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Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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flink hinein, nicht ohne sich noch einmal umzusehen, um sicherzustellen, dass ihm niemand gefolgt war.Ragnor schloss sorgfältig hinter ihm die Tür und man sah ihm an, dass er sich freute, Menno wiederzusehen. „Ich bin froh, dass du in einem Stück wieder zurückgekommen bist”“ sagte der Junge mit einem erleichterten Grinsen und nahm Menno stürmisch in den Arm.„Ich auch, mein Junge, ich auch”, antwortete dieser mit ungewohnt verschlossenem Gesicht. „Doch jetzt lasst uns zu den anderen gehen, es wird ernst und wir müssen handeln.”
    Sie gingen gemeinsam die Treppe hinauf und Menno entledigte sich im Speisezimmer mit einer verächtlichen Geste seiner Söldnerausrüstung. „Ein dreckiges Gewerbe ohne Ehre. Nichts für mich”, knurrte er dabei.Als er bemerkte, dass ihn Ragnor etwas entgeistert anstarrte, grinste er wieder und meinte: „Komm, die anderen warten sicher schon”. Mennos braune Augen zwinkerten dem Jungen zu, er legte ihm freundschaftliche die Hand auf die Schulter, und sie traten ins Kaminzimmer, wo dieser von allen freudig begrüßt wurde. Der stämmige Seemann ließ sich ein wenig ächzend in einen der schweren Ledersessel am Kamin fallen, nahm einen Schluck aus dem Krug, den ihm Bela, nach einem langen Begrüßungskuss umgehend hingestellt hatte und begann zu berichten, was er herausgefunden hatte: „Söldner sind ohne straffe Führung schon ein verkommener Haufen. Sie kennen keine Loyalität für ihren Arbeitgeber, wenn einer daherkommt und ihnen mehr bietet. Sie werden alle beim Verrat mitmachen. Gestern Abend haben sie sich in ihrer Kaserne am Südtor versammelt und abgestimmt. Von achtzig Mann haben ganze zwei der Kerle dagegen gestimmt. Die beiden mussten bei Ama schwören, niemand zu warnen und umgehend die Stadt zu verlassen. Sie haben die zwei Männer heute Morgen unter Bewachung aus der Stadt gebracht. Ob sie diese wirklich haben laufen lassen, oder ob sie umgebracht wurden, weiß ich allerdings nicht.” Menno lächelte bitter bei diesen Worten und sah nun mit eisigem Blick in die Runde. Dann fuhr er fort: „Sie werden übermorgen Nacht zuschlagen. Sie haben vor, ein kleines Seitentor an der Mors für die Banditen aus dem großen Wald zu öffnen. An die Stadt in der Dunkelheit heranzukommen ist ja auch kein Problem, da über Nacht der Vorposten am Zaun eingezogen wird. Das kleine Tor liegt versteckt in einem Mauervorsprung und führt durch eine enge Gasse auf die äußere Ringstraße an der Stadtmauer. Die Banditen sind wohl etwas mehr als dreihundert Mann stark. Zusammen mit den Söldnern also eine stattliche Truppe, die etwas mehr Kämpfer stellen kann, als die Stadtwachen und die königlichen Soldaten zusammen, die es auf etwa dreihundertfünfzig Mann bringen.”
    Rurig räusperte sich und meinte nach kurzer Überlegung: “Ich glaube, das Zahlenverhältnis ist unerheblich, entscheidend ist, dass wir unsere Gegner konzentriert bekämpfen können und nicht über die Stadt verteilt. In letzterem Fall wären die eher unerfahrenen Stadtsoldaten eine leichte Beute für sie sein. Aber ich denke, wir werden uns die Söldner wohl morgen und die Banditen übermorgen vornehmen, da wir nun das Gesetz des Handelns in der Hand halten.”Ein kurzer Blick auf Ragnor und Menno aus seinen ruhigen blauen Augen genügte, und die beiden erhoben sich. „Wir gehen sofort zu Yörn in die Kaserne, um alle Vorbereitungen zu treffen”, verkündete er zu den Frauen gewandt.„Das habe ich mir schon gedacht”, meinte Ana. “Bitte paßt gut auf euch auf.”Als die drei Männer kurze Zeit später in die Dämmerung hinaus traten, waren sie bewaffnet und gerüstet, ihre Schilde und Bögen führten sie in ein unauffälliges Bündel gewickelt ebenfalls mit sich. Sie bewegten sich vorsichtig durch die, vom fahlen Licht der beiden Monde erhellten, Gassen in Richtung der Kaserne am Nordtor zur, in welcher die königlichen Soldaten ihr Quartier bezogen hatten. Dabei achteten sie darauf die zahlreichen Tavernen und Gasthäuser zu umgehen, um möglichst nicht gesehen zu werden.
    An der Kaserne angekommen, meldete sich Rurig beim wachhabenden Leutnant, der sie unverzüglich zu Hauptmann Yörn brachte. Die Kaserne bestand aus vier Gebäudeflügeln, welche um einen quadratischen Innenhof mit einem großen Brunnen angeordnet waren, der über zwei Tore, eins nach Norden und eins nach Süden, zugänglich war. Nach außen hatte die Kaserne keine Fenster, sondern nur unterarmhohe Schießscharten, sodass sie wie

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