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Am Strand von Malibu

Am Strand von Malibu

Titel: Am Strand von Malibu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather
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Smoking und sah heute Abend schon eher so aus, wie sie ihn in Erinnerung gehabt hatte.
    „Olivia!" Er kam ihr mit ausgebreiteten Armen entgegen. Doch sie erriet seine Absicht und wandte den Kopf schnell zur Seite, so dass sein Kuss sie nur auf die Wange traf.
    „Olivia", wiederholte er heiser. „Du siehst einfach umwerfend aus! Wie konnte ich nur so dumm sein, dich gehen zu lassen!"
    Olivia rang sich ein Lächeln ab und befreite sich geschickt aus seiner Umarmung. „Ist dort die Bar?" Sie wusste es zwar, deutete aber trotzdem auf eine getönte Glastür am anderen Ende der Halle. Richard nickte und nahm Olivias Arm, um sie dorthin zu führen.
    Als er in der Bar einen abseits gelegenen Tisch in einer Nische ansteuern wollte, kletterte Olivia schnell auf einen Hocker direkt am Tresen. Richard blieb nichts anderes übrig, als sich neben sie zu stellen.
    „Du möchtest sicher Weißwein, stimmt's? Siehst du, ich weiß sogar noch, was du gern getrunken hast."
    Wie vor zehn Jahren war Weißwein ihr Lieblingsgetränk. „Ich hätte lieber einen Gin Tonic", sagte sie jedoch spontan, obwohl hochprozentige Getränke eigentlich nicht ihr Fall waren. Richard blickte sie überrascht an.
    „Auf uns!" Kaum waren die Drinks serviert, hob er sein Glas. Er hatte sich einen doppelten Whisky bestellt. „Mir kommt es vor, als wären wir nie getrennt gewesen." Er trank einen kräftigen Schluck und schloss genießerisch die Augen.
    „Das sehe ich anders." Olivia überlegte, ob Selbstbetrug schon zur Zeit ihrer Ehe zu Richards Lebensstrategien gehört hatte. Sie war ihm gegenüber immer sehr nachgiebig gewesen, deshalb ging er wohl davon aus, dass sie grundsätzlich seine Meinung teile. Aber sie hatte sich geändert, das musste er doch endlich einsehen.
    „Ja, ja, ich weiß." Er trank noch einmal einen kräftigen Schluck. „Inzwischen ist viel geschehen. Wir haben unsere Erfahrungen gesammelt und manche Entscheidung bereut.
    Aber jetzt sind wir wieder zusammen, und nur das zählt. Etwas zieht uns immer wieder zueinander hin. Wir können die Vergangenheit nicht vergessen. Aber wir können einander verzeihen."
    „Richard ..."
    „Ich weiß, was du sagen willst!" Er hob eine Hand, während er mit der anderen sein Glas zum Mund führte. Er leerte es und schob es dem Barkeeper zu. Erst jetzt merkte Olivia, dass Richards Handbewegung ihm und nicht ihr gegolten hatte. „Das gleiche noch einmal", sagte er. „Aber glaub mir, Olivia, ich habe meine Lektion gelernt. Und zwar gut."
    Er schnitt ein Gesicht.
    „Richard, ich..."
    „Du machst es schon wieder?"
    „Was?" Sie runzelte die Brauen.
    „Du urteilst über mich, ehe du mir überhaupt auch nur zugehört hast." Der Barkeeper stellte ihm einen zweiten Whisky hin. Sofort griff Richard nach dem Glas und trank. „Du vertraust mir nicht, was ich durchaus verstehen kann. Schließlich haben wir uns jahrelang nicht mehr gesehen. Aber ich schwöre, dass ich meine, was ich sage."
    Olivia schwieg und nippte an ihrem Gin Tonic. Was Richard sagte oder meinte, konnte sie nicht mehr treffen. Sie hatte vielleicht noch Mitleid mit ihm, aber ihre Liebe zu diesem Mann war endgültig erloschen.
    Richard sah sie erwartungsvoll an. Offensichtlich wartete er auf eine Reaktion.
    Fieberhaft suchte Olivia nach einem unverfänglichen Gesprächsstoff. „Kommst du oft hierher? Es ist wirklich ein tolles Hotel."
    Richard sah aus, als würde er gleich die Beherrschung verlieren, doch dann fasste er sich wieder. Jedoch erst, nachdem er noch einmal zum Glas gegriffen hatte. „Ja, man kann es hier einigermaßen gut aushalten. Aber es hat keine besondere Note. Es ist durchschnittlich, wie alles in Amerika. Ich ziehe eine Balkendecke und ein gemütliches Kaminfeuer vor."
    Olivia schüttelte ungläubig den Kopf. „Eine Balkendecke und ein offenes Feuer! Und das von einem Mann, der ein Ried gedecktes Haus ablehnte, weil es durch das Dach regnen könnte!"
    „Du erinnerst dich also doch!" Richard wurde sofort freundlicher. „Es war an unserem ersten Hochzeitstag, nicht wahr? Du wolltest in irgendein Stück von Shakespeare, und ich wollte in ein Musical!"
    „Ja." Olivia seufzte. „Damals schon haben wir nicht mehr zusammengepasst."
    „Das stimmt nicht!"
    „Doch." Olivia ließ sich nicht beirren. „Ich wollte es nur nicht wahrhaben. Ich werde unsere Zeit zusammen nie vergessen, Richard. Aber ich sehne mich nicht danach zurück."
    Richards Miene wurde finster. „Ich verstehe", sagte er abweisend. „Du willst mich

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