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Am Ende der Welten - 16

Am Ende der Welten - 16

Titel: Am Ende der Welten - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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überqueren, statt erst hinabzusteigen, es zu umgehen und dann wieder hinaufzusteigen, so wie sie.« »Du glaubst nicht, sie könnten ein schnelleres Marschtempo an schlagen?«, fragte Schwester Armina. »Womöglich kann Jagang es gar nicht erwarten, Lord Rahl und den D’Haranischen Streitkräften den Rest zu geben.«
    Der bloße Gedanke veranlasste Schwester Ulicia zu einem ärgerlichen Schnauben. »Jagang weiß, dass die D’Haranische Armee ihm nicht ausweichen kann - Richard hat gar keine andere Wahl mehr, als seine Stellung zu behaupten und zu kämpfen. Die Sache ist so gut wie entschieden. Es ist nur noch eine Frage der Zeit.« »Der Traumwandler hat keine Eile - das wäre mit einer so riesigen und schwerfälligen Armee auch gar nicht möglich. Selbst wenn sie imstande wären, ihr Marschtempo zu erhöhen, haben sie eine sehr viel weitere Strecke zurückzulegen, sodass er trotzdem nicht vor uns in Caska eintreffen könnte. Zudem ist Jagangs derzeitige Armee immer noch dieselbe, mit der er Jahrzehnte zuvor die Alte Welt erobert und die schon den gesamten Krieg bestritten hat. Sie erhöht ihr Marschtempo nie. Diese Truppen sind wie die Jahreszeiten - sie bewegen sich mit unaufhaltsamer Kraft, aber überaus langsam.« Sie warf den beiden Schwestern einen viel sagenden Blick zu. »Außerdem haben sie vor Kurzem sämtliche Frauen aus der Stadt verschleppt. Jagangs Soldaten werden es kaum erwarten können, sich mit ihrer frischen Siegesbeute zu vergnügen.« Aus Schwester Arminas Gesicht wich alles Blut. »Wer wüsste das besser als wir.«
    »Jagang und seine Soldaten werden es nie müde, sich an ihren weiblichen Gefangenen zu vergehen«, sagte Schwester Cecilia halb zu sich selbst.
    Schlagartig kehrte Schwester Arminas Gesichtsfarbe zurück. »Es wäre mir ein Vergnügen, Jagang aufzuknüpfen und mich nach Lust und Laune an ihm zu vergehen.«
    »Es wäre uns allen ein großes Vergnügen, diesen Kerlen eine Lektion zu erteilen«, sagte Schwester Ulicia, den Blick in die Ferne gerichtet, »aber wir haben Wichtigeres zu tun.« Ein süßliches Lächeln ging über ihr Gesicht. »Eines Tages aber …« Eine Zeit lang schwiegen die drei Schwestern und ließen den Blick über die unermesslichen Horden schweifen, die sich über den Horizont erstreckten.
    »Eines Tages«, fuhr Schwester Cecilia mit leiser rauer Stimme fort, »werden wir die Kästchen der Ordnung öffnen, und dann werden wir die Macht besitzen, dafür zu sorgen, dass dieser Mann sachte im Wind baumelt.«
    Schwester Ulicia wandte sich ab und begab sich zu den Pferden zurück. »Wenn wir jemals eines der drei Kästchen öffnen wollen, werden wir zuerst an Tovi und das letzte Kästchen herankommen müssen - und was sich sonst noch in Caska findet. Also vergesst Jagang und seine Armee. Fürs Erste brauchen wir uns nicht mehr mit ihnen abzugeben - bis der Tag kommt, da wir die Macht der Ordnung entfesselt haben und wir uns den Spaß erlauben können, uns ganz persönlich an dem Traumwandler zu rächen.« Nicci schlug die Augen auf und sah nichts als verschwommene Umrisse.
    »Zedd ist verärgert über Euch.«
    Obwohl sie von einem nebelhaften fernen Ort zu kommen schien, wusste sie, die Stimme gehörte Richard. Sie war überrascht, sie zu hören, ja sie war überrascht, überhaupt etwas zu hören. Von Rechts wegen, fand sie, sollte sie tot sein.
    Als ihr Sehvermögen schließlich wieder an Schärfe gewann, drehte Nicci ihren Kopf nach rechts und sah ihn ganz in der Nähe zusammengesunken auf einem Stuhl sitzen, den man bis an das Bett herangeschoben hatte. Den Oberkörper vorgebeugt, die Ellbogen auf den Knien, die Finger säuberlich gefaltet, beobachtete er sie. »Wieso?«, fragte sie.
    Offenkundig erleichtert, sie wach zu sehen, lehnte er sich auf dem einfachen Holzstuhl zurück und zeigte ihr sein verschmitztes Lächeln, das sie so mochte.
    »Weil Ihr hinten in dem Raum, wo ihr alle damit beschäftigt wart, das Prüfnetz zu wirken, das Fenster zertrümmert habt.« Im sanften Schein der Lampe mit dem milchig-weißen Schirm erkannte sie, dass man sie bis zu den Achseln unter eine luxuriös bestickte Bettdecke mit salbeigrünen Fransen gesteckt hatte. Bekleidet war sie mit einem seidig glänzenden Nachthemd, das sie nicht wieder erkannte und dessen Ärmel ihr bis zu den Handgelenken reichten. Außerdem war es blassrosa. Nicht eben ihre Farbe. Sie fragte sich, woher das Nachthemd gekommen sein mochte und, viel entscheidender, wer ihr die Kleider ausgezogen und es ihr

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