Am Ziel aller Wünsche? (German Edition)
des Wagens, hinter der sich ein gut gefüllter Kühlschrank verbarg.
"Ein Saft wäre schön." Catherine war stolz, dass ihre Stimme fast normal klang.
Er goss Orangensaft in ein Glas und reichte es ihr. "Sind antike Teleskope Ihr einziges Hobby?"
"O nein. Ich lese auch leidenschaftlich gern – sonst würde ich wohl kaum in einer Bibliothek arbeiten."
"Nun, ich denke, damit hatte ich gerechnet."
Sie erwiderte sein Lächeln. "Richtig, aber außerdem mag ich ausgesprochen gern durch die unberührte Natur wandern." Angesichts seiner ratlosen Miene fügte sie rasch hinzu: "Besser gesagt, ich stolpere durchs Unterholz."
"Oh." Er trank einen Schluck Mineralwasser. "Und während Sie laufen, hängen Sie Ihren Tagträumen nach."
Es verblüffte sie, dass er ihr Geheimnis so mühelos erraten hatte. "Ja. Ich finde es irgendwie magisch, im Freien und fernab von anderen Leuten zu sein."
"Ich schätze diese Freiheit ebenfalls, aber ich ziehe die Wüste den Wäldern vor."
"Bitte, erzählen Sie mir davon."
Er erfüllte ihr den Wunsch, lenkte das Gespräch aber mehrfach geschickt wieder auf Catherine, und bald schon diskutierten sie Themen, die sie sonst nicht einmal mit ihrer Schwester erörterte.
Dabei tat er ihre Ansichten auch nicht so geringschätzig ab wie ihr Vater. Hakim hörte einfach zu, und während er das tat, verfiel Catherine dem Zauber seiner Persönlichkeit.
Zum Lunch lud er sie in ein Restaurant ein, das einen herrlichen Blick auf den Willamette River bot. Das Essen war köstlich, die Aussicht romantisch und seine Gesellschaft betörend für ihr Herz und ihre Sinne. Zu ihrem Entsetzen musste sie sich eingestehen, dass sie sich mit jeder Minute mehr in einen Mann verliebte, der für sie unerreichbar war.
Als sie ihre Plätze im Planetarium eingenommen hatten, legte Hakim Catherine den Arm um die Schultern. Lächelnd registrierte er, dass sie zwar zusammenzuckte, sich ihm aber nicht entzog. Sie war die Berührungen eines Mannes nicht gewöhnt, doch ihr Körper signalisierte unmissverständlich, dass er bereit war, sexuell erweckt zu werden. Die unterschwellige Leidenschaft, die er in ihr spürte, war zu seinem Vorteil, denn sie würde es ihm leicht machen, sie zur Ehe zu verführen und somit seine Pflicht zu erfüllen.
Seine Spezialausbildung hatte es ihm ermöglicht, sich vor dem jüngsten Attentatsversuch zu retten, aber seine Eltern hatten nicht so viel Glück gehabt. Er war außer Stande gewesen, sie zu schützen, und dieses Wissen quälte ihn noch heute.
Die Tatsache, dass er damals erst zehn Jahre alt gewesen war, änderte nichts an seinem Bedürfnis, seine Familie unter allen Umständen vor Schaden zu bewahren. Er hörte noch immer den Schrei seiner Mutter, als ihr Mann vor ihren Augen erschossen worden war – ein Schrei, der von einem weiteren Schuss beendet wurde. Seine kleine Schwester hatte neben ihm gewimmert, er hatte sie bei der Hand genommen und aus dem Palast geführt. Der Geheimgang, den er dabei benutzt hatte, war allein den Mitgliedern der königlichen Familie und den vertrauenswürdigsten Dienstboten bekannt.
Der Flucht waren Tage unter sengender Wüstensonne gefolgt. Hakim hatte das Wissen, das ihn sein Beduinen-Großvater gelehrt hatte, darauf verwandt, für seine kleine Schwester und sich Schutz in der Wildnis zu suchen. Seine Schwester und er hatten überlebt, aber er würde nie vergessen, um welchen Preis.
Ein leises Seufzen von Catherine brachte ihn in die Gegenwart zurück. Erst jetzt merkte er, dass er ihren Nacken mit dem Daumen liebkost hatte. Ihr Blick war zwar auf die Projektionskuppel gerichtet, aber ihr Körper sehnte sich nach Hakim und schien förmlich vor Erregung zu vibrieren.
Eine einmonatige Werbung, um sie zur Hochzeit zu überreden, war vielleicht übertrieben …
Catherine genoss es, Hakims Arme um sich zu spüren, und redete sich ein, es würde mehr bedeuten. Dabei war es völlig normal, dass er sie aufgefordert hatte, mit ihm zu tanzen. Schließlich war er an diesem Abend ihr Begleiter, und alle Anwesenden tanzten.
Der elegante Wohltätigkeitsball diente dem Zweck, Geld für das St.-Jude's-Kinderkrankenhaus zu sammeln. Als sie Hakim eingeladen hatte, sie zu begleiten, hatte sie eigentlich damit gerechnet, dass er ablehnen würde. Er hatte jedoch nicht nur eingewilligt, sondern zuvor noch mit ihrer Familie zu Abend gegessen.
Ihre Mutter und Schwester waren sofort von seinem Charisma und seiner faszinierenden Ausstrahlung bezaubert gewesen. Selbst
Weitere Kostenlose Bücher