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Am Anfang war das Ende (German Edition)

Am Anfang war das Ende (German Edition)

Titel: Am Anfang war das Ende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Casta
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die Treppe, klettere nach oben, stoße die Falltür auf und knalle mit dem Kopf dagegen und beim Herausklettern noch einmal gegen den Tisch. Einer der Stühle fällt krachend um. Ohne mich darum zu scheren, werfe ich mich auf den Fußboden und lasse die Falltür einfach hinter mir zufallen. Mit einem dumpfen Knall kracht sie herunter.
    »Was ist?«, fragt Dinah. »Was ist passiert?«
    »Da unten sind Ratten!«, keuche ich.
    »Ach du Scheiße! Ist ja voll widerlich!«, ruft David aus.
    »Du hast einen der Zwillinge umgeworfen«, sagt Gabriel.
    »Kommt, schnell raus hier!«, rufe ich, und die anderen folgen mir, als ich aus der Küche renne und die Küchentür hinter mir zuschlage.
    •
    In dieser Nacht liege ich lange hellwach in dem Doppelbett, während die anderen fest schlafen. David redet im Schlaf, aber ich höre ihn kaum, weil ich von dem Erlebnis im Keller so erfüllt bin und es in Gedanken hin und her wende. War es tatsächlich eine Ratte, die mich berührt hat? Jetzt, sicher und geborgen bei den anderen im Bett, bin ich mir nicht mehr so sicher. Vielleicht hab ich mir das nur eingebildet. Als ich zu diesem Schluss gekommen bin, schlafe ich endlich ein.
    Ich stehe in Entenhausen auf dem Marktplatz, als Gustav Gans vorbeikommt. Ich rufe ihm ein Hallo zu, und er fragt, ob ich ihn in die Zeit der Wikinger begleiten will. Er wird mit Donald und den Neffen dort hinreisen.
    »Jeder von uns fährt mit einer eigenen Zeitmaschine«, erklärt er.
    »Ihr macht doch hoffentlich nicht schon wieder eine Wettfahrt?«, frage ich.
    Gustav zwinkert mir zu. »Wir wollen einen vergrabenen Schatz suchen. Wenn du schlau bist, fährst du mit mir in meiner Maschine!«, sagt er. Dann verstummt er, sieht sich um und zieht ein Blatt Papier aus der Tasche. »Ich hab eine Karte gefunden«, flüstert er. »Die Wettfahrt ist schon gewonnen.«
    Ich werfe einen Blick auf die Karte und präge sie mir blitzschnell ein. Dann sage ich, dass ich mit Donald fahre, weil er mir von allen Bewohnern Entenhausens immer der liebste gewesen ist.
    Als die Zeitmaschine gerade starten will, kommt Daniel Düsentrieb angerannt. Er hält etwas in der Hand. »An Donalds Maschine fehlt ein wichtiges Teil!«, ruft er.
    Aber es ist zu spät. Wir sind schon gestartet.
    »Ihr fahrt in die falsche Richtung!«, ruft Daniel Düsentrieb und winkt mit einer großen Schraube.
    Donald sieht mich beunruhigt an.
    »Vielleicht landen wir jetzt in der Zukunft«, sage ich. »Aber keine Angst. Dort kenne ich mich aus.«
    Als wir gelandet sind, höre ich Pferde, die auf uns zu galoppieren. Das überrascht mich, dann damit hatte ich nicht gerechnet.
    »Wo sind wir?«, fragt Donald.
    »Ich weiß nicht genau«, sage ich. »Möglicherweise in der Zeit der Pferde.«
    Als ich das sage, höre ich die Pferde wiehern, und da merke ich, dass ich wieder im Doppelbett liege. Neben mir murmelt David seine unverständlichen Sprüche. Da höre ich es wieder. Pferde, die wiehernd vorbeigaloppieren. Ich setze mich im Bett auf. Jetzt ist es noch deutlicher. Es klingt, als wären sie im Garten.
    Ich packe Dinah am Arm und schüttle sie fest.
    »Wach auf!«, sage ich. »Draußen sind Pferde!«
    Aber bis Dinah endlich aufgewacht ist, sind die Pferde verschwunden. Obwohl wir lange still dasitzen, hören wir nichts mehr von ihnen. Dinah sieht mich fragend an. Da lasse ich mich nach hinten ins Bett fallen und schlafe wieder ein.
    •
    Am Morgen finden wir zunächst keine Pferdespuren, jedenfalls nicht im Garten, obwohl ich mir fast sicher bin, dass von dort die Geräusche kamen. Aber hinter der Hecke entdecken wir sie dann doch. Es sind nicht ganz so viele Spuren, wie ich erwartet habe. Aber fünf oder sechs Pferde müssen hier gewesen sein.
    »Cool, eine Herde wilder Pferde«, sagt David.
    »Wär doch toll, wenn wir die einfangen könnten«, meint Gabriel.
    »Vielleicht sind es die Pferde, die den Zwillingen gehört haben«, sage ich.
    Bei diesen Worten fällt mir plötzlich der Aufprall auf den Küchenboden wieder ein. Der Aufprall, den ich gehört habe, als ich aus dem Keller geschossen kam. Als ich den einen Zwilling umwarf.
    »Sollten wir nicht lieber erst in der Küche aufräumen«, schlage ich vor.
    Ich möchte wissen, ob der Zwilling noch auf dem Boden liegt oder inzwischen schon wieder am Tisch sitzt. Aber als wir in die Küche kommen, ist alles so, wie wir es am Abend zurückgelassen haben. Der Hund und die Katze liegen mitten in der Küche auf dem Flickenteppich, und neben dem Tisch liegt der

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