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Am Tor zu Atlantis

Am Tor zu Atlantis

Titel: Am Tor zu Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Tritt kaum sah, zu dem er angesetzt hatte. Dafür hörte ich einen Schrei, dann wirbelte die Waffe des Ägypters durch die Luft, und während sie auf den Boden prallte, taumelte der Mann gegen die Wand, wo er stöhnend stehen blieb und sich sein rechtes Handgelenk hielt, das den Tritt voll abbekommen hatte.
    Er stöhnte dabei auf, hielt den Mund offen, aus dem Speichel rann.
    »Man soll sich nie selbst überschätzen«, sagte Suko und lächelte ihn an. »Es hätte härter für Sie kommen können, aber wir sind wirklich keine Unmenschen und möchten uns mit Ihnen vernünftig unterhalten.«
    Das wollte er nicht, denn er zischte uns einen Fluch in seiner Heimatsprache entgegen.
    »Überlegen Sie es sich.«
    »Haut ab, verflucht!«
    »Das werden wir auch, Ofru. Aber nicht dorthin, wo wir hergekommen sind. Wir haben uns etwas anderes ausgesucht. Wir werden einfach durch das Tor verschwinden, und ich denke, dass Sie uns dabei helfen können. So sieht es aus.«
    Der Ägypter schwieg.
    »Es wäre besser für Sie, wenn Sie reden und sich nicht so verstockt anstellen.«
    »Ihr werdet sterben.«
    »Das ist einzig und allein unsere Sache. Sie wissen, wie sich das Tor öffnen lässt, nicht wahr?«
    Ofru blieb stumm. Ihm war jedoch anzusehen, dass wir ins Schwarze getroffen hatten. Er schaute auf das Tor, in seinem Blick war die Wahrheit zu lesen. Trotzdem schüttelte er den Kopf.
    Suko packte den Mann und schüttelte ihn durch. »Hören Sie zu!«, flüsterte er dabei. »Hier geht es um verschwundene Menschen und um unsere Landsleute. Wir wollen wissen, was tatsächlich mit ihnen passiert ist. Zudem schwöre ich Ihnen, dass wir auch Sie verschwinden lassen können. Niemand wird merken, dass Sie nicht mehr vorhanden sind. Ich meine, dass Sie darüber nachdenken sollten.«
    Ofru schaute auf das Tor, und der Schweiß in seinem Gesicht vermehrte sich. Durch den offenen Mund saugte er den Atem ein und stieß ihn wieder aus. Er würde nachgeben müssen, wenn er vernünftig dachte.
    Purdy Prentiss hatte seine Waffe an sich genommen. Sie bedrohte Ofru damit nicht. Die Pistole steckte in ihrem Hosenbund.
    »Ich warte nicht mehr lange!«, flüsterte Suko.
    Der Ägypter stöhnte. Klar, er befand sich in einer Zwickmühle. Er wusste Bescheid. Wenn er sein Wissen weitergab, würde er unweigerlich als Verräter gelten.
    Aber, das musste ich auch zugeben, dieser Mensch hatte sich raffiniert verhalten. Er, ein Wissender, hatte uns unterstützen sollen. In Wirklichkeit hatte er uns davon abhalten wollen, das Geheimnis zu ergründen. Meiner Ansicht nach machte er mit der anderen Seite, wer immer sich auch dahinter verbarg, gemeinsame Sache.
    Der Mann merkte, dass er aus dieser Klemme nicht mehr rauskam. Deshalb gab er nach. Seine Haltung entspannte sich leicht, als er flüsterte: »Ja, es ist gut. Sie haben gewonnen. Sie gehen das Risiko ein. Das ist Ihre Sache.«
    »Genau«, bestätigte Suko. »Und jetzt wollen wir wissen, wie wir durch das Tor kommen!«
    »Die Kreise sind wichtig.«
    »Hatten wir uns schon gedacht.«
    Ofru richtete sich auf. Er bekam mehr Bewegungsfreiheit, weil Suko zurücktrat. Seinen rechten Arm konnte der Ägypter nicht so bewegen, wie er wollte. Er war zwar nicht gelähmt, doch das Handgelenk schmerzte, und wir hörten sein leises Stöhnen.
    Da wir noch zu weit vom Tor entfernt standen, mussten wir den Mann vorlassen. Es war plötzlich sehr still geworden. Der Schein unserer Lampen begleitete den Weg des Mannes, und die Lichtkegel huschten auch über die Außenseite des Tores hinweg.
    Die Kreise rahmten den Zugang ein. Für mich waren sie so etwas wie ein archaischer Code, der seine Energie durch eine magische Kraft erhielt. Ich schauderte leicht, als ich daran dachte, wie alt dieses Tor schon war. Es war sicherlich schon früher entdeckt worden, aber die Menschen hatten die Entdeckung für sich behalten.
    Ofru’s Schritte waren unsicher, als er auf das Tor zuging. Wir hörten ihn nicht nur leise sprechen, sondern auch stöhnen. Einige Male schüttelte er den Kopf, als wäre er dabei, sich seine Tat noch mal genau zu überlegen.
    Keiner von uns glaubte, dass die oberen Kreise berührt werden mussten. Um sie zu erreichen, hätte der Mann eine Leiter gebraucht.
    Wir irrten uns, denn es gab ein Hilfsmittel. Ohne dass Ofru uns bekannt gab, was er vorhatte, ging er nach rechts auf eine sehr dunkle Stelle an der Wand zu. Was er dort tat, war nicht genau zu erkennen. Er streckte seine Arme vor und griff nach einem Gegenstand,

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