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Am Tor zu Atlantis

Am Tor zu Atlantis

Titel: Am Tor zu Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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andere Möglichkeit gibt es wohl nicht, als sich der Stadt zu nähern. Ich weiß es zwar nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass Brian Kilroy den Weg ebenfalls eingeschlagen hat.«
    Dem war nichts mehr hinzuzufügen.
    »Also gehen wir«, sagte Purdy Prentiss und lachte auf. »Laufen wir hinein ins Ungewisse...«
    ***
    Entfernungen können täuschen. Nicht nur in der Dunkelheit, sondern auch im Hellen, denn das erlebten wir am eigenen Leib. Zum Glück trugen wir gutes Schuhwerk, denn der Untergrund bestand nicht eben aus glattem Asphalt. Er war steinig, sandig und auch staubig und wirklich nie glatt. Die meisten Steine waren unter dem Staub oder dem Sand verschwunden, sodass wir manchmal beim Gehen zur Seite knickten.
    Der Staub zeigte eine braune, hin und wieder auch leicht gelbliche Farbe. Suko hatte es besonders eilig und ging voran. Purdy Prentiss blieb an meiner Seite.
    »Soll ich dich fragen, wie du dich fühlst?«, fragte ich.
    »Lieber nicht.«
    »Du hast noch immer keine Erinnerung an die früheren Zeiten?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Habe ich nicht, John. Ich bin hier nie gewesen, glaub mir.«
    »Klar.«
    Wir gingen weiter auf unser Ziel zu. Die Einsamkeit hielt uns umfangen. Wir hörten kein fremdes Geräusch, erlebten auch keine Bewegungen, denn in dieser Umgebung gab es kein Leben. Hier war alles versiegt, tot, und wir hatten auf unserem Marsch keinen Tropfen Wasser entdeckt. Es existierte kein Bach, kein Rinnsal, keine Pfütze. Die Trockenheit und der Staub hatten alles gefressen.
    Konnte man hier leben?
    Es war die große Frage, denn noch immer war uns in der Nähe der Stadt keine Bewegung aufgefallen. Sie war und blieb für uns ein totes Gebilde, das sich der Umgebung angepasst hatte.
    »Denkst du darüber nach, John, wie wir von hier wieder flüchten können?«
    »Nein.«
    Purdy schluckte. »Ich schon. Ich will hier nicht verschollen bleiben wie die anderen drei.«
    »Wir werden sie finden.«
    »Wie?«
    Meine Kehle war trocken geworden. Ich musste mich erst freihusten. »Lebend, hoffe ich.«
    »Und Ahmed Ofru?«
    »Den hoffentlich auch.«
    Purdy war nicht so optimistisch wie ich, denn sie sprach wieder von einer gnadenlosen Welt, die sie ja erlebt hatte, auch wenn wir momentan noch keine Feinde sahen.
    Suko, der etwa zehn Schritte vor uns ging, blieb stehen und wartete, bis wir ihn einholten.
    »Probleme?«, fragte ich und musste leicht grinsen, als ich Suko’s von Staub überzogenes Gesicht sah. Purdy und ich sahen wohl nicht anders aus.
    »Nicht direkt. Aber habt ihr mal den Himmel beobachtet? Ich bin fest davon überzeugt, dort Bewegungen gesehen zu haben.«
    »Von wem?«
    Er zuckte die Achseln. »Das kann ich euch nicht sagen. Zumeist fliegen ja Vögel durch die Luft. Nur sind es hier keine Amseln oder Spatzen. Sie waren um ein Vielfaches größer.«
    »Oder Skelette wie der Schwarze Tod...«
    »Das habe ich nicht genau erkannt. Jedenfalls konnte ich die Bewegungen zwischen den Wolken sehen. Ich stufe sie als eine Gefahr ein, die möglicherweise von den Bergen dort drüben gekommen ist.«
    »Riesenvögel?«, fragte Purdy.
    »Möglich.«
    »Dann werden die Menschen, die hier wohnen, auch Bescheid wissen und sich in ihrer kleinen Stadt dort versteckt haben.«
    Wir stimmten nicht zu, aber rechnen mussten wir mit allem. So setzten wir den Marsch durch die sandige und staubige Ebene fort, stets eingehüllt in dünne Wolken, die einfach nicht verschwinden wollten, da sie immer mehr Nachschub erhielten.
    Aber wir kamen näher. Und irgend wo in dieser Umgebung musste es auch Wasser geben, denn es gab jetzt Stellen auf dem ausgetrockneten Boden, die grün schimmerten. Dort wuchsen Grashalme hervor, zwar schüchtern, aber zu sehen.
    Andere Spuren von Leben gab es nicht. Dafür fiel uns etwas anderes auf, das wir jetzt sehen konnten, weil wir inzwischen näher an die Ansiedlung herangekommen waren.
    Die Menschen, die hier lebten, schienen gewusst zu haben, dass ihnen Gefahren drohten. Deshalb hatten sie ihre Häuser durch eine hohe Mauer geschützt. Sie war ein Rundling und zog sich um den gesamten Ort, ein Wall, der von Angreifern erst mal überwunden werden musste.
    Ich dachte an die Flugwesen, die Suko gesehen hatte, und kam zu dem Resultat, dass der Angriff am besten aus der Luft geführt wurde. Unwillkürlich schaute ich hoch zum Himmel, der sein Aussehen verändert hatte. Über unseren Köpfen hatte er sich wie eine Drohkulisse aufgebaut. Da hatten sich die Wolkenschichten zusammengezogen und

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