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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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hineingefahren, weil sie nicht rechtzeitig bremsen konnten, aber auch deren Fahrer haben nichts gesehen. Der Fahrer des ersten Wagens ist absolut unverdächtig. Er hat einen Möbelladen in North Dade, drei Kinder, ist Fußballtrainer und geht jeden Sonntag in die Kirche. Ehemaliger Marinesoldat, hat im Mittleren Osten gekämpft. Er hat noch nie in seinem Leben einen Strafzettel bekommen. Den Jungen hat er erst bemerkt, als er auf seine Fahrspur lief. Natürlich hat er gebremst, aber es war zu spät. Er hat gar nicht gesehen, ob der Junge von den Feldern her gekommen, aus einem Auto gesprungen oder vom Himmel gefallen ist. Die Polizisten sind durch sämtliche umliegenden Häuser und Geschäfte gegangen und haben die Anwohner befragt. Wir haben Plakate ausgehängt und um Anrufe gebeten, egal, für wie unbedeutend die Leute ihre Beobachtungen halten mögen.
    Die Eltern haben wir natürlich auch befragt, aber sie wussten überhaupt nicht, was ihr Sohn vorhatte. Vor ein paar Monaten war er plötzlich von der Bildfläche verschwunden, weil er Reporter werden wollte. Er hatte sich vorgenommen, inkognito zu arbeiten oder irgend so etwas. Ein paar Artikel hat er an ein Blatt verkauft, das sich
Tiefgang
nennt. Ich war in der Redaktion. Der Chefredakteur mochte Fresia und war entsetzt, als er hörte, was passiert war. Er glaubt, dass der Junge hinter einer heißen Geschichte her war, aber er hatte ihm nicht sagen wollen, worum es ging, bis er mehr Informationen gesammelt hätte. Vielleicht ist er bei seinen Recherchen auf irgendetwas Brisantes gestoßen. Sie können mir glauben, dass wir in dieser Sache alle Hebel in Bewegung gesetzt haben. Trotzdem stecken wir in einer Sackgasse und wissen nicht mehr weiter.”
    „Ich verstehe. Aber von irgendwoher muss der Junge doch gekommen sein.“
    „Ja. Wir wissen nur nicht, aus welcher Richtung. Wir haben die Gästebücher der umliegenden Hotels und Motels geprüft und nichts gefunden. Es hat sich auch kein Besitzer einer Privatpension gemeldet – falls er da gewohnt hat. Und niemand hat ihn aus einem Wagen steigen sehen. Aber wir hoffen immer noch auf Hinweise. So schnell geben wir nämlich nicht auf.“
    „Außerdem besteht ja noch Hoffnung, dass der Junge aus dem Koma erwacht“, gab Jake zu bedenken.
    „Na ja, man klammert sich eben an jeden Strohhalm“, meinte Carnegie. Dann wechselte er das Thema. „Und wie läufts bei Ihnen? Ich habe von der Leiche gehört, die kürzlich gefunden wurde. Und dass das Sonderkommando von damals nie wirklich aufgelöst wurde und auch das Geständnis von diesem durchgeknallten Knaben nicht dazu geführt hat, dass die Akte endgültig geschlossen wurde. Wie lange ist das jetzt her – vier oder fünf Jahre?“
    „Fünf. Fast fünf.“
    Carnegie musterte ihn mit einem forschenden Blick.
    „Glauben Sie, dass es einen Zusammenhang gibt?“
    „Ich halte das für durchaus möglich. Kann natürlich auch sein, dass jemand das Mädchen loswerden wollte, über die Kultmorde Bescheid wusste und die Leiche auf die gleiche Weise zugerichtet hat, damit es aussieht wie die Tat eines Trittbrettfahrers. Bis jetzt wissen wir noch nicht sehr viel. Eigentlich gar nichts. Noch nicht einmal, wer die Tote ist.“
    Carnegie nickte und dachte über seine Antwort nach. Schließlich sagte er: „Wie war das eigentlich mit dem Tod Ihrer Kollegin? Hat sich da mal etwas Neues ergeben?“
    Plötzlich fühlte Jake sich wie gelähmt. Er schüttelte den Kopf. Offenbar war sein Kollege über alle Gerüchte bestens informiert. Aber wer war das nicht? Es hatte schließlich eine öffentliche gerichtliche Untersuchung gegeben.
    „Nein“, sagte er knapp.
    „Es … es hat mir so Leid getan. Es tut uns immer Leid, wenn wir erfahren, dass ein Kollege oder eine Kollegin zum Opfer wird. Sie schien sehr nett gewesen zu sein. Es gibt eben immer wieder Fälle, die nicht gelöst werden können, egal, wie sehr man sich auch bemüht.“
    „Ja“, stimmte Jake ihm mit gepresster Stimme zu. „Aber der nicht. An dem bleibe ich dran bis ans Ende meiner Tage.“ Er erhob sich, bedankte sich bei Carnegie und schüttelte ihm die Hand. „Rufen Sie mich an, wenn Sie etwas Neues erfahren?“
    „Klar. Und wenn Sie etwas herausfinden sollten, was mir weiterhilft, tun Sie’s bitte auch. Ich bin schließlich nicht neu in dem Verein und erst recht kein Platzhirsch, der keinen in sein Revier lässt. Sondern dankbar für jede Hilfe, die ich kriegen kann.“
    Das wars dann also. Ashley hatte das

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