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Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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eine kleine Festung wirkte, die sie wohl auch war. Vom Innenhof der Kaserne aus, der von Fackeln in bronzenen Wandhalterungen in ein blutrotes Licht getaucht wurde, konnte man erkennen, dass das Erdgeschoss aus Ställen, Lager- und Wirtschaftsräumen aller Art bestand. Von den Eingangstoren aus führten jeweils links und rechts Treppen nach oben in die drei weiteren bewohnbaren Stockwerke, deren Räume, die auf der Hofseite die üblichen Spitzbogenfenster aufwiesen, und durch rund um den Innenhof geführte, überdachte, offene Außengänge erreichbar waren.Über eine dieser Treppen führte sie der Leutnant nach oben in den zweiten Stock. Sie betraten durch eine vom Alter dunkel gewordene doppelflügelige Holztür ein geräumiges Quartier, das von einem Feuer, welches in einem mächtigen Kamin brannte und einer bronzenen Öllampe an der Decke erhellt wurde.
    Hauptmann Yörn, der in einem alten Ledersessel am Kamin saß, erhob sich bei ihrem Eintritt und begrüßte sie herzlich. Sie setzten sich gemeinsam an einen großen runden Tisch, der in der Mitte des Raumes stand. „Nun spannt mich nicht länger auf die Folter, ihr seid doch hier, weil es endlich losgeht”, brummte der Hauptmann ungeduldig, während seine ernsten grauen Augen dabei auf Rurig gerichtet waren. Dieser nickte, lächelte ein wenig über die Ungeduld seines alten Freundes und berichtete dann bereitwillig mit knappen Worten, was Menno herausgefunden hatte. Während er erzählte, sah man, wie der Grimm in Yörn hoch stieg und er dabei vor Wut seine Fäuste ballte.
    Als Rurig geendet hatte, sprang er behände auf, lief zur Tür und rief mit lauter Stimme nach Bier und seinen Leutnants. Kurze Zeit später saß die Runde, um die vier Leutnants, junge, tatkräftige Männer, erweitert, beisammen und hielt Kriegsrat. Rurig begann zuerst seine Einschätzung der Lage darzulegen, verbunden mit seinen Plänen für das grundsätzliche Vorgehen, welches ihm vorschwebte: „Ich denke, die Situation ist eindeutig. Wir sollten uns die Söldner morgen vornehmen, um sie aus dem Verkehr zu ziehen, bevor wir uns mit den Banditen beschäftigen. Ich würde vorschlagen, die Söldner morgen Vormittag im Rahmen eurer ‚Manöver‘ zu einer Übung einzubestellen, dabei können wir sie dann unschädlich machen. Danach können wir die Stadtwache informieren und den Empfang der Banditen vorbereiten.”
    Hauptmann Yörn nickte zustimmend und meinte: „Wir werden in unserem Kasernenhof einen kleinen Wettkampf mit Holzwaffen austragen. Die Söldner gegen achtzig von unseren Männern. Diese gemeinsamen Übungen haben wir schon öfter durchgeführt, sodass sie keinen Verdacht schöpfen dürften. Vierzig Mann werden wir zur Abriegelung der Tore einsetzen, falls die Söldner nicht vollständig erscheinen. Die restlichen achtzig Mann werden wir voll bewaffnet in den Lagerräumen im Erdgeschoss platzieren. Dann können wir sie ohne Verluste kassieren und ins Stadtverlies stecken können, das ja gleich nebenan liegt.” Er grinste bei dieser Vorstellung und wandte sich an den Leutnant, der Ragnor und seine Gefährten damals am Vorpostentor kontrolliert hatte: „Leutnant Briscot! Ihr werdet gleich die Aufforderung zum Training an die Söldner überbringen und dann den ‚Übungskampf‘ vorbereiten und leiten.”“Der Leutnant nickte zustimmend und fügte lächelnd hinzu: “Ich habe mit einem der Hauptleute der Söldner vor vier Tagen gesprochen und bereits ein solches Übungsgefecht angekündigt. Die werden garantiert keinen Verdacht schöpfen!” Mit diesen Worten erhob er sich, grüßte zackig und verließ Yörns Amtszimmer, um die Söldnerhauptleute in ihrer Stammkneipe aufzusuchen.Der Hauptmann blickte ihm zufrieden hinterher und bemerkte: „Gut der Mann, denkt immer mit.” Dann wandte er sich an zwei weitere seiner Leutnants: “Ihr beide, werdet die vierzig Mann übernehmen, welche die Tore abriegeln. Ihr haftet mit Euren Köpfen dafür, dass ab sofort keiner der Söldner die Stadt verlässt. Jeder Söldner, der die Stadt verlassen will, ist sofort unauffällig zu arretieren und an den Toren einzusperren. Ich möchte keinen verhafteten Söldner in den Straßen sehen, bis wir ihre Hauptmacht hier festgesetzt haben. Sobald das geschehen ist, werde ich Euch informieren lassen, dann könnet Ihr Eure Gefangenen in den Kerker überführen. Sucht Euch jetzt Eure Männer gut aus und geht an Euren Dienst. Die beiden angesprochenen Leutnants erhoben sich, grüßten und gingen hinaus,

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