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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Nick.
    „Wir machen dir drei Teller fertig“, schaltete Sharon sich ein. „Du hast doch bestimmt den ganzen Tag noch nichts gegessen – bis auf das Zeug von der Imbissbude.“
    „Ich will doch nicht mit den Fresias essen, sondern bei Stuart sitzen, damit sie eine kleine Pause haben“, meinte sie.
    „Dann isst du etwas, bevor du fährst“, beharrte Sharon.
    „Na gut“, gab sie lachend nach. Sie küsste ihren Onkel auf die Wange, dann Sharon, und weil sie schon dabei war, gab sie auch Sandy einen Kuss.
    „Polizisten kenne ich ja schon eine Menge“, sagte Sandy. „Aber eine Künstlerin aus der Gerichtsmedizin habe ich noch nicht getroffen.“
    Sie lächelte. Im Hinausgehen fragte sie: „Habt ihr Detective Dilessio heute Abend gesehen?“
    „Nein“, antwortete Nick. „Nur heute Morgen. Er musste geschäftlich in den Norden fahren.“
    „Oh“, sagte sie und versuchte, nicht enttäuscht zu klingen.
    „Warum?“ wollte Sharon wissen. „Ich kann schnell zu seinem Boot laufen und nachsehen, ob er zurück ist.“
    „Er wollte ein paar Erkundigungen für mich einholen“, erklärte Ashley. „Aber geh bitte nicht hin. Ich möchte nicht, dass er glaubt, ich setze ihn unter Druck. Ich werde bei ihm vorbeischauen, wenn ich vom Krankenhaus zurück bin.“
    „Wenn er kommt, sage ich ihm, dass du ihn sprechen möchtest“, versprach Sharon.
    „Danke.“
    Als sie an diesem Abend im Krankenhaus eintraf, saß Lucy Fresia im Wartezimmer. Sie war überrascht und erfreut, Ashley zu sehen, und umarmte sie zur Begrüßung. „Aber Liebes, du hättest wirklich nicht kommen müssen. Nathan und ich … wir sitzen hier einfach nur so.“
    „Jetzt nicht mehr“, sagte Ashley. „Ich bleibe bei Stuart, während Sie und Nathan Nicks Spezialität des Tages genießen.“
    „Wie lieb von dir, Ashley.“ Sie sah aus, als würden ihr die Tränen kommen. „Vielen, vielen Dank.“
    „Gern geschehen. Während Sie essen, unterhalte ich mich mit Stuart.“
    Plötzlich fühlte Ashley sich schuldig. Sie fragte sich, ob das alles möglicherweise nicht passiert wäre, wenn sie mit Stuart in Verbindung geblieben wäre. Vor allem hätte sie dann gewusst, womit er sich in den vergangenen Wochen beschäftigt hatte.
    Sie ging mit Lucy zu Stuarts Zimmer und löste Nathan ab, der am Bett seines Sohnes saß. Wieder nahm sie Stuarts Hand und sprach mit ihm. Sie erzählte ihm von der Stelle, die man ihr angeboten hatte, und sprach von ihren Befürchtungen, dieser Aufgabe nicht gewachsen zu sein. Diesmal spürte sie bei ihm keine Reaktion. Na wenn schon. Sie sprach trotzdem weiter. Es tat gut, sich alles von der Seele reden zu können – umso mehr, da sie wusste, dass sie es auch dann hätte tun können, wenn er sie hätte hören können.
    Sie wusste nicht, wie lange sie so gesessen hatte, als Lucy hereinkam, um sie abzulösen. Vor der Tür dankte Nathan ihr für das Essen, dass sie gekommen war und Dilessio um Unterstützung gebeten hatte.
    „Hat er Sie angerufen?“ fragte sie.
    „Noch nicht. Ich erwarte auch keine Wunder.“
    Sie nickte. „So etwas braucht seine Zeit.“
    „Geh nach Hause, Mädchen. Du hast schließlich einen anstrengenden Tag hinter dir.“
    Sie wollte gerade sagen, dass der Tag weniger anstrengend als vielmehr außergewöhnlich gewesen war. Doch sie wollte möglichst rasch nach Hause für den Fall, dass Dilessio etwas herausgefunden hatte und zurück auf seinem Boot war. Sie würde den Fresias erst am nächsten Tag von der Stelle erzählen, die man ihr angeboten hatte.
    Ashley verabschiedete sich von den beiden. Als sie durch das Wartezimmer ging, kam es ihr vor, als säßen noch immer dieselben Leute hier wie am Abend zuvor – einschließlich des Reporters, auf den Nathan sie aufmerksam gemacht hatte. Er hoffte offenbar nach wie vor auf seine Sensationsgeschichte.
    Es war noch nicht spät, als sie das Krankenhaus verließ, aber heute schien es besonders dunkel zu sein. Sie machte sich allerdings weiter keine Gedanken darüber. Stattdessen fiel ihr ein, dass sie Karen und Jan noch immer nicht angerufen hatte, um ihnen zu sagen, wie es Stuart ging. Sie nahm sich vor, mit beiden so bald wie möglich zu sprechen.
    Zuerst wollte sie jedoch mit Dilessio reden. Hoffentlich noch heute Abend.
    Merkwürdigerweise war die Tiefgarage menschenleer, als sie zu ihrem Wagen ging. Ihre Schritte hallten von den Betonwänden wider. Oder waren es gar nicht ihre eigenen? Sie spürte, wie es ihr kalt den Rücken hinunterlief.
    Sie blieb

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