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Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht

Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht

Titel: Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Ewo
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Wenn ich nicht vorher im Schrank ertrunken bin.
    »Bud   …?«, flüstert es auf der anderen Seite der Schranktür.

6.   EIN MANN MIT EINEM LECK IM SCHRANK
    Ich sitze still da und tue so, als wäre ich gar nicht hier. Das klappt genauso gut wie vorhin, als ich versuchte, so zu tun, als hätte ich Kleider an.
    »Bud   …?« Die Stimme kommt von einem Punkt, direkt hinter der Tür.
    »Ja   … okay«, antworte ich und wische mir den Rotz ab.
    »Kann ich reinkommen?«, fragt Jerry da draußen. Und dann lacht er. »Oder   … vielleicht ist es besser, wenn du rauskommst. In solchen Schränken ist es ziemlich eng. Außerdem riecht es da. Entschuldige, Bud. Aber wann hast du das letzte Mal hier sauber gemacht? Nicht, dass es wirklich stinkt. Aber es riecht   …merkwürdig. Irgendwie merkwürdig. Als hättest du geputzt, aber ohne Seife, sondern mit irgendwie süßlichem, altem Brackwasser. Was meinst du, magst du rauskommen?«
    Er versucht, die Schranktür zu öffnen.
    Aber ich halte von der Innenseite dagegen.
    »Gleich«, antworte ich.
    »Okay«, erwidert er. »Wenn du nicht rauskommst, dann werde ich in deinen Sachen wühlen.«
    »Mach ruhig«, entgegne ich trotzig und versuche, diese dumme, lang gezogene Träne aufzuhalten, die immer noch aus meinem Auge rinnt.
    »Mal sehen«, höre ich ihn sagen. Er geht zu meinem Schreibtisch und öffnet die Schubladen. Soll er nur. Nachdem ich einmal meine Mutter erwischt habe, wie sie in einem Tagebuch gelesen hat, in das ich drei Seiten geschrieben hatte, habe ich aufgehört, Geheimnisse in den Schubladen zu verstecken.
    Dann geht er zum Bücherregal. Aber da findet er nur einen Meter mit Zappa-CDs und einen Meter mit Autozeitschriften.
    Er pfeift   – irgendwie vergnügt   – und murmelt: »Mal sehen   … mal sehen   …«
    Er setzt sich an meinen Schreibtisch und es wird still. Jetzt verschafft er sich bestimmt einen Überblick über das Zimmer. Da gibt es nicht viel zu sehen. Aber das tut er auch gar nicht, denn jetzt kann ich ein Geräusch hören, das mir nicht gefällt. Er hat den Computer eingeschaltet und die vertraute Empfangsmelodie dringt bis zu mir herein.
    Meine E-Mails ! Starbokks Antwort! Aber der privateTeil der Festplatte ist mit einem Passwort geschützt. Habe ich sonst noch etwas Privates auf dem Rechner? Die Gedanken rasen wie durchgedrehte Rennautos auf einer Rennbahn ohne Geschwindigkeitsbegrenzung davon.
    Mir fällt nichts ein.
    Die Gedanken purzeln übereinander und landen in einem Chaos.
    Ich drücke die Schranktüren auf und falle aus dem Schrank.
    Stürze zum Schreibtisch. Sehe, dass Jerry schon tief in »Mein Computer« steckt und versucht, sich eine Übersicht über meine Dateien zu verschaffen. Ich greife mir die Maus und drücke auf den Startknopf. Finde »Ausschalten« und logge mich aus, bevor er überhaupt etwas sagen kann.
    »Ich war da schon etwas auf der Spur«, grinst er. »Man sollte nie private Sachen auf einem Computer haben, weißt du. Aber du hast es sicher mit Passwort & so geschützt. Sagen wir mal   – ein Passwort   … ein Passwort   … ein Passwort, das zu Bud passt. Was mag Bud gern? Essen natürlich. Ich kann mich nicht an dein Lieblingsgericht erinnern. Aber das kann man herausfinden. Wenn du es nicht wie die meisten anderen gemacht hast & dein Passwort irgendwo ganz in der Nähe deines Sitzplatzes aufgeschrieben hast.«
    Er dreht die Maus um. Nichts da.
    Er schaut hinter den Bildschirm. Auch nichts.
    Er guckt unter die Schreibtischplatte. Nichts.
    Aber er hat natürlich recht. Mein Passwort lautet»1Würstchen&Pizza« und der Zettel klebt unter dem Stuhl, auf dem er sitzt.
    Aber jetzt reicht es mir.
    Ich ziehe ihn vom Stuhl hoch und verfrachte ihn Richtung Bett. Er segelt durch das Zimmer und plumpst auf die Matratze, als hätte ich ein Kissen geworfen.
    »Du hast unglaubliche Kräfte, Bud«, grinst er, als er Arme und Beine wieder eingesammelt hat. »Du weißt es nur selbst nicht. Aber tatsächlich bist du der Stärkste, den ich überhaupt kenne. Du schaffst alles. Das heißt   – du könntest alles schaffen, wenn du dir nur selbst darüber im Klaren wärst.«
    Ich antworte nicht einmal mit »Ugh« auf dieses Gelaber.
    »Aber was ist das denn?«, wundert er sich plötzlich. »Du weinst ja.«
    »Scheiß drauf!«, erwidere ich und drehe mich weg. Überlege, ob ich mich wieder im Schrank verstecken soll.
    »Wein bitte nicht, Bud«, fleht er mich an. »Sonst fange ich auch noch an.«
    Ich stehe mit dem

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