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Am Sonntag stirbt Alison

Am Sonntag stirbt Alison

Titel: Am Sonntag stirbt Alison Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Klimm
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da ist es einfach… spät geworden…«
    »Spät geworden?«, keifte Sibel. »Spät geworden? Warum auch nicht? Es ging ja nur um den bescheuerten sechzehnten Geburtstag von deiner bescheuerten besten Freundin. Findet ja auch nur einmal im Jahr statt, da ist es echt zu viel verlangt, sich dafür extra Zeit zu nehmen. Vor allem, wenn man etwas Wichtiges zu erledigen hat!«
    »Sibel, hör mal, es war wirklich wichtig, ich habe nämlich…«
    »Weißt du, dass ich den ganzen Abend irgendwelche doofen Ausreden für dich erfinden musste, weil mich die ganzen anderen Gäste ständig gefragt haben, wo denn eigentlich meine beste Freundin steckt…«
    »Sibel, es tut mir ja leid, aber es ging um…«
    »…all die anderen Gäste, die übrigens komischerweise Zeit gefunden haben, zu meiner Geburtstagsparty zu kommen, im Gegensatz zu Lysande Thieler, die etwas Wichtiges erledigen musste…«
    »…um Leben und Tod, verdammt noch mal!«
    Sibel blinzelte. »Wie bitte?«, fragte sie verdattert.
    »Hier!« Lys hielt ihr einen leicht zerknitterten Ausdruck unter die Nase. »Lies das!«
    Sibel warf erst ihr und dann dem Blatt Papier einen misstrauischen Blick zu. Dann nahm sie Lys den Ausdruck aus der Hand und ging ins Zimmer zurück, wo sie sich auf die Bettkante fallen ließ und stirnrunzelnd auf das Papier starrte. »Was soll das sein?«, fragte sie.
    Lys setzte sich auf die Kante des Schreibtischstuhls und warf einen Blick in die Runde. Sibels Zimmer konnte einen zur Verzweiflung treiben, so akkurat aufgeräumt war es. »Der Satz steht auf zig verschiedenen Websites«, sagte sie dann. »Immer dasselbe und immer vorgestern um 20.13 h oder 20.14 h eingegangen, immer dieselben Worte. Chalchiu Totolin. Am Sonntag stirbt Alison.«
    Sibel stieß ein erleichtertes Lachen aus. »Lys, das ist ein Virus. Da hat irgendein Scherzkeks etwas in Umlauf gebracht, um die Leute zu erschrecken.«
    »Möglich«, sagte Lys. »Genauso ist es aber auch möglich, dass da jemand einen Mord ankündigt.«
    Sibel starrte sie entgeistert an. »Quatsch.« Sie beugte sich nach vorne, ihr Blick wurde bohrend. »Lys! Das ist Blödsinn! Mörder kündigen ihre Taten nicht im Internet an und schon gar nicht gleich auf ein paar Dutzend Plattformen. Derjenige wäre ja schön bescheuert.«
    »Es soll aber schon vorgekommen sein«, sagte Lys bissig.
    »Du meinst doch nicht… Lys, das war doch etwas völlig anderes! Der Kerl war gestört! Der wollte Aufmerksamkeit um jeden Preis!«
    »Was, wenn das hier auch so ein Gestörter ist?« Lys tippte gegen das Papier in Sibels Hand. »Ein enttäuschter Liebhaber? Ein psychopathischer Stalker? Ein… ein Serienmörder, der die Polizei herausfordert, indem er ihnen Hinweise auf seine geplanten Morde zuspielt?«
    »Weißt du, was definitionsgemäß zu einem Serienmörder dazugehört? – Eine Mordserie! Ich habe in letzter Zeit nichts von irgendwelchen dubiosen Morden gehört, die im Internet angekündigt wurden, du vielleicht?«
    »Vielleicht ist es ja der erste Mord einer Serie«, behauptete Lys.
    »Und vielleicht hast du einen Dachschaden. Warum gehst du mit deinem irren Serienmörder nicht mal zur Polizei?«, schlug Sibel vor.
    »Mann, Sibel, die lachen sich doch scheckig, wenn ich mit so was ankomme!«
    »Eben!«, sagte Sibel triumphierend.
    »Ich hab gedacht – du kennst dich doch so gut mit Computern aus, kannst du nicht mal die IP-Adresse zurückverfolgen?«
    »Bitte?«, rief Sibel entgeistert aus. »Hör mal, Lys, ich bin kein Hacker, ich bin Anwender. Ein ziemlich guter Anwender natürlich. Ich kann ein Bild manipulieren, dass es so aussieht, als ob du neben Justin Bieber auf der Bühne stehst. Oder ich kann einen Film drehen, in dem du wie Harry Potter auf einem Besen durch die Luft fliegst. Aber eine IP-Adresse zurückverfolgen? Vergiss es! Für so etwas habe ich kein Programm. Ich weiß nicht mal, was für ein Programm man dazu braucht. Ich will nicht mal wissen, was für ein Programm man dazu braucht!«
    »Kannst du vielleicht trotzdem mal deinen Rechner anschalten und dir das Ganze anschauen? Vielleicht kommt dir ja eine Idee, wie…«
    »Hör mal, ich werde jetzt ganz bestimmt nicht anfangen, deine Psychosen zu unterstützen!«, motzte Sibel.
    »Bitte, Sibel. Du bist doch meine Freundin«, flehte Lys.
    »Deine beste Freundin, die du gestern Abend sitzen gelassen hast!«, giftete Sibel. »Hm«, sagte sie dann nach einer Weile.
    »Was?«
    Sibel starrte einen Moment lang aus zusammengekniffenen,

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