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Am Ende der Welten - 16

Am Ende der Welten - 16

Titel: Am Ende der Welten - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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anderen sich gegenseitig Anweisungen zubrüllten, bemüht, eine Möglichkeit zu finden, die Gefahr auszuschalten, wandte sich Cara, hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, Richard zu helfen und dem Grauen, irgendwelche Anweisungen zu befolgen, herum und blinzelte hoch zu Nicci. »Was tut Ihr da?« Nicci hatte keine Zeit, Fragen zu beantworten, und gestikulierte nur. »Schafft Ihr es, diesen Kerzenleuchter dort hochzuheben?« Cara sah über ihre Schulter. Der Leuchter bestand aus massivem Gusseisen und war mit zwei Dutzend Kerzen bestückt, von denen keine brannte.
    »Denke schon.«
    »Benutzt ihn wie eine Lanze. Drängt die Bestie zurück, hinüber zu den Fenstern …«
    »Und was, bitte, soll das nützen?«
    Die Bestie stürzte auf Richard los und versuchte, ihre Arme um ihn zu schlingen. Richard brachte sich mit einer Körperdrehung in Sicherheit und landete dabei einen wuchtigen Tritt gegen ihren Kopf, der jedoch nicht viel mehr bewirkte, als sie vorübergehend ins Wanken zu bringen.
    »Tut einfach, was ich sage. Benutzt ihn wie eine Lanze und drängt die Kreatur zurück. Und sorgt dafür, dass die anderen zurückbleiben und nicht im Weg stehen.«
    »Glaubt Ihr wirklich, es wird sie aufhalten, wenn ich es schaffe, ihr eins mit dem Leuchter zu verpassen?«
    »Nein. Aber sie lernt ständig dazu; immerhin wäre es für sie neu. Drängt sie einfach zurück. Es sollte sie vorübergehend verwirren oder zumindest vorsichtig machen. Sobald Ihr es geschafft habt, sie ein Stück nach hinten zu drängen, schleudert Ihr den Leuchter auf sie und bringt Euch in Sicherheit.«
    Cara, die Lippen in frustrierter Wut fest aufeinander gepresst, überlegte nur einen Moment. Sie war eine Frau, die wusste, dass jedes Zögern von Übel sein konnte. Mit beiden Händen packte sie die schwere Mittelsäule des Kerzenständers und wuchtete ihn in einer gewaltigen Kraftanstrengung über ihren Kopf. Die Kerzen kippten aus ihren Halterungen, sprangen und rollten über den Steinfußboden. Nicci war sich des ungeheuren Gewichts des Kerzenständers durchaus bewusst, fand aber, dass Cara kräftig genug war, um damit zurechtzukommen. Die nötige Entschlossenheit, da bestand nicht der geringste Zweifel, besaß sie jedenfalls. Doch Nicci konnte sich nicht länger über Cara den Kopf zerbrechen. Sie verbannte sie aus ihren Gedanken, drückte beide Arme durch und richtete ihre Hände nach unten, auf die blutige Zeichnung der Huldigung unter ihr. All ihre Zweifel und Ängste außer Acht lassend, zog sie sich wie schon so viele Male zuvor gedanklich in das Zentrum des Han in ihrem Innern zurück. Als sie diesmal über der Huldigung stand, war es, als würde sie in ein eiskaltes, mit Energie gefülltes Becken gezogen.
    Sie verdrängte das Schicksal, zu dem sie sich selbst zu verdammen im Begriff war, und drehte ihre Handflächen nach oben, um das Prüfnetz ganz allmählich wieder an seinen Zündpunkt zu bringen.
    Ganz unter dem Einfluss der Huldigung, konzentrierte sich Nicci jetzt auf die geistige Entsprechung des Entfernens der Sperren innerhalb der Bannform, die diese, in sich ruhend, im inaktiven Zustand beließ. Nachdem sie den inneren Bereich freigelegt hatte, den nur sie zu sehen vermochte, bediente sie sich bewusst beider Seiten ihrer Kraft, um die opponierenden Knotenpunkte miteinander zu verbinden.
    Im Nu begannen die grünen Linien sich erneut wie eine gierige Lichtranke in die Höhe zu schrauben. Kaum einen Herzschlag später hatte das Geflecht aus Linien bereits die Höhe ihrer Oberschenkel erreicht.
    Cara stieß und stocherte nach der Bestie. Mehrmals landete sie einen wuchtigen Treffer mit ihrer unhandlichen Waffe und drängte die Kreatur einen Schritt nach hinten. Sobald diese einen Schritt zurückwich, stieß sie sofort aufs Neue zu und trieb sie so allmählich Schritt um Schritt zurück. Nicci hatte sich nicht getäuscht - die Kreatur reagierte mit größter Vorsicht auf die ihrem Wesen nach unerwartete Attacke.
    Nicci hoffte nur, dass Cara es schaffte, die Bestie nicht nur weit genug, sondern auch rechtzeitig zurückzudrängen. Grelle Blitze spannten sich in weitem Bogen über den nächtlichen Himmel und ließen die aus dickglasigen Fenstern bestehende Wand aufleuchten. Verglichen mit den Kräften des Unwetters, waren die schwachen Öllampen so gut wie nutzlos. Die schnellen Wechsel zwischen gleißend hellem Licht und Dunkelheit machten es fast unmöglich, etwas zu erkennen.
    Während sich die grünlich leuchtenden Linien - Ebenbild der

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