Am Ziel aller Wünsche? (German Edition)
sein? Möglich war es. Die Hochzeit hatte am fruchtbarsten Zeitpunkt ihres Zyklus' stattgefunden. Es war zwar nicht so geplant gewesen, aber das Ergebnis konnte durchaus ein weiterer al Kadar sein. Ihr Baby. Hakims Baby. Ihrer beider Baby.
Der Gedanke, Hakims Kind zu erwarten, war nicht unangenehm, allerdings konnte sie sich schlecht vom Vater des Kindes scheiden lassen, bevor es überhaupt auf der Welt war.
"Nein."
"Nein, du hast nicht daran gedacht, oder nein, du bist nicht schwanger?"
"Ich habe nicht daran gedacht."
"Das ist sonderbar. Mich beschäftigt diese Frage seit unserer ersten Nacht. Wenn man bedenkt, wie oft wir miteinander geschlafen haben, ist eine Schwangerschaft recht wahrscheinlich."
Da sie dies nicht bestreiten konnte, nickte sie stumm.
"Ist dir die Vorstellung, mein Kind zu bekommen, unangenehm?"
"Nein." Sie merkte, wie die Spannung von ihm abfiel.
"Wirst du mein Kind lieben?"
"Wie kannst du das fragen?"
"Es liegt die Vermutung nahe, dass du den Hass, den du für den Vater empfindest, durchaus auf das Kind übertragen könntest."
"Ich würde nie mein eigenes Kind hassen." Oder irgendein anderes Kind. Auf seine Behauptung, sie würde ihn hassen, wollte sie nicht eingehen.
"Würdest du unserem Kind zuliebe die Zeremonie in zwei Tagen mitmachen?"
"Wir wissen doch noch gar nicht, ob es überhaupt ein Kind geben wird." Aber die bloße Vorstellung war beglückend.
"Wir wissen auch nicht, ob es keines gibt."
"Es wäre eine echte Schande für dich, wenn ich mich weigern würde, oder?" Je länger sie den Alltag der Beduinen beobachtete, desto klarer wurde es ihr.
"Ja. Es würde außerdem Schande über das Kind aus unserer Vereinigung bringen."
Hakim hatte ihren schwachen Punkt erkannt und war entschlossen, ihn auszunutzen.
"Ich kann nichts geloben, was ich nicht meine."
"Bei den Beduinen gibt es keine Gelöbnisse."
Er glaubte tatsächlich, sie hätte aufgehört, ihn zu lieben. Sie wünschte, es wäre so leicht, die Gefühle abzustellen. Doch das war es nicht, und sie hatte nicht vor, dieses Wissen mit ihm zu teilen.
"Du hast mich aus geschäftlichen Gründen geheiratet."
"Das kann ich nicht leugnen. Es ändert jedoch nichts an der Existenz dieser Ehe."
Catherine war sich dessen nicht so sicher, aber sie beschloss, einen anderen Punkt anzuschneiden. "Du hast mich entführt."
"Das war nötig."
"Für dich, damit du deinen Kopf durchsetzen konntest."
"Für deine Sicherheit."
"Das ergibt keinen Sinn." Wieso sollte sie in Gefahr schweben, wenn sie nach Seattle zurückkehrte?
"Am Tag nach unserer Hochzeit trafen Drohungen ein, die dich betrafen."
"Wie bitte?"
"Der Brief ging an den Palast. König Asad hat ihn mir am Tag unserer Abreise gezeigt."
Während sie Pläne geschmiedet hatte, ihn zu verlassen. Kein Wunder, dass er die Maschine am Flughafen gestoppt hatte.
"Es ist meine Pflicht, dich zu schützen. Ich konnte dich nicht gehen lassen."
"Pflicht", wiederholte sie verächtlich. Allmählich hasste sie dieses Wort.
"Ja, Pflicht. Verantwortung. Ich musste diese Dinge schon sehr früh lernen. Ich bin Scheich und kann meine Versprechen nicht so unbekümmert brechen wie du deine Ehegelübde."
Wütend sprang sie auf. "Ich habe sie nicht gebrochen."
Hakim erhob sich ebenfalls. "Ach nein? Du drohst mit Scheidung, kurz nachdem du mir ein Leben mit dir versprochen hast."
Okay, aus seiner Sicht hatte sie vielleicht den Schwur gebrochen, aber die Trauungsformeln galten in ihrem Fall nicht. "Du hast mich ausgetrickst, damit ich das Gelöbnis ablege."
"Du wurdest umworben."
"Wie kommst du darauf?"
"Es ist die Wahrheit."
Seine Wahrheit.
Catherine seufzte. "Ich muss zurück, bevor deine Schwester merkt, dass ich das Zelt verlassen habe."
"Wir sind noch nicht fertig."
"Du meinst, ich habe deinen Plänen noch nicht zugestimmt."
"Ich will dein Wort, dass du die Zeremonie mitmachst."
"Ich brauche Zeit zum Nachdenken."
"Du hast zwei Tage."
"Was tust du, wenn ich Nein sage?"
Statt zu antworten, küsste er sie. Ärger schwang in diesem Kuss mit, aber auch Leidenschaft. Verlangen. Und Verlockung. Als er sich von ihr löste, schwankte sie leicht. "Du wirst die Zeremonie über dich ergehen lassen, damit du in den Augen meines Großvaters meine Frau bist. Dann werde ich mit dir schlafen, und du vergisst den Unsinn mit der Scheidung."
Seine selbstherrliche Überzeugung, er könne sie mit seinen Verführungskünsten seinem Willen unterwerfen, machte sie wütend. "Warum nicht? Wir haben
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