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Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht

Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht

Titel: Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Ewo
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er ist. Es tut ihm aufrichtig leid. Aber seine Stimme summt monoton und wiegt mich in den Schlaf.
    Während ich noch wach daliege, sage ich einmal »Scheiße« und zweimal »Furz«. Nur um zu überprüfen, ob das, was er über meine Eltern gesagt hat, auch auf ihn zutrifft. Jerry zuckt nicht einmal mit einer Wimper.
    Ich schlafe und mein Kopf schaltet in einen angenehmen Ferienmodus. Trotz dieses sinnlosen Tages. Ich schlafe mit einem Lächeln ein. Doch dann zucke ich zusammen. Denn im Traum taucht Maggies Onkel auf. Schulleiter Riksen steht plötzlich in Oberfeldwebeluniform direkt vor mir und brüllt mir mitten ins Gesicht: »Ist hier ein Auto kaputt gemacht worden? Bist du dir klar darüber, was dich das kosten wird?«
    Bei so einem Kerl hat eine Wolfsjungen-Antwort überhaupt keinen Sinn.
    Ein leichter Mix aus Knäckebrotkrümeln und Kaffee spritzt mir ins Gesicht, gefolgt von Übelkeit und saurem Aufstoßen: »ÜBERNIMMST DU DIE VERANTWORTUNG? ODER WILLST DU LEUGNEN? WAS FÜR EIN MENSCH BIST DU EIGENTLICH?«
    Ich wache mit einem Ruck auf. »Riksen!«, sage ich laut.
    »Was?«, fragt Jerry, der sich gerade mitten in einem langen, komplizierten Satz befindet.
    »Riksen!«, wiederhole ich heiser. »Er wird meine Eltern anrufen. Wegen der Versicherungsgeschichte mit dem Auto.«
    »Da hast du wohl recht«, antwortet Jerry und ich höre, wie er schwer schluckt.
    Ich zittere, und obwohl mein Skelett gut in Fett eingepackt ist, fühlen sich die Knochen wie Eiszapfen an.
    »Aber er ist ja Maggies Onkel«, meint Jerry zögernd.
    »Ja   … und?«, frage ich.
    »Maggie & ich hatten es richtig nett heute«, sagt Jerry.
    Am liebsten würde ich ihn umbringen. Aber wenn es Jerry ist, der Maggie haben will, dann   … Ich weiß, das ist jämmerlich. Aber der Krieg gegen Valen, der so eine dramatische Wendung genommen hat, hat mich gelehrt, dass ich lieber eine jämmerliche Figur abgebe als mutig und wütend zu sein.
    »Vielleicht kann Maggie uns helfen«, bemerkt Jerry nachdenklich. »Das kann doch nicht so schwer sein, oder?« Aber ich kann seiner Stimme anhören, dass er auch Zweifel hat und dass die ganze Sache ihm richtig Sorgen macht. Ausnahmsweise hat er keine Idee, wie wir hier rauskommen können.
    Im Augenblick bin ich bereit, jede Absprache mit wem auch immer einzugehen, nur um zu vermeiden, dass Riksen vor der Tür steht.
    »Denk nach! Denk nach!«

10.   BUDS VIERTER BRIEF AN STARBOKK
    Jerry geht ins Haus, um ein bisschen Kaffee zu bunkern und mit meinen Eltern Kekse zu essen.
    »Ich komme nach. Lass mir noch ein paar Kekse übrig«, erkläre ich nachdenklich und frage mich, ob es nicht möglich wäre, in meinem Gehirn einen Ölwechsel durchzuführen, damit alles ein wenig geschmeidiger läuft.
    Ich drehe an allen Rädern und Hebeln, checke die Muttern und Schrauben im linken wie im rechten Hirnteil. Aber ich finde keinen Fehler. Und auch keine Antwort.
    Ich gehe in mein Zimmer und checke meine E-Mails .
    Das hätte ich nicht tun sollen. Denn jetzt habe ich nur noch mehr, worüber ich nachdenken muss. Da gibt es nämlich eine Antwort von Starbokk.
    Er will mich nicht vom Haken lassen und akzeptiert meinen Vorschlag nicht, dass ich schon genug geschrieben hätte. Ganz im Gegenteil. Er will die ganze Geschichte. Bis zum bitteren Ende.
    Riksen und Starbokk, das Haus streichen und Jerrys wahnsinnige Ideen.
    Ich weiß   – ich darf nicht daran denken   – zumindest nicht an alles auf einmal.
    Ich sehe Punkte vor den Augen und in meinem Körper rumort es. Ich beuge mich vor auf die Tischplatte, lege den Kopf in die Hände und konzentriere mich darauf zu atmen. Mein Herz rast, als nähme es an einer Rallye teil. Doch ich zwinge es zunächst in den dritten, dann in den zweiten und schließlich in den ersten Gang. Hier ist die Kriechspur angebracht.
    Kekse wären schon verlockend.
    Kaffee wäre schon verlockend.
    Es wäre äußerst verlockend, alles Mögliche zu machen   – nur das hier nicht. Doch da erinnere ich mich daran, was Selma im Fernsehen gesagt hat: dass ich nicht vergessen darf, etwas zu wagen.
    Also tue ich es.
    Ich gucke mir die E-Mail von Starbokk an und drücke auf »Antworten« und schreibe:
     
    An: [email protected]
    Von: [email protected]
    Betreff: Vierter Bericht
     
    Der Krieg wurde in der nächsten Sportstunde fortgesetzt.
    Valen kommandierte uns, die Geräte aufzustellen. Ich konnte seinem Gesicht ansehen, dass er etwas ausbrütete. Wir wollten uns alle

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