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Am Ende der Welten - 16

Am Ende der Welten - 16

Titel: Am Ende der Welten - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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was die gefallene Stadt heimgesucht hatte. In dunstiger Ferne erstreckte sich über die gesamte Breite des diesigen Horizonts ein, so schien es auf den ersten Blick, schlammiges braunes Meer; tatsächlich jedoch handelte es sich um den dunklen, schemenhaften Schatten einer Armee von so gewaltigen Ausmaßen, dass jeder Versuch einer Schätzung zum Scheitern verdammt war. Herangetragen vom Wind, konnte Kahlan in der spätnachmittäglichen Stille gerade eben das ferne, das Blut gefrieren lassende, von Frauenschreien und derbem Soldatengelächter durchsetzte Gejohle von Männerstimmen hören, das von dem Mob herüberwehte.
    Allein schon das schiere Gewicht solch ungeheurer Massen hätte die Verteidigungsanlagen jeder Stadt zusammenbrechen lassen, und jedweder bewaffnete Widerstand wäre von einer Armee dieses gewaltigen Ausmaßes nahezu unbemerkt geblieben. Nichts vermochte eine derartige Zusammenballung von Soldaten aufzuhalten.
    Doch so sehr diese Armee auch eine Masse, ein Mob, ein Ding zu sein schien, sie wusste, es war verkehrt, sie sich anhand dieser Begriffe vorzustehen, vielmehr war es eine Gruppe aus lauter Einzelwesen. Diese Männer waren nicht als Ungeheuer auf die Welt gekommen. Jeder einzelne von ihnen war aus Überzeugung für eine Sache und aufgrund einer persönlichen Entscheidung zum Mörder geworden, sie alle hatten sich unter dem Banner perverser Glaubensüberzeugungen zusammengefunden, die ihre Barbarei rechtfertigte.
    Sie alle waren Individuen, die - vor die Wahl gestellt - die unveräußerliche Würde des Lebens bewusst abgelegt und sich stattdessen dafür entschieden hatten, Handlanger des Todes zu sein. Das Gemetzel vorhin in der Stadt, die Gräuel, die sie gesehen hatte - all das hatte Kahlan mit Abscheu und Entsetzen erfüllt. Eine Zeit lang hatte sie kaum atmen können, nicht nur wegen des Gestanks des Todes, sondern auch wegen ihrer tränenreichen Verzweiflung über diese gedankenlose Brutalität, diese ungeheuerliche und vorsätzliche Verkommenheit.
    Jetzt aber, als sie die Ursache dieses Blutbads vor sich sah, jene gewaltige Streitmacht von Soldaten, die diese Gräueltaten alle freiwillig verübt hatten, schmolzen all diese verzweifelten Gefühle dahin, und an ihre Stelle trat ein schwelender Zorn, jene Art tief aus dem Innern kommende Wut, die ein Mensch, davon war sie überzeugt, nicht oft im Leben verspürt. »Das ist Jagang, kein Zweifel«, verkündete Schwester Ulicia schließlich mit Bitterkeit in der Stimme. Schwester Armina nickte. »Und wenn wir nach Caska wollen, müssen wir an ihm vorbei.«
    Mit einer Armbewegung wies Schwester Ulicia auf das Gebirge linker Hand. »Mit all ihren Pferden, Wagen und dem ganzen Gerät ist seine Armee nicht imstande, die schmalen Pässe zwischen den Gipfeln dort zu passieren, wir dagegen schon. In Anbetracht seiner Langsamkeit wird es für uns ein Leichtes sein, die Pässe zu überqueren und anschließend nach Caska hinabzusteigen, lange ehe sie das Gebirge im Süden umgehen können, um anschließend in D’Hara einzumarschieren.«
    Schwester Cecilia starrte zum fernen Horizont hinüber. »Dagegen hat die D’Haranische Armee nicht den Hauch einer Chance.« »Das ist nicht unser Problem«, gab Schwester Ulicia zurück. »Aber was ist mit unseren Banden zu Richard Rahl?«, fragte Schwester Armina.
    »Wir sind es doch nicht, die Lord Rahl angreifen«, erwiderte Schwester Ulicia. »Jagang hat es auf ihn abgesehen und will ihn vernichten, nicht wir. Wir werden dereinst über die Macht der Ordnung gebieten, und dann gewähren wir Richard Rahl, was nur in unserer Macht zu gewähren steht. Das reicht, um unsere Bande zu erhalten und uns vor dem Traumwandler zu schützen. Jagang und seine Armee sind nicht unser Problem, und was immer sie vorhaben, wir haben es nicht zu verantworten.«
    Kahlan erinnerte sich, wie sie sich im Palast des Volkes gefragt hatte, wie dieser Mann wohl sein mochte. Obwohl sie ihn gar nicht kannte, hatte sie plötzlich Angst um ihn und sein Volk, das sich dem, was ihm bevorstand, würde stellen müssen. »Aber sie werden es sein, wenn sie vor uns nach Caska gelangen«, gab Schwester Cecilia zu bedenken. »Wir werden dort nicht nur Tovi einholen, Caska ist auch die einzige Lagerstätte, zu der wir derzeit Zugang haben.«
    Schwester Ulicia tat den Einwand mit einer kurzen Handbewegung ab. »Bis Caska haben sie noch einen weiten Weg vor sich. Wir dagegen können ohne weiteres abkürzen und sie überholen, indem wir das Gebirge kurzerhand

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