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Am Tor zu Atlantis

Am Tor zu Atlantis

Titel: Am Tor zu Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bildeten jetzt eine graue Wand, mit ungewöhnlichen gelblichen Einschlüssen.
    Nichts bewegte sich dort, aber das hatte nichts zu sagen. Ein derartiger Himmel eignete sich auch als Versteck.
    Eine fremde Welt. Eine fremde Ansiedlung. Dass wir uns weit in der Vergangenheit befanden, konnte ich noch immer nicht richtig nachvollziehen. Dieser kleine Ort hätte auch als nostalgische Stadt in einem Museum im Freien stehen können.
    Wir waren inzwischen so nahe herangekommen, dass man uns eigentlich hätte sehen müssen. Das war möglich, nur sahen wir niemand auf der Mauer und auch nicht an den Öffnungen, die sich dicht unter dem Rand wie Augen verteilten.
    Es drang zudem kein Licht nach draußen. Also brannte kein Feuer. Den Bewohnern dort schien es hell genug zu sein.
    Aber es gab ein Tor. Schon wieder eines. Nur würde uns das nicht mehr in eine andere Zeit führen, sondern in die Stadt hinein, die auf unsere Entdeckung wartete.
    Es war ein großes, ein dickes und mächtiges Tor aus Holz, das mit dem Erdboden direkt abschloss. Keiner von uns konnte darauf hoffen, dass es offen war. Zwei Männer reichten sicherlich nicht aus, um es zu öffnen. Deshalb musste es einen anderen Weg geben, und den hatte Suko, der hier so etwas wie ein Pfadfinder war, schon gefunden.
    Es war eine Tür im Tor.
    Suko klopfte zweimal dagegen, bevor er sich zu uns hin umdrehte. »Verdammt stabil.«
    »Ist sie denn verschlossen?«
    Es gab nur einen Griff, den Suko umfasste und daran zerrte. Die Tür bewegte sich zwar zitternd, aber er konnte sie nicht aufziehen.
    »Pech«, sagte Purdy leise. »Was tun wir jetzt?«
    »Wir können nach einer anderen Möglichkeit suchen und um die Ansiedlung herumgehen.«
    »Es wird überall gleich aussehen«, meinte Suko.
    »Hast du eine bessere Idee?«
    »Die habe ich.«
    »Und welche?«
    Suko schaute in die Höhe. »Da sind keine Wachtposten zu sehen. Ich denke, dass ich hochklettern kann. Dann springe ich an der anderen Seite herunter und öffne das Tor von innen.«
    »Zu gefährlich«, flüsterte Purdy Prentiss.
    »Aber hinein müssen wir«, gab ich zu bedenken. »Da stimmt was nicht. Du hörst keine Stimmen. Du hörst nicht mal einen Laut. Als wäre diese Ansiedlung von den Menschen verlassen worden.«
    »Vielleicht ist sie das.«
    »Es ist besser, wenn wir den Beweis erbringen.«
    »Du gibst wohl nie auf, wie?«
    Ich grinste. »So leicht nicht.«
    Suko hatte die Außenmauer untersucht. Sie war wirklich alles andere als glatt. Ein geschickter Kletterer konnte es schon schaffen, wenn er Halt auf den Vorsprüngen der Steine fand.
    »Ich wage es!«
    Suko machte sich sofort an den Aufstieg. Geschickt überwand der die ersten beiden Meter. Wir blieben unten stehen und verfolgten seinen Weg. Für uns sah es so aus, als würde Suko an der Mauer kleben. Ich wusste gar nicht, dass er ein so perfekter Freeclimber war.
    Als er die Nähe der ersten Fenster erreichte, bekam er auf den Rändern der Luken sogar einen besseren Halt, und so dauerte es nicht lange, bis er die Krone erreicht hatte.
    Bei der letzten Strecke ließ er sich Zeit. Er legte sich flach auf die Krone und winkte uns zu. Dann schaute er auf der anderen Seite nach unten.
    »Was siehst du?«
    Suko lachte. »Es ist nicht eben zum Jubeln.«
    »Keine Menschen?«
    »Nein, aber einen Marktplatz. Und dort befindet sich etwas. Kann ich aber nicht genau erkennen. Feuer brennt auch nicht. Ist schon eine ziemlich komische Atmosphäre.«
    »Kommst du gut runter?«
    »Es gibt Leitern.«
    »Super.«
    Suko winkte uns kurz zu, bevor er bäuchlings auf der Mauerkrone weiterglitt, bis hin zu der Stelle, an der sich das Ende der Leiter befand.
    Purdy lächelte mir etwas verkrampft zu. »Es hat ja doch noch geklappt. Hätte ich nicht gedacht.«
    »Du darfst Suko nicht unterschätzen. Der macht manchmal das Unmögliche möglich.«
    »Das kommt mir bald auch so vor.«
    Wir lenkten uns ab, indem wir wieder die Umgebung über unseren Köpfen beobachteten. Die Wolken schienen sich noch stärker zusammengedrückt zu haben, aber mir fiel bei genauem Hinschauen schon auf, dass sich zwischen dieser Wolkenmasse Schatten bewegten, die mir recht groß vorkamen und mich nicht unbedingt an Vögel erinnerten.
    Ich sprach nicht mit Purdy über diese Entdeckung. Sie war nicht mehr unbedingt die gleiche Person, die sie mal in Atlantis gewesen war. Dort war sie eine Gejagte gewesen und hatte um ihr Leben kämpfen müssen. Nach der Wiedergeburt hatte sie ein ganz anderes Leben angefangen.
    Wir

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