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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Vorwürfe. Stattdessen begrüßte er sie mit seinem üblichen Grinsen. Nick war überhaupt nicht nachtragend, und Eifersucht war ihm vollkommen fremd. Wenn sie das Gefühl hatte, eine Zeit lang ohne ihn sein zu müssen, stand es ihr jederzeit frei zu gehen. Und wenn sie sich in seiner Gegenwart wohl fühlte – umso besser. Jedenfalls war sie ihm stets willkommen.
    „Na, wie war dein Tag?“ erkundigte er sich.
    „Nicht schlecht.“
    „Hast du was verkauft?“
    „Ich hatte zwei Besichtigungstermine bei ziemlich teuren Häusern, aber es hat keiner angebissen – noch nicht.“
    „Das braucht eben seine Zeit.“
    „Hat Ashley sich gemeldet? Sind die Mädels schon im Hotel eingetroffen?“
    Nick schüttelte den Kopf. „Sie wollte mich nur anrufen, wenn es Probleme gibt. Ich denke, ich höre morgen von ihr. Sie hat sich übrigens sehr über die Kekse gefreut. Sie wird es dir selbst sagen, wenn sie zurückkommt.“
    „Schön.“
    Sharon stellte ihre Handtasche hinter der Bar ab und gab Nick einen Kuss. Warum empfand sie bloß diese innere Unruhe? Das sah ihr gar nicht ähnlich. Sie ärgerte sich über selbst. Normalerweise war sie die Ruhe selbst und hatte immer alles unter Kontrolle.
    Als sie sich von ihm abwenden wollte, hielt er sie fest und küsste sie noch einmal, diesmal sehr viel intensiver. Sie löste sich von ihm. Ihre Wangen waren gerötet. „Sandy Reilly ist gerade reingekommen und starrt uns an.“
    „Sandy ist doch schon uralt. Wahrscheinlich wecken wir Erinnerungen in dem alten Knaben – an aufregende Momente voller wildem Sex“, erwiderte Nick.
    „He, ihr zwei, regt euch ab“, rief Sandy. „Und hört auf damit. Sorgt lieber dafür, dass es hier was zu trinken gibt. Der alte Knabe kann noch ausgezeichnet hören, und er will jetzt sofort ein Bier.“
    Sharon und Nick trennten sich lachend. Nick rief ihm zu: „Das Bier geht auf mich.“
    „Schön, dass man manchmal noch was Erfreuliches hört“, sagte Sandy und schüttelte den weißhaarigen Kopf. „Bring mir bitte ein kaltes.“
    „Du klingst ziemlich frustriert, Sandy.“
    „Das bin ich auch. Jedenfalls weiß ich jetzt, warum ich mich lieber mit Booten beschäftige. Ich war gerade bei der Bank, um einige Rechnungen zu bezahlen, und habe ewig im Stau gestanden. Dieser verdammte Verkehr.“
    „Noch schlimmer als sonst?“ fragte Nick.
    „Das kann man wohl sagen. Heute scheinen sich alle Verrückten dieser Welt da draußen getroffen zu haben. Ich setze mich bestimmt nicht mehr hinters Steuer. Was ist denn nun mit meinem Bier, Nick?“
    Unter der Wasseroberfläche konnte Jake Dilessio das schabende Geräusch hören, als etwas sein Boot streifte. Es war ein merkwürdiger Laut, der mehr wie ein Reiben als ein Kratzen klang. Er schaffte es gerade noch, die letzte hartnäckige Muschel vom Schiffsrumpf zu entfernen, ehe ihm der Sauerstoff ausging. Er tauchte auf, griff nach der untersten Sprosse am Heck der
Gwendolyn
, schob sich die Tauchermaske aus dem Gesicht und holte tief Luft. Dann kletterte er hinauf und sprang auf sein Hausboot.
    Er spürte die Bewegung, noch bevor er seinen Angreifer zu Gesicht bekam. Nach jahrelangem Training funktionierte sein Instinkt bestens. Das Adrenalin strömte durch seine Adern.
    Als eine Faust auf ihn zuschoss, duckte er sich, richtete sich blitzschnell wieder auf und schlug mit der Linken zu. Er hatte Glück und traf seinen unbekannten Gegner mitten aufs Kinn.
    Zu seiner Überraschung blieb der Mann, der ein maßgeschneidertes weißes Hemd, Krawatte, marineblaue Hosen und Lederslipper trug, am Boden liegen. Er atmete schwer und schien fast zu schluchzen, als er sich aufrichtete und sein Kinn rieb.
    „Verdammt“, fluchte Jake leise. „Brian?“
    „Du hast mit ihr geschlafen“, sagte der Mann.
    Jake beugte sich nach unten und half seinem Angreifer auf die Füße. Die beiden waren fast gleich groß; Brian war schlank, kräftig und ziemlich attraktiv – ein blonder Surfertyp mit blauen Augen, um den die Frauen sich rissen. Im Moment jedoch waren seine blauen Augen rot gerändert vom Weinen, und die Schwellung an seinem Kinn beeinträchtigte die klassische Form seiner Gesichtszüge.
    „Brian, was zum Teufel tust du hier?“ fragte er ruhig. Der Adrenalinstoß war verebbt, und sein Herz schlug wieder ruhiger. „Komm rein, ich gebe dir etwas Eis für dein Kinn.“
    Brian Lassiter riss sich von ihm los, dann folgte er Jake doch in das Wohnzimmer seines Hausboots. Der Platz im Inneren der
Gwendolyn
war optimal

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