Am Tag, als die Liebe kam
aber das wird sich im Lauf unserer Ehe ändern. Und jetzt lasse ich dich allein, damit du auspacken kannst.“
„Und wenn ich es mir anders überlege?“
Alex seufzte. „Louise, niemand vermisst dich, und du hast mir dein Wort gegeben. Bleib bei mir, heirate mich, und Trentham Osborne erhält eine zweite Chance. Andernfalls gehen Arbeitsplätze verloren, es gibt einen Kunstverlag weniger, und deine Eltern müssen ihr Haus verkaufen. Du hast es in der Hand.“ Er blickte auf die Uhr. „Ich gehe jetzt kurz weg. Wenn du bei meiner Rückkehr noch da bist, werden wir kein Wort mehr über dieses Thema verlieren und unseren Plan ohne weitere Schuldzuweisungen durchführen. Überleg es dir gut.“
Dann verließ er das Zimmer und schloss leise die Tür.
Nachdenklich setzte Louise sich aufs Bett. Sosehr sie sich auch dagegen sträubte, in dem, was Alex gesagt hatte, lag ein Körnchen Wahrheit. Die Bindung zwischen David und ihr war wirklich nicht stark genug gewesen, denn wenn sie sich aufrichtig geliebt hätten, wären sie trotz aller Hindernisse längst verheiratet gewesen. Dass David tatkräftig und entschlussfreudig war, hatte er durch seine Flucht mit Lily hinlänglich bewiesen.
Mit der gescheiterten Beziehung zu David war ein Lebensabschnitt unwiederbringlich beendet. Die Zukunft sollte ihr mehr Glück bringen, das nahm Louise sich fest vor. Sie wollte etwas von der Welt sehen, und das Geld dafür würde sie sich ehrlich verdienen. Sie würde die Rolle als Frau an Alex’ Seite spielen, und sie würde sie gut spielen. So gut, dass er vielleicht den Tag verwünschte, an dem er ihr den absurden Vorschlag gemacht hatte.
Entschlossen stand sie auf, ging ins Ankleidezimmer und räumte den dürftigen Inhalt ihrer Reisetasche in den riesigen Schrank. Komme, was wolle, sie würde die Situation meistern. Diesmal würde sie die strahlende Siegerin sein und nicht das bedauernswerte Opfer.
5. KAPITEL
Als Alex zwei Stunden später zurückkehrte, saß Louise mit dem Buch, das sie mitgebracht hatte, in der Sofaecke. Sie war jedoch nicht sehr weit damit gekommen, denn aus Angst, Alex würde vielleicht nicht zurückkommen, hatte sie sich kaum konzentrieren können.
Doch jetzt stand er vor ihr, sah sie an, und das Herz klopfte ihr bis zum Hals.
„Danke, dass du geblieben bist“, sagte er leise.
„Bedank dich nicht zu früh. Du wirst teuer dafür bezahlen müssen.“
„Ich möchte auch nichts geschenkt bekommen.“ Er setzte sich in den Sessel ihr gegenüber, lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen.
Er sieht abgespannt aus, dachte sie, und wenn mich nicht alles täuscht, hat er auch getrunken. „Wo bist du gewesen?“ fragte sie.
„Schon ganz die Ehefrau, Darling?“ Alex öffnete die Augen und sah sie an. „Ich bin etwas spazieren gegangen und dann zur Bank gefahren, um die Post durchzusehen. Ich habe auch deinen Vater angerufen und ihm mitgeteilt, dass die Gelder wie geplant fließen.“
Erstaunt blickte sie auf. „Du wusstest doch gar nicht, ob ich bleiben würde!“
„Nein. Aber ich möchte, dass du freiwillig bleibst und nicht, weil ich dich erpresse.“ Er machte eine kleine Pause. „Es steht dir also frei zu gehen.“
Louise schluckte. „Das ist lieb von dir, aber ich stehe zu meinem Wort und bleibe.“ Sie zögerte, bevor sie fortfuhr: „Hast du meinem Vater gesagt, wo ich bin?“
„Ja.“ Alex lächelte grimmig. „Es hat ihn allerdings nicht interessiert.“
Louise biss sich auf die Lippe. „Wahrscheinlich hat er zu sehr an den Verlag gedacht, um richtig zuzuhören.“
„Wie kannst du ihn nur immer noch in Schutz nehmen! Ich bin gespannt, was er nächstes Mal anbietet, wenn er keine Tochter mehr opfern kann.“
Sie sah zu Boden. „Hat Lily sich gemeldet?“
„Nein, dafür aber Mrs. Sanders. Sie hat Virginia Cottage gestürmt und dort einen hysterischen Anfall bekommen – mit dem Resultat, dass deine Stiefmutter jetzt mit Migräne das Bett hütet.“ Er schüttelte den Kopf. „Aber jetzt zu dir. Was hat dich denn letzten Endes dazu bewogen, bei unserer Vereinbarung zu bleiben?“
Louise zuckte die Schultern. „Wie du bereits gesagt hast, habe ich weder einen Job noch ein Zuhause und brauche Geld für einen Neuanfang. Ich möchte etwas von der Welt sehen und wahrscheinlich noch studieren.“
„Vielleicht verliebst du dich ja auch und möchtest lieber heiraten.“
„Nein!“ behauptete sie und sah auf ihre Hände, die sie im Schoß gefaltet hatte. „Ich habe über David und
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