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Am Ende der Welten - 16

Am Ende der Welten - 16

Titel: Am Ende der Welten - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Finger. »Das habt Ihr zu verantworten!«
    »Unsinn.« Als Zedd näher trat, hob auch Shota einen Finger, wenn auch eher warnend denn vorwurfsvoll. Sowohl die Geste wie auch ihre Worte verhinderten, dass Zedd einen weiteren Schritt machte. »Ich benötige kein Schwert, um jemandem Schaden zuzufügen.« Sie hob eine Braue. »Möchtet Ihr vielleicht eine Kostprobe sehen, Zauberer?«
    »Schluss jetzt!« Richard sprang die Treppe herunter und drängte sich zwischen Shota und seinen Großvater. Er bedachte Shota mit einem zornigen Blick. »Was geht hier vor?«
    Sie stieß einen unglücklichen Seufzer aus. »Ich fürchte, das ist mir nicht vollkommen klar.«
    »Ihr habt Samuel mein Schwert überlassen.« Richard versuchte, die Erregung in seiner Stimme zu unterdrücken, sich seinen Ärger nicht anmerken zu lassen, befürchtete jedoch, dass es ihm nicht recht gelang. »Ich habe Euch gewarnt, was für ein mieser Charakter er ist. Aber trotz meiner Warnung habt Ihr darauf bestanden, dass er es bekommen soll. Ich will wissen, was er im Schilde führt. Wo ist Chase? Wie schlimm ist er verwundet? Und wo ist überhaupt Rachel?«
    Ein verständnisloses Zucken ging über Shotas Stirn. »Rachel?« »Das kleine Mädchen, das bei ihm war - das Mädchen, das er adoptiert hat. Die beiden waren auf dem Weg zurück nach Westland. Chase plante, seine Familie zur Burg der Zauberer mitzunehmen. Wollt Ihr etwa behaupten, das Mädchen war nicht bei ihm?« Während er zusah, wie Rikka die Zügel der beiden Pferde ergriff und sie zur Koppel hinüberführte, versuchte er sich vorzustellen, was eigentlich vor sich ging, wieso Rachel nicht bei Chase geblieben war. Er sorgte sich, welchen Grund es dafür geben, was Rachel zugestoßen sein könnte. Er wusste, wie einfallsreich und anhänglich sie war, und fragte sich, ob sie vielleicht Hilfe holen gegangen war und jetzt ganz allein umherirrte.
    Dann kam ihm ein anderer Gedanke. »Wie kam es überhaupt dazu, dass Ihr Chase über den Weg gelaufen seid?« Shota benetzte ihre Lippen. Es schien ihr zu widerstreben, etwas zuzugeben, das ihr offenkundig unangenehm war, aber zu guter Letzt tat sie es doch. »Ich war hinter Samuel her.« Überrascht sah Richard zu Nicci hinüber. Ihr Gesichtsausdruck ließ keinerlei Reaktion erkennen, und ihre Züge waren so bar jeder Regung, dass Richard sich einen winzigen Augenblick lang an einen ähnlichen Blick erinnert fühlte, den er bei Kahlan gesehen hatte. Das Konfessorinnengesicht, so hatte sie es genannt. Es kam vor, dass Konfessorinnen alle Gefühle ablegten, um die grauenhaften Dinge tun zu können, die mitunter unvermeidlich waren. »Wie geht es Chase?«, erkundigte sich Richard, beträchtlich ruhiger. Natürlich wollte er wissen, warum sie hinter Samuel her gewesen war, im Augenblick jedoch bedrückten ihn wichtigere Dinge. »Wird er wieder gesund?«
    »Ich denke ja«, antwortete Shota. »Er wurde mit einem Schwert durchbohrt…«
    »Mit meinem Schwert.«
    Shota ging auf die feine Unterscheidung nicht ein. »Ich bin keine Heilerin, aber ich verfüge über gewisse Fähigkeiten, die es mir erlaubt haben, ihn zumindest von der Schwelle des Todes zurückzuholen. Ich machte ein paar brave Leute ausfindig, die sich seiner annehmen und ihm helfen konnten, sich wieder zu erholen. Aber es wird wohl eine Weile dauern, bis er wieder auf den Beinen ist.«
    »Und wieso hat Samuel ihn nicht umgebracht?«, fragte Cara oben von der obersten Stufe aus.
    »Tovi hat er auf die gleiche Weise verletzt«, warf Nicci ein. »Und sie hat er ebenfalls nicht getötet.«
    »Zumal Samuel zweifellos fähig ist, einen Mord zu begehen«, betonte Richard.
    Shota faltete die Hände vor ihrem Körper. »Offenbar konnte Samuel nicht den Mut aufbringen, jemanden mit dem Schwert zu töten. Damals - als das Schwert schon einmal in seinem Besitz war -hat er es getan, daher weiß er um den Schmerz, den es hervorruft, wenn man es zum Töten benutzt.« Sie sah Richard mit hochgezogener Braue an. »Ich bin mir sicher, du weißt, wovon ich spreche.« »Es ist eben eine Waffe, die nicht in falsche Hände gehört«, stellte Richard fest.
    Ohne auf Richards Stichelei einzugehen, fuhr sie fort. »Er neigt nun mal zu Feigheit, und Feiglinge lassen ihr Opfer oft zurück, damit es alleine stirbt, ohne dass sie dabei zusehen müssen.« »Auf diese Weise leiden sie mehr«, strich Zedd heraus. »Es ist ein noch grausamerer Tod. Vielleicht war das seine Absicht.« Die Hexe schüttelte den Kopf. »Samuel ist ein

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