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Am Freitag schwarz: Kriminalroman (German Edition)

Am Freitag schwarz: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Am Freitag schwarz: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Sears
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»Sagen Sie’s mir.«
    Ich lachte. »Ein Schlitzohr macht dem anderen nichts vor. Noch ein, zwei Tage, und ich bin so weit, dass ich Namen nennen kann. Dann wird alles aufgerollt – und es ist zu spät für Ihre Partner und Sie.«
    »Und was haben Sie davon, Mr. Stafford? Die Befriedigung,den Job gut ausgeführt zu haben? Machen Sie einen Vorschlag, und ich gebe ihn weiter. Das sind Geschäftsleute – die sind ans Aushandeln von Deals gewöhnt.«
    »Ach so, tut mir leid, ich dachte, ich rede hier mit einem Entscheider. Wenn Sie gar nicht derjenige sind, sagen Sie mir doch, wer es ist.«
    Er lächelte. »Denken Sie, Sie können mich provozieren? Mit einem kleinen Seitenhieb, von wegen, ich hätte nichts zu melden? Ich weiß, wo ich stehe. Ich weiß, was ich schon aufgegeben habe. Was ich verloren habe.«
    Es gelang mir nicht, ihm etwas zu entlocken. Vielmehr schien er sich eher zu entspannen, als unter Druck zu geraten. Ich aber wollte das Gegenteil.
    »Nichts im Vergleich zu dem, was Sanders verloren hat.«
    Sein Blick wurde leer. »Ein Unfall.«
    »Wann haben Sie mitgekriegt, dass er Ihre Frau vögelte?«
    Kurz blitzte Zorn in seinen Augen auf, dann starrte er wieder vor sich hin. »Egal, was Sie gehört haben, meine Frau ist ein guter Mensch. Im Gegensatz zu Brian Sanders.«
    Ich bekam ihn nicht aus seiner Reserve. Er war zu depressiv, um sich aus der Reserve locken zu lassen.
    »Sagen Sie mir, mit wem ich verhandele. Die alte Case -Clique. Ihre Partner. Wer ist es, der hier die Fäden zieht?«
    Lange, so als wollte er gar nicht mehr aufhören, schüttelte er den Kopf. »Haben Sie einen Vorschlag? Ich glaube, ich möchte dieses Gespräch jetzt beenden.«
    Ich beugte mich zu ihm vor. »Zwei Millionen. Und ich will sie treffen. Ihn. Wer es auch ist. Arrangieren Sie das!«
    »Ich nehme an, Sie wollen das Geld irgendwo im Ausland haben?«
    »Das ist Ihr Job, oder?«
    »Darin gehöre ich zu den Besten«, sagte er. »Und ich staune. Wenn ich bedenke, um welche Dimensionen es hier geht,hätte ich erwartet, dass Sie aggressiver rangehen. Gieriger. Das Geld wird nicht das Problem sein, schätze ich. Aber das Treffen? Wir werden sehen.«
    »Das Treffen ist nicht verhandelbar.«
    Er gab mir seine Karte. »Rufen Sie mich morgen Vormittag an. Unter der Handynummer.« Damit stand er auf und begleitete mich zur Tür.
    Außer einer vagen Möglichkeit hatte ich nichts für Maloney. Und wenn ich Hochstadt nichts entlockte, würde ich dazu verdammt sein, mich noch ewig mit dem FBI herumzuschlagen. Ich trat ins Freie, blieb aber noch einen Moment vor der Tür stehen. Motten umschwirrten in einer kleinen Wolke die Außenlampe, umkreisten sie und opferten sich schließlich, indem sie sich auf dem heißen Glas niederließen.
    »Eine letzte Sache, Geoffrey.«
    Er zuckte zurück, als hätte ich ihm eine verpasst.
    »Ich weiß, dass an dem Abend noch jemand an Bord war. Jemand Drittes. Und ich weiß, wer. Wenn ich das irgendwann beweisen kann, werde ich mehr verlangen. Viel mehr!«
    Das stand nicht andeutungsweise im Drehbuch. Und es funktionierte.
    Hochstadt reckte den Kopf aus der Tür und schaute sich um, als rechne er damit, dass hinter der Buchsbaumhecke jemand hockte. Halb wütend, halb ängstlich flüsterte er: »Haben Sie den Verstand verloren? Sie können ihm nicht drohen. Er lässt sich auf keinen Deal ein, er beseitigt Probleme. Und wenn er das will, erwischt er Sie, so oder so.«
    Dann knallte er die Tür zu, verriegelte sie und schaltete die Außenbeleuchtung aus. Die Motten und ich blieben im Dunkeln zurück.
    Ich zog meine Revers zusammen. Offenbar sank die Temperatur immer noch weiter. Es fehlte nicht viel, und wir hattenden ersten Frost des Herbstes. Ich beeilte mich, zum Wagen zu kommen.
    Wer war dieser »er«, mit dem Hochstadt gedroht hatte? Hier ging es um etwas anderes als die Machenschaften einiger Händler, die betrogen hatten, um ein paar Extradollar in ihre Tasche zu wirtschaften. Hochstadt hatte Angst. Panik.
    »Was zum Teufel sollte das?« Maloney kochte. »Wo kam das denn plötzlich her? Herr im Himmel. Ich habe Ihnen doch klare Anweisungen gegeben. Sie sollten ihn ein bisschen drängen. Und ihn dann mit der Erpressung provozieren. Ihn zum Reden bringen.«
    »Na ja, er hat nicht geredet, oder? Bevor ich anfing, ihn auszufragen, hatte er größere Angst. Nur ein einziges Mal hat er etwas die Fassung verloren, und das war ganz am Ende. Außerdem: Wenn er für mich ein Treffen mit einem der Bosse arrangiert,

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