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Am Strand des Todes

Am Strand des Todes

Titel: Am Strand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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darauf gefaßt, daß der
Terror jeden Augenblick von neuem begann.
Aber das geschah nicht einmal während der fünf Tage an
diesem Strand. Als sie dann aber im Wagen saßen und
Richtung Süden auf Seattle zufuhren, war er plötzlich wieder
ganz der alte. Er zappelte unruhig hin und her, ärgerte seine
Schwester und mußte dauernd irgendwie abgelenkt und
beschäftigt werden, wobei es ihn nie lange bei irgend etwas
hielt.
Als sie dann Randall Andeutungen über das Geschehen auf
der Halbinsel machten, tat dieser es als Zufall ab. Aber Glen
und Rebecca wollten sich auch damit nicht zufriedengeben. Sie
hatten erlebt, daß ihr Sohn an der Sod Beach sich wie ein ganz
normaler Neunjähriger verhalten hatte. Deshalb kamen sie nach
einem langen nächtlichen Gespräch überein, Seattle zu
verlassen und mit den paar tausend Dollar, die sie von ihrer
Großmutter geerbt hatte, nach Clark’s Harbor zu ziehen. Dort
wollten sie eine kleine Kunstgalerie eröffnen, und mit ein
wenig Glück würden sie davon leben können.
Aber dieses bißchen Glück hatte sich bis jetzt nicht
eingestellt. Sie mußten sehr rasch feststellen, daß hier niemand
an ihnen oder ihren Plänen interessiert war. Zuerst hatten sie
die Hütte an der Sod Beach gekauft, und dann reichte das Geld
gerade noch für eine Anzahlung eines bescheidenen Häuschens
im Ort, das sie als Galerie ausbauen wollten. Doch der Umbau
ging äußerst schleppend voran. Alles, was Glen bestellte,
schien nicht auf Lager zu sein, und die Lieferungen dauerten
eine Ewigkeit. Zweimal hatte er versucht, Einheimische
anzustellen, aber jedesmal feststellen müssen, daß sie eher
hinderlich als hilfreich waren
– ob aus Böswilligkeit oder
mangelnder Erfahrung ließ sich schwer sagen.
Robby aber ging es hier fantastisch. Sofort nachdem sie ihre
Hütte hier bezogen hatten, war seine Hyperkinese
verschwunden; ohne einen einzigen Rückfall. Glen blickte zu
seinem Sohn hinüber, der auf dem Boden saß und mit dem
Hund spielte, während Missy ihnen zusah. Wäre Robby nicht
gewesen, hätten sie Clark’s Harbor bestimmt schon hinter sich
gelassen. So aber mußten sie bleiben.
»War heute was Besonderes los?« wandte sich Glen an seine
Frau.
Sie nickte. »Ich wollte es dir eigentlich nicht sagen, aber
warum nicht – eine seltsame Geschichte.«
Glen hörte sich die Sache mit dem Porzellan in Blakes Laden
gespannt an. Als Rebecca fertig war, zuckte er mit den
Schultern.
»Dann kaufen wir eben dort nicht mehr ein«, meinte er.
»Was macht das schon groß aus?«
»Mir geht das alles verdammt auf die Nerven«, erregte sich
Rebecca. Als sie sah, wie Glen zusammenzuckte, lenkte sie
rasch ein. »Natürlich gibt es Schlimmeres, und ich warte jeden
Tag darauf.«
Glen wollte gerade etwas darauf erwidern, als Robby
aufblickte. Er wollte seiner Frage zuvorkommen und wandte
sich an ihn.
»Weißt du, wen ich heute gesehen habe?«
Robby blickte neugierig zu ihm auf. »Wen?«
»Dr. Randall.«
»Wen?« fragte Robby verständnislos.
Rebecca dagegen reagierte wie elektrisiert. »Dr. Randall?
Warum hast du mir das nicht gesagt? Wo hast du ihn gesehen?
Ist er noch in der Stadt?«
»Eins nach dem andern«, lächelte Glen. »Er und seine Frau
machen Ferien. Zufällig saßen sie im Cafe, als ich dort zu
Mittag aß. Sie übernachten im Gasthaus, und ich hab’ sie für
heute abend oder morgen eingeladen.«
»Andere Gesichter…«, freute sich Rebecca. Ihr Blick
schweifte durch die Hütte – was sollten die Randalls bloß
davon halten? Robby starrte seinen Vater an.
»Wer ist Dr. Randall?« fragte er.
Missy mischte sich ein. »Oh, Robby, das war doch dein
Doktor. Weißt du nicht mehr?«
»Nein.«
»Du weißt ja nie was«, zog sie ihn auf.
»Morgen früh wirst du dich erinnern«, sagte Glen, um jeder
weiteren Streiterei das Wasser abzugraben. »Ich denke, für
euch beide ist es jetzt Zeit fürs Bett.«
»Ist noch viel zu früh«, widersprach Robby automatisch.
»Du weißt ja nicht, wieviel Uhr es ist«, wies Rebecca ihn
zurecht.
»Egal wieviel Uhr, es ist zu früh«, maulte Robby. »Sonst
gehen wir auch nicht so früh ins Bett.«
»Heute aber geht ihr«, bestimmte Glen, »kommt jetzt!« Er
hob Missy hoch und nahm Robby bei der Hand. In dem
winzigen Schlafraum, den die Kinder teilten, half er den beiden
in ihre Pyjamas, bevor er sie sorgfältig zudeckte. Robby hatte
das obere Etagenbett. Er wollte ihnen gerade ihren
Gutenachtkuß geben, als Missy fragte: »Daddy, können wir
heute nacht eine Lampe haben?«
»Eine Lampe?

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