Am Tor zu Atlantis
getötet.
Ich konnte dabei zuschauen und stellte fest, wie scharf ihre Schnäbel waren.
Zwei Bisse reichten aus.
Der eine zertrennte den Hals!
Zwei Teile fielen vor meine Füße, denn auch der Körper war durchgebissen worden.
Ich wäre fast noch unter den Resten begraben worden.
Schon längst hatte ich eingesehen, dass mein Standplatz nicht eben optimal war. Bisher hatte ich noch keine Zeit gefunden, woanders hinzulaufen. Das tat ich jetzt.
Ein Ziel wusste ich auch. Es war eine schmale und dunkle Gasse zwischen den Häusern. Dort war die Angriffsfläche der verdammten Drachenvögel begrenzt.
Keiner jagte mir auf dem kurzen Wegstück in den Rücken. So tauchte ich in die Dunkelheit hinein und atmete zunächst tief durch.
In den letzten Minuten war ich schweißnass geworden. Ich merkte auch mein Zittern, aber der Stress war noch nicht beendet. Die Drachenvögel hielten nach neuer Beute Ausschau.
Über den Brunnen segelten sie hinweg. Hätte ich dort gestanden, wäre es mir schlecht ergangen.
Ich blieb in der Dunkelheit versteckt. Allerdings mit dem Wissen, dass sie mich finden würden. So etwas rochen sie. Das Fleisch und das Blut eines Menschen waren für sie wichtig.
Gezählt hatte ich die fliegenden Bestien nicht. Mir kam es jetzt vor, als hätten sie sich vermehrt. Kein Wunder, denn der Schwarze Tod besaß eine ganze Armee davon.
Ich hörte sie. Immer wieder ertönte das Schwappschwapp der Schwingen, wenn sie durch die Luft glitten. Auch über die schmale Gasse huschten sie hinweg, wobei ich mir nicht sicher war, ob sie mich nun entdeckt hatten oder nicht.
Sie glitten davon...
Zeit zum Durchatmen. Mit dem dumpfen Gefühl und auch den Stichen im Kopf hatte ich mich abgefunden, jedoch nicht damit, dass ich keinen von meinen Freunden sah.
Suko blieb verschwunden. Delios tauchte auch nicht auf, aber ich merkte schon, dass sich die Verhältnisse veränderten.
Die Drachenvögel zeigten eine gewisse Unruhe. Sie flogen nicht mehr so normal. Ihre Kreise wirkten zackig. Sie wurden durch heftige Bewegungen unterbrochen, mit denen sie an Höhe gewannen.
Das geschah zwei, drei Mal.
Und dann stürzte ein Paar von ihnen nach unten.
Zugleich hörte ich den hellen Kampf schrei und wusste, dass ich nicht mehr allein war...
***
Delios umfasste den Griff des Schwertes mit beiden Händen. Wenn er es einsetzte, wollte er dies mit seiner gesamten Kraft tun. Er hatte nicht vor, sich auf zu lange Kämpfe einzulassen, bei denen nicht feststand, wer der Sieger sein würde.
Delios kannte sich in der Ansiedlung aus. Er hatte sich nach seiner Ankunft umgeschaut und wusste deshalb genau, wohin er zu laufen hatte. Er kannte die Gassen, er kannte die Verstecke, die Nischen, die Eingänge, die Häuser.
Aber da brauchte er nicht hin. Für ihn waren der Platz und der Brunnen wichtig. An einer dieser Stellen würden sich die fliegenden Monster versammeln, um ihre Beute zu holen.
Sinclair und sein Freund waren zum Brunnen gelaufen. Er hatte auch einen Schuss gehört, aber der Platz mit den Pfählen war ihm trotzdem wichtiger. Deshalb eilte er dort hin.
Und er sah seine Gegner. Nicht nur über seinem Kopf. Auch die Kretinos gab es noch, und sie hatten festgestellt, dass eine Beute unterwegs war. Menschen bedeuten Nahrung für sie.
Von zwei Seiten griffen sie an.
Delios schrie!
Er stoppte nicht mal in seiner Laufbewegung. Er setzte sein Schwert ein und bewies, welch ein Kämpfer er war.
Die ersten beiden Gestalten räumte er aus dem Weg, als sie auf ihn zustürzten. Sie hatten die Gefahr unterschätzt. Mit einem heftigen Rundschlag teilte die Klinge gleich zwei Körper.
Delios knurrte seinen Triumph hinaus. Er hatte für einen Moment freie Bahn, weil die Kannibalen durch den Verlust ihrer Artgenossen geschockt waren.
Als die leeren Pfähle in seinen direkten Sichtbereich gerieten, wurde er zum ersten Mal aus der Luft attackiert.
Der Drachenvogel ließ sich fallen. Er wollte den laufenden Mann im Flug und dicht über dem Boden aufspießen.
Delios reagierte schneller und besser.
Aus dem Lauf hervor warf er sich nach rechts und schwang sein Schwert in Form eines Halbmondes. Das Tier konnte nicht mehr aus weichen. Nun bewies die Waffe, wie scharf sie war. Sie hinterließ beim Schlagen einen silbrig-goldenen Schimmer, dann teilte sie den Körper in zwei Hälften, die nach unten fielen und zuckend liegen blieben.
Über eine Hälfte sprang Delios hinweg. Er hatte jetzt wieder freie Bahn und benötigte nur ein paar Schritte,
Weitere Kostenlose Bücher