Am Tag, als die Liebe kam
Stein im Brett zu haben.“
„Das ist doch unmöglich – ich meine, dass wir uns ein Zimmer teilen müssen!“
„Es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als uns damit abzufinden, Darling. Im Bett ist Platz genug, und obwohl ich kein Schwert besitze, das ich mit offener Klinge zwischen uns legen kann, werden einige Kissen denselben Zweck erfüllen.“
„Nein, das reicht mir nicht!“ Sie sah sich um. „Was ist hinter der Tür dort?“
„Das Badezimmer.“
„Dann haben wir das Problem ja gelöst. Du schläfst in der Badewanne!“
„Sonst noch Wünsche?“ Er lächelte spöttisch. „Nein, Darling, ich schlafe in diesem Bett und nirgendwo anders.“
Vor einem der Fenster befand sich eine Holzbank mit Sitzkissen, auf der eine Seidendecke mit einem in Grün und Gold gestickten Drachen lag. „Und was ist damit? Warum kannst du nicht da schlafen?“ fragte Louise.
„Weil die Bank erstens zu unbequem und zweitens viel zu kurz ist. Ich bin über einsneunzig groß, falls es deiner Aufmerksamkeit entgangen ist.“
„Dann werde ich die Nacht dort verbringen“, erklärte sie energisch.
„Bitte. Wahrscheinlich wird es deine letzte sein, so unbequem ist das Ding.“
Vor Wut hätte sie am liebsten geweint. „Du hast das bestimmt geplant!“ beschuldigte sie ihn.
„Du hast mich ertappt“, spottete Alex. „Ich bin zu meiner Großmutter gegangen und habe gesagt: ‚Bitte, bitte, liebe Gran, kannst du Louise und mich nicht zusammen ins Bett stecken? Sie will nämlich nicht mit mir schlafen, aber vielleicht kann ich sie so überrumpeln.’“ Er schüttelte den Kopf. „Glaubst du das wirklich, Louise?“
„Was sollen wir denn tun?“
„Die Situation akzeptieren und möglichst erträglich gestalten. Ich bin mit gutem Beispiel vorangegangen und habe dein Kleid schon auf den Bügel gehängt.“
„Danke“, antwortete sie mit eisiger Miene.
„Louise, ich werde alles tun, um dir möglichst viel Freiraum zu geben. Du wirst dich ungestört umziehen können, und ich werde immer anklopfen, wenn ich ins Badezimmer möchte.“ Alex lächelte. „Wir müssen nur das Licht ausmachen, wenn ich ins Bett gehe oder aufstehe. Ich trage nämlich keinen Schlafanzug.“
Louise errötete und blickte zu Boden. Wie Alex wohl unbekleidet aussehen mochte? Schnell verscheuchte sie die beunruhigenden Gedanken und bedankte sich gespielt freundlich für seine Rücksichtnahme.
„Wir sind nur zwei Nächte hier, dann hast du wieder deinen Freiraum. Aber jetzt lass uns bitte gehen. Gran hasst Unpünktlichkeit.“
Als Alex und Louise den Salon betraten, saßen die Maidstones bereits mit Lady Perrin am Tisch. Cliff war dunkelhaarig, groß und athletisch, Della dagegen blond und fast zerbrechlich schlank. Sie waren auffällig nach der letzten Mode gekleidet, hielten ständig Händchen und turtelten wie die Teenager.
Louise waren die beiden auf den ersten Blick unsympathisch, und sie passten ihrer Meinung nach überhaupt nicht nach Rosshampton. Wie kann Lady Perrin nur mit dem Gedanken spielen, ihnen diesen geschichtsträchtigen englischen Landsitz anzuvertrauen, fragte sie sich erstaunt.
Widerwillig musste sie bewundern, wie geschickt das Pärchen vorging. Cliff flirtete ganz offen mit Lady Perrin, ohne es dabei jedoch am nötigen Respekt fehlen zu lassen, was ihr ganz offensichtlich gefiel. Della unterhielt ihre Gastgeberin mit amüsanten Anekdoten aus ihrer Zeit als Model.
„Ich vermisse meinen Job!“ Della seufzte hörbar und sah Louise an. „Und Sie, Mrs. Fabian? Sind Sie berufstätig?“
„Momentan nicht, aber ich plane, eine Cateringfirma aufzubauen.“ Aus den Augenwinkeln beobachtete Louise Alex’ Reaktion. Erstaunt zog er die Brauen hoch.
Della war ebenfalls verblüfft. „Können Sie wirklich ganze Menüs zubereiten? Ich lasse selbst das Kaffeewasser anbrennen, stimmts, Darling?“
Cliff lachte. „Ein ganz so hoffnungsloser Fall bist du nun doch nicht, mein Mäuschen.“ Er wandte sich an Alex. „Ihre Frau ist also eine kleine Küchenfee?“ fragte er herablassend.
„Nein, sie ist eine bestrickende Zauberfee“, antwortete Alex gewandt. „Sie lässt keine Langeweile aufkommen und hat immer erstaunliche Einfälle.“
Louise verschluckte sich fast an ihrem Sandwich.
„Sie sind ja auch noch in den Flitterwochen“, bemerkte Della gönnerhaft. „War Ihre Hochzeit romantisch? Für mich war es wirklich der schönste Tag meines Lebens.“ Glücklicherweise wartete sie keine Antwort ab, sondern erging sich
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