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Am Freitag schwarz: Kriminalroman (German Edition)

Am Freitag schwarz: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Am Freitag schwarz: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Sears
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Rothkamp oder die Dresdner Bank. Es war absurd.«
    »Namen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Dabei hat er nach wie vor Fonds hin und her geschoben. Weltweit. Für Hunderte von Kunden. Dann haben sie uns hierher verfrachtet. Drei Jahre ist das jetzt her. Ich habe nie herausgefunden, warum. Aber siehaben uns das Haus gekauft und die Schule für Alana bezahlt.«
    »Kein schlechter Deal.«
    Sie blähte die Nasenflügel, als läge da plötzlich ein übler Geruch in der Luft. »Sie behandeln ihre Hilfskräfte ordentlich.«
    Ich bohrte weiter. »Da geht es wahrscheinlich um große Summen.«
    »Ich weiß nicht, wie das mit dem Geld läuft. Geoffrey hatte ein dickes Spesenkonto – da haben sie nie nachgefragt. Sie haben die Überführung des Bootes von England hierher bezahlt. Die Miete für das Sommerhaus in Nantucket und die Ferien im ›Bitter End‹-Yachtclub auf Virgin Gorda. Und er hat viel mehr verdient als in seinem alten Job. Wenn auch bei Weitem nicht so viel, wie ein Trader kriegt, der angeblich ein paar hundert Millionen im Jahr eingefahren hat.«
    Zweihundert im Jahr. Ich muss mehr als erstaunt ausgesehen haben.
    »Das hat er jedenfalls gesagt.« Sie seufzte. »Das war noch, bevor er anfing, mich anzulügen. Über alles und jedes.«
    »Von den Arrowhead -Chefs haben Sie nie jemanden kennengelernt?«
    »Nein. Einige Ausflüge mit Kunden habe ich mitgemacht, aber mich seinen Chefs vorzustellen hat Geoffrey nie für nötig gehalten.«
    »Ausflüge mit Kunden? In Casinos?«
    Ihr Blick schweifte wieder ab. »Ein oder zwei Mal.«
    Keine Frage. Sie behielt etwas für sich, und das würde sie so leicht auch nicht preisgeben.
    »Gut, wenn das alles ist, verabschiede ich mich jetzt. Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Im Übrigen fühle ich mit Ihnen. Ich bin auch geschieden.«
    Das entspannte sie sichtlich.
    »Mein Gott, Sie haben es aber wirklich eilig. Keine Zeit für einen Drink?« Sie verschob ein Bein nur um ein paar Zentimeter und wurde augenblicklich von einer wütenden Ex-Frau zum hungrigen Raubtier. Mein Körper zeigte eine sehr primitive Reaktion.
    »Kann ich ein andermal darauf zurückkommen?« Zögernd stand ich auf.
    Sie zog einen Schmollmund. »Na gut. Aber Sie sollten sich ranhalten. Weihnachten will ich mit meiner Tochter feiern. In Gstaad.«
    Sie erhob sich von der Couch und beugte sich dabei weit genug vor, um mir zu zeigen, dass sie sich gern oben ohne sonnte.
    Unsere Gesichter waren einander über dem Couchtisch plötzlich sehr nahe. Ich kämpfte mich aus dem Pheromon-Nebel heraus. Mit einem Mal schoben die Fragmente sich richtig zusammen. Sanders’ Kalender. Seine Score-Karte. DH / AC . Diane Hochstadt – Atlantic City.
    »Nur eins noch.« Ich sah ihr in die Augen. »Wie gut kannten Sie Brian Sanders?« Für einen Sekundenbruchteil verlor sie die Beherrschung und sah aus, als wäre sie geohrfeigt worden. Sie umfasste ihre Oberarme und starrte mich an.
    »Ich wüsste nicht, was Sie das angeht.«
    »Die Leute sagen, er war nicht der Typ fürs Glücksspiel. Was hat er also gemacht, während seine Kumpels die Tische stürmten? Was haben Sie gemacht? Sie waren doch auch da, oder nicht?«
    »Sie sollten jetzt gehen.«
    »Sie stehen in seinem Kalender. Wissen Sie das? Sie und viele andere Frauen.«
    »Brian Sanders war eine angenehme Abwechslung. Er hatte Energie, war erfahren und gut ausgestattet. Aber er war kein netter Mensch.«
    »Dass er ausgerechnet auf dem Boot Ihres Mannes gestorben ist, scheint aber doch ein merkwürdiger Zufall zu sein. Haben Sie das nicht auch gedacht?«
    Sie sah wütend und ängstlich zugleich aus. Verletzlich.
    Langsam ging ich zur Tür. »Ich meine, sie waren zu zweit an Bord, Ihr Mann schafft es, an Land zu schwimmen, und einer, der zwanzig Jahre jünger ist, schafft es nicht. Verstehen Sie? Das finde ich seltsam.«
    »Leben Sie wohl, Jason.« Sie öffnete die Tür. »Kommen Sie bitte nicht noch mal her.«
    Es würde keinen Drink mehr geben. Ich hob in einer übertriebenen Geste die Hände. »Entschuldigen Sie die Störung. Ich bin schon weg.«
    Als ich auf der untersten Stufe war, sagte sie noch etwas.
    »Fragen Sie Geoffrey nach dem Abend auf dem Boot.«
    Ich blieb stehen und drehte mich noch einmal zu ihr um. Der Wind blies ihr das Haar aus dem Gesicht, und sie stand so im Schein der Verandabeleuchtung, dass jede ihrer Kurven zur Geltung kam und ich sah, was einen Mann vom Typ Jäger, der mindestens zehn Jahre jünger gewesen war als sie, zu ihr hingezogen

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