in Omas Vorratskeller gerochen. Vorsichtig lasse ich mich an der Treppe nach unten gleiten. Als meine Füße den Boden erreicht haben, bleibe ich lange regungslos stehen. Meine Beine zittern. Mit der einen Hand taste ich in der Gesäßtasche nach dem Feuerzeug. Als ich es berühre, fühle ich mich gleich etwas ruhiger. Aber vorerst will ich es nicht benützen, sondern versuche meine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Ich spitze die Ohren, höre meinen eigenen Atem und das unruhige Klopfen meines Herzens. Aber auch ein vages Geräusch, das wie ein fernes Tropfen klingt. Ein Geräusch, das so schwach ist, dass es ab und zu völlig verschwindet.
    »Ist da irgendwas?«, flüstert von oben Dinahs Stimme.
    Als ich den Kopf drehe und zur Luke hinaufspähe, kann ich als schmale Lichtstreifen ihre Umrisse erkennen.
    »Ich weiß nicht«, antworte ich leise.
    Dann strecke ich die Hände aus und taste mich langsam durch den Keller. Erst taste ich ins Leere, doch nach ein paar Schritten berühre ich eine Wand. Meine Finger suchen die kalte Oberfläche ab, bis sie auf etwas stoßen, das aus Holz zu sein scheint. Ein Regal! Genauso hatte ich mir das vorgestellt. Ich bewege mich seitwärts und suche mit den Händen ein Regalbrett ab. Es ist leer. Ich lasse mich auf die Knie sinken und taste das Regalbrett darunter ab, doch auch das ist leer, genau wie das unterste.
    Enttäuscht richte ich mich auf, drehe mich um und untersuche die übrigen Wände. An der gegenüberliegenden Wand befinden sich die gleichen Regale, die genauso leer sind. An der dritten Wand, der Treppe gegenüber, sind keine Regale. Ich spüre den kalten Luftstrom, der meine Haare leicht flattern lässt. Kommt der Wind von hier? Ich bleibe stehen, um dem nachzuspüren, und da ist mir, als würde ich das ferne Tropfen wieder hören. Meine Hände streichen über die Wand. Sie scheint aus Metall zu sein. Als ich dagegenklopfe, hallt es so laut, dass ich erschrecke.
Dong, dong, dong!
, dröhnt es durch den Keller.
    »Was ist?«, flüstert Dinah oben aus der Küche.
    »Nichts«, flüstere ich. »Hier gibt’s nichts.«
    Doch im selben Moment, als ich die Treppe nach oben klettern will, stößt mein Fuß auf dem Boden gegen etwas Weiches, Haariges. Ich erstarre. Dann spüre ich wieder, dass sich etwas Weiches, Haariges direkt an meinem Bein befindet. Mit einem schrillen Schrei stürze ich mich auf

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