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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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umzugehen verstand. Es wäre ausgesprochen dumm, sich die Chance entgehen zu lassen, einen Blick in das Haus zu werfen.
    Sie ergriff seine Hand. „Ich bin Monica Shipping“, sagte sie. Der Name war ihr gerade eingefallen. „Und ich würde wirklich gerne ein Glas Wasser trinken.“
    Auf dem Weg zum Haus deutete er auf die Tomaten und die Erdbeeren. „Wir bauen hier alle Arten von Obst und Gemüse an“, erklärte er. „Alles gedeiht prächtig.“ Als sie das Haus beinahe erreicht hatten, bemerkte Ashley mehrere Gebäude, die sich bis zum Ende des Grundstücks erstreckten.
    „Schauen Sie“, sagte er, während er zwischen den Beeten stehen blieb. „Kohl, Mohrrüben … alles da. Wir sind vollkommen unabhängig. Gott sei Dank sind wir alle Vegetarier; da haben wir keine Probleme mit unserer Ernährung.“
    „Wir alle?“ hakte Ashley mit einem fragenden Lächeln nach. „Wie viele Leute leben denn hier?“
    „Im Moment sind es acht.“
    „Sind Sie verheiratet? Dann haben Sie aber eine große Familie.“
    „Es ist eher eine Gemeinschaft von Freunden.“
    „Eine … religiöse Gemeinschaft?“
    Er lachte. „Nein. Mehr eine Kommune. Wir sind Leute, die gerne auf einer Farm arbeiten und gerne zusammen sind. Und wir alle hassen den Stress und den Konkurrenzkampf, denen man sich da draußen jeden Tag stellen muss.“
    „Hört sich interessant an.“
    „Sind Sie wirklich interessiert?“
    Sie lächelte zögernd. „Ich weiß nicht … Ich habe, ehrlich gesagt, noch nie darüber nachgedacht.“
    „Na, dann kommen Sie herein. Schauen Sie sich mal um.“
    Über eine Stufe erreichten sie eine kleine Terrasse. Die Fliegengittertür war geschlossen, aber die hölzerne Tür dahinter stand weit offen. Es gab keine Klimaanlage, doch trotz der Mittagszeit war die Luft im Inneren des Hauses angenehm kühl.
    Ashley hatte das Gefühl, in einem Farmhaus in Neuengland zu sein. Vor einem Ofen lag ein handgeknüpfter Teppich; bequeme Sofas mit durchgescheuertem Stoff und Schonbezügen luden zum Sitzen ein. Mitten im Zimmer standen zwei Schaukelstühle und ein Korb mit Strickzeug. Daneben lag ein Stapel Zeitschriften, die sich mit Gartenpflege und Selbstbaumöbeln beschäftigten.
    „Kommen Sie in die Küche“, forderte er sie auf, und sie folgte ihm.
    Auf der Küchenarbeitsfläche lag Gemüse. Jemand bereitete ein großes Essen vor. Ein vegetarisches Mahl, wie sie mit einem Blick feststellte.
    Es gab zwar keine Klimaanlage, aber wenigstens Strom. Er öffnete den Kühlschrank. „Hier ist Wasser und jede Menge Saft.“
    Am liebsten hätte sie einen doppelten Espresso gehabt, aber den würde sie hier bestimmt nicht bekommen. „Ein Wasser wäre jetzt genau das Richtige, vielen Dank.“
    Er goss ihr ein Glas eiskaltes Wasser ein und deutete auf einen Stuhl am Küchentisch. Sie nahm Platz und sah sich um. Hier war es genauso anheimelnd wie im Wohnzimmer. Kupfertöpfe und Kochlöffel hingen von Haken an der Decke. Einweckgläser mit verschiedenen Früchten standen in Reih und Glied auf dem Fensterbrett. Auf den Stühlen lagen selbst genähte, leuchtend blaue Kissen.
    „Danke.“
    „Gern geschehen.“ Er lächelte. „Tomaten sehe ich jeden Tag auf den Feldern. Aber Sie sind die erste schöne Frau, die mir hier jemals über den Weg gelaufen ist. Ich kann es kaum glauben.“
    Sie bedankte sich für das Kompliment.
    „Was machen Sie denn so?“
    „Ich bin Künstlerin. Ich zeichne Porträts.“
    „Für Touristen?“
    Sie ließ ihn in seinem Glauben.
    „Suchen Sie hier in der Gegend nach einem Grundstück?“
    „Ja“, erwiderte sie lachend. „Aber ich fürchte, ich bin nicht so idealistisch wie Sie. Ich möchte einfach nur ein großes Stück Land, ein bisschen Platz.“
    Er nickte verständnisvoll. „Diesen Wunsch haben viele Leute. Sie müssen echt gut sein, wenn Sie sich einen so weitläufigen Besitz leisten können.“
    „Nun ja … Sie wissen doch, wie Touristen sind. Es ist alles eine Frage der Mundpropaganda. Einer erzählt den anderen, dass sie sich unbedingt von einem bestimmten Künstler zeichnen lassen müssen, und egal, ob Sie gut sind oder nicht – Ihre Arbeit gehört zu den Dingen, die sie auf jeden Fall mit nach Hause nehmen wollen.“
    „Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie mal ein paar Tomaten zeichnen wollen.“
    „Das mache ich.“ Sie stellte ihr Glas ab. „Ich muss jetzt wirklich wieder los.“
    „Ich begleite Sie zu Ihrem Wagen.“
    „Nein, nein. Ich habe schon genug von Ihrer Zeit in Anspruch

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