Am Ende der Welten - 16
von ihnen über ein Mittel verfügte, dieses Wesen aufzuhalten.
Bemüht, ihre Kräfte wiederzuerlangen, schleppte sie sich auf allen vieren über den Fußboden, um nach Cara zu sehen. Cara, die noch immer benommen vor der Wand lag, hatte sichtlich Mühe, ihre Sinne wiederzuerlangen. Nicci presste der Mord-Sith die Finger an die Schläfen und träufelte ihr einen feinen Strahl aus Magie ein, um sie wachzurütteln und ihre Kräfte wieder zu beleben. Als sie daraufhin unvermittelt auf die Beine zu kommen versuchte, packte sie sie bei ihrem Lederanzug.
»Hört mir zu«, zischte Nicci. »Wenn Ihr Richard retten wollt, müsst Ihr mir zuhören. Ihr könnt dieses Wesen nicht aufhalten.«
Cara - mittlerweile wieder auf den Beinen und alles andere als eine willige Befehlsempfängerin, zumal, wenn es darum ging, Richard zu beschützen - erkannte die unmittelbare Gefahr und wurde augenblicklich aktiv. Als die Bestie herumfuhr, um sich auf Richard zu stürzen, warf sie sich ihr dicht über dem Boden entgegen, wälzte sich unter ihr hindurch und holte sie damit von den Beinen. Noch ehe sich die Bestie davon erholt hatte, sprang Cara ihr mit einem Satz wie beim Besteigen eines wilden Hengstes auf den Rücken und rammte ihr den Strafer von hinten in die Schädelbasis - ein Manöver, das jeden Menschen auf der Stelle getötet hätte. Als die noch immer auf den Knien liegende Bestie sich daraufhin aufrichtete, hakte Cara die Waffe um die Vorderseite ihrer Kehle. Mit ihrem unversehrten Arm packte die Bestie Caras Strafer und löste ihn mühelos aus ihrem Griff. Sofort warf sich Cara auf die Waffe und brachte sie erneut in ihren Besitz, was ihr jedoch einen Hieb eintrug, der sie abermals quer über den Fußboden schlittern ließ.
Während mittlerweile alle auf Händen und Füßen kriechend vor der Bestie zurückwichen und versuchten, nicht in die Reichweite ihrer Krallen zu gelangen, warf diese ihren Kopf in den Nacken und brüllte, ein Laut, so ohrenbetäubend, dass alle zusammenzuckten. Zuckende Blitze flammten draußen vor den Fenstern auf und tauchten den fast vollkommen dunklen Raum in einen überaus verwirrenden Wechsel aus greller Helligkeit und tiefdunklen Schatten, was es nahezu unmöglich machte, etwas zu erkennen. Zedd, Nathan und Ann zauberten Luftschilde herbei und versuchten mit ihrer Hilfe die Gefahr zurückzudrängen, doch die Bestie hatte keine Mühe, die Schilde zu durchbrechen und sich auf ihre Erzeuger zu stürzen, sodass sie gezwungen waren, sich mit einem behänden Sprung in Sicherheit zu bringen.
Nicci wusste, mit den ihnen zur Verfügung stehenden Kräften würden die drei die Bestie nicht aufhalten können; auch sah sie nicht, wie Richard dies gelingen sollte.
Während die anderen unter Aufbietung ihrer gesamten Talente und all ihres Geschicks den Kampf fortsetzten, krallte Nicci abermals eine Hand in die Schulter von Caras Lederanzug und zog sie ganz nah zu sich heran.
»Seid Ihr bereit zu tun, was ich sage? Oder wollt Ihr, dass Richard stirbt?«
Cara, noch immer völlig außer Atem von der Anstrengung, schien drauf und dran, ihr eine giftige Erwiderung zu geben, lauschte ihren Worten aber trotzdem aufmerksam. »Und was soll ich tun?« »Haltet Euch bereit, mir zu helfen. Und seid bereit, genau das zu tun, was ich sage.«
Kaum hatte Cara zustimmend genickt, kletterte Nicci wieder auf den Tisch. Einen Fuß setzte sie in den Mittelpunkt der mit ihrem eigenen Blut gezeichneten Huldigung, den anderen außerhalb des äußeren Kreises.
Unterdessen schleuderten Zedd, Nathan und Ann der tobenden Bestie entgegen, was ihre Zauberkräfte hergaben: Netze aus Bogen schlagender Energie, die Steine hätte spalten, stark verdichtete Kräfte, die Eisen hätte biegen können, ein Hagel aus zu Klumpen verdichteter Luft, hart genug, um Knochen zu Staub zu pulverisieren. Nichts von alledem hatte auf die Bestie auch nur die geringste Wirkung - sei es, weil sie sich von ihren Kräften nicht beeindruckt zeigte, sei es, weil es die Attacken mit einer Armbewegung einfach brüsk zur Seite wischte oder ihnen ganz aus dem Weg ging, indem es aus dem diesseitigen Sein verschwand, nur um, kaum war die Gefahr vorüber, wieder aufzutauchen.
Sie richtete ihr Augenmerk abermals auf ihr eigentliches Ziel und stürzte sich auf Richard. Der warf sich zur Seite und stieß, in dem Versuch, einen ihrer Arme abzutrennen, sein Messer erneut in die zähe Haut der Kreatur - was, wie Nicci wusste, ebenfalls nichts nützen würde.
Während die
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