Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)
um ihren Auftrag zu erledigen.
Der letzte seiner Leutnants bekam von Hauptmann Yörn den Befehl über die achtzig Mann übertragen, die für die Überrumpelung und Verhaftung der Söldner zu sorgen hatte.Ragnor hatte derweil all das aufmerksam verfolgt und bemerkt, wie sich die Leutnants immer wieder vergnügt zugelächelt hatten. Auf ihren offenen Gesichtern konnte man ihre Freude über diese Aufgabe nach dem öden Garnisonsdienst direkt ablesen. Es verschaffte ihnen darüber hinaus offensichtlich eine tiefe Befriedigung den verräterischen Söldnern, deren Faulheit und Aufgeblasenheit sie eh geärgert hatte, seit sie in Mors ihren Dienst aufgenommen hatten, endlich das Handwerk legen zu können. Der Junge, der einen guten Eindruck von ihnen hatte, war felsenfest davon überzeugt, sie würden ihrer Aufgabe mehr als gewachsen sein. Rurig prostete seinem alten Freund Yörn zu, nachdem die Leutnants das Zimmer verlassen hatten, und bemerkte mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen: „Sehr gut, mein Alter. Es wird uns großen Spaß machen, die Söldner zu kassieren. Wenn du nichts dagegen hast, werden wir drei uns das Spektakel von hier oben aus ansehen. Wenn die Söldner erst festgesetzt sind, können wir uns direkt im Anschluss ihre beiden Hauptleute vornehmen, damit wir den Empfang der Banditen vollständig durchplanen können. Deren Ausschaltung wird sich dann wohl etwas aufwendiger gestalten.”„Klar könnt ihr hierbleiben! Ich habe im Nebenraum sechs Feldpritschen stehen, da könnt ihr schlafen. Ich werde einen Läufer zu euren Gefährtinnen schicken, damit sie sich keine Sorgen machen”, antwortete der Hauptmann. Dann rief er mit seiner kräftigen Kommandostimme nach seinem Burschen und überreichte ihm eine kurze versiegelte Nachricht für die Frauen, die Rurig in der Zwischenzeit schnell niedergeschrieben hatte.Die Männer saßen dann noch eine ganze Weile beisammen, wobei Yörn und Rurig in alten Erinnerungen aus Rurigs Ausbildungszeit schwelgten. Für Ragnor war es interessant von der Jungritterausbildung in Caerum zu hören, die Rurig genossen hatte, und er bemerkte, dass der militärische Teil von Rurigs Trainingsprogramm, welches er selbst in den letzten fünf Monaten durchlaufen hatte, genau nach demselben Muster aufgebaut war. Er stellte die ein oder andere Frage zur Ausbildung, sodass Yörn einmal zwischendurch erfreut bemerkte: „Du kennst dich ja recht gut aus, junger Mann. Offensichtlich hat Rurig fleißig mit dir gearbeitet.” Ragnor errötete verlegen ob des Lobes, und Rurig fügte grinsend an Yörn gewandt hinzu: „Er ist aber leider wie du. Er kämpft am liebsten mit dem Schwert. Der Lanze kann er nur wenig abgewinnen.”Yörn schlug Ragnor krachend auf die Schulter und sagte mit einem breiten Grinsen: „Sehr gut, mein Junge, du hast Verstand. Ich konnte mit diesem Zahnstocher auch nie viel anfangen.”
Alle lachten herzlich, wurden in ihren fröhlichen Erinnerungen aber durch Leutnant Briscot unterbrochen, der an die Tür des Amtszimmers klopfte.Er trat, nach der Aufforderung durch den Hauptmann ein und berichtete, dass alles planmäßig verlaufen war und die Söldner zwei Stunden nach Morgengrauen zum Übungskampf mit etwa siebzig Mann erscheinen würden. Als er wieder gegangen war um die Vorbereitungen zum Empfang der Söldner treffen, sagte Yörn: „Legt euch jetzt für die restlichen zwei Stunden bis zum Morgengrauen nieder. Ich werde inzwischen nach meinen Leutnants sehen, anschließend meine Leute instruieren und die Vorbereitungen überwachen.”
Als die drei Gäste sich in der Schlafkammer neben dem Amtszimmer niederlegten, fragte Ragnor seinen alten Freund Menno, der es sich neben ihm bequem machte: „Braucht der Hauptmann denn keinen Schlaf?”Menno, der während des Abends wie immer nur wenig geredet hatte, antwortete ihm: „Heute bestimmt nicht, dazu hat er noch zu viel zu tun. Er wird sich sicher morgen Abend ausschlafen. Denn übermorgen Nacht ist wieder nicht an Schlafen zu denken, wenn wir uns dann die Banditen vorknöpfen.” Der Junge hatte verstanden und nickte bestätigend. Dann rollte er sich in seine Decke und war kurze Zeit später eingeschlafen.
Hauptmann Yörn weckte die drei im Morgengrauen und sie traten in seiner Begleitung vor die Tür des Amtszimmers.. Unten im Hof standen auf beiden Seiten je zwei Gestelle, in welchem die Holzschwerter steckten, die für die ‚Übung‘ benutzt werden sollten.
Yörn zeigte mit der Rechten auf die
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