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Am Ende der Welten - 16

Am Ende der Welten - 16

Titel: Am Ende der Welten - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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sachte über die Unterseite seines Kinns, während sie hinter den Schwestern Ulicia und Cecilia wartete.
    Ein schwacher, böiger Wind fuhr hoch oben in die Laubkronen der Pappeln und ließ die glänzenden Blätter im mittäglichen Licht silbrig schimmern. Fleckiges Sonnenlicht tanzte im Schatten der hohen Bäume über den grasbewachsenen Hügel, während weit droben einige wenige bauschig weiße Wolken den strahlend blauen Himmel sprenkelten. Dann schlug die Brise um, wehte plötzlich aus ihrem Rücken und brachte ein wenig Erleichterung, und das nicht nur von der drückenden Hitze. Kahlan gestattete sich einen etwas tieferen Atemzug.
    Mit dem Finger entfernte sie Schweiß und Schmutz unter dem Metallring, der um ihren Hals lag. Sie wünschte sich, ein Bad nehmen oder wenigstens kurz in einen Bach oder See eintauchen zu können. Die sommerliche Hitze und der staubige Ritt hatten sich verschworen, ihr langes Haar in ein juckendes, verfilztes Durcheinander zu verwandeln. Allerdings war ihr klar, dass die Schwestern sich kein bisschen darum scherten, ob sie sich unbehaglich fühlte, und sie alles andere als erfreut reagieren würden, wenn sie um eine Gelegenheit bäte, sich, wie sie es gelegentlich taten, ein wenig frisch zu machen. Die Schwestern scherten sich nicht im Geringsten um Kahlans Bedürfnisse, und schon gar nicht um ihr Wohlbefinden. Sie war ihre Sklavin, weiter nichts; da war es völlig egal, ob der Ring, den sie um ihren Hals trug, scheuerte und ihre Haut wund rieb.
    Während sie wartete, wanderten ihre Gedanken zu der Statue, die sie geopfert hatte, der kleinen Statuette, die sie in Lord Richard Rahls Palast hatte zurücklassen müssen. Obwohl sie keinerlei Erinnerung an ihre eigene Vergangenheit besaß, hatte sie sich diese Figur einer Frau mit langem, fließendem Haar und Gewand Zug für Zug eingeprägt. Ihre Seele, ihre ganze Körperhaltung mit ihrem durchgedrückten Rücken, den zu Fäusten geballten Händen und dem in den Nacken geworfenen Kopf, wie zum Trotz gegen irgendwelche unsichtbare Kräfte, die sie zu unterjochen suchten, war von stiller Erhabenheit.
    Kahlan wusste nur zu gut, was für ein Gefühl es war, wenn unsichtbare Kräfte einen unterjochten.
    Von der Stille der Hügelkuppe aus beobachteten sie, wie Schwester Armina sich einen Weg durch das offene Gelände unten bahnte. Sonst war niemand zu sehen. Das hohe, sachte in der Brise schwankende, sich wiegende Gras schien beinahe flüssig. Schließlich kam Schwester Armina auf ihrer kastanienbraunen Stute den Hang heraufgetrottet. Sie lenkte ihr Pferd herum und kam neben den anderen zum Stehen.
    »Da sind sie nicht«, verkündete sie.
    »Wie groß mag wohl ihr Vorsprung sein?«, fragte Schwester Ulicia. Schwester Armina hob einen Arm und zeigte. »Ich bin nicht viel weiter geritten als bis hinter diese Hügel dort. Ich wollte nicht riskieren, von einem der mit der Gabe Gesegneten bei Jagang erspäht zu werden. Aber nach meiner Einschätzung dürften die Nachzügler und Schlachtengänger höchstens vor ein bis zwei Tagen weitergezogen sein.«
    Als die aus ihrem Rücken kommende Brise abflaute, hatte dies zur Folge, dass der Gestank erneut den Hügel heraufkroch. Kahlan rümpfte die Nase. Schwester Ulicia bemerkte es, enthielt sich aber eines Kommentars. Den Schwestern schien der Gestank überhaupt nichts auszumachen.
    Abrupt wandte Schwester Ulicia sich ab und schob einen Stiefel in den Steigbügel. »Reiten wir los und werfen einen Blick hinter die Hügel jenseits der Stelle«, verkündete sie, während sie sich in ihren Sattel schwang.
    Kahlan saß auf und folgte den drei anderen Frauen, als diese ihre Pferde den Hang hinabtraben ließen. Sie fand es seltsam, wie ungewöhnlich nervös die Frauen schienen. Normalerweise neigten sie bei allem, was sie taten, zu an Arroganz grenzender Unerschrockenheit, auf einmal aber benahmen sie sich überaus vorsichtig.
    Links von ihnen ragten die zerklüfteten, bläulich grauen Umrisse eines hohen Gebirges auf. Dessen Felsenhänge und Wände waren so eindrucksvoll steil, dass es nur ganz wenige Stellen gab, an denen Bäume Halt gefunden hatten. Einige der Gipfel ragten so hoch auf, dass ihre Spitzen trotz des Sommers mit einer Schneeschicht bedeckt waren. Nach ihrem Aufbruch vom Palast des Volkes hatten sie einen Pass gefunden, durch den sie es hatten überqueren können, und seit dem waren Kahlan und die Schwestern dem Gebirge Richtung Süden gefolgt. Auf der gesamten Reise hatten die Schwestern es, wann

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