Am Ziel aller Wünsche? (German Edition)
Stattdessen lächelte sie. "Vielleicht laufen wir uns wirklich über den Weg."
"Ich überlasse solche Dinge nie dem Schicksal."
Zweifellos. Er war viel zu bestimmend. "Dann bis heute Abend."
Sie wandte sich um und war nur leicht enttäuscht, dass er sie nicht zurückrief. Schließlich hatte er gesagt, er werde nach ihr Ausschau halten.
Er blätterte die Bücher durch, die sie ihm empfohlen hatte, und verließ wenige Minuten später die Bibliothek.
Catherine beobachtete ihn fasziniert. Eines stand fest: Der Scheich ihrer Träume war nicht länger gesichtslos.
Er würde die Züge von Hakim tragen.
2. Kapitel
Catherine betrat den Konferenzraum in einem von Seattles elegantesten Hotels. Obwohl sie früh dran war, war bereits die Hälfte aller Plätze besetzt. Während sie die Menge nach Hakim absuchte, tanzten tausend Schmetterlinge in ihrem Bauch.
Würde er hier sein? Würde er wirklich nach ihr Ausschau halten?
Es war schwer, daran zu glauben. Noch schwerer fiel es ihr, die Erregung zu ignorieren, die sie bei dem bloßen Gedanken an seine Anwesenheit befiel.
Ein von Narben entstelltes Gesicht und die anschließende Laserbehandlung hatten dazu geführt, dass sie sich weder auf der High School noch auf dem College jemals mit jungen Männern verabredet hatte. Zu diesem Zeitpunkt war ihre Schüchternheit schon so tief verwurzelt gewesen, dass das "späte Erblühen", mit dem ihre Eltern gerechnet hatten, nie eingetreten war. Catherine dachte, sie hätte sich mit der Tatsache abgefunden, dass sie als altjüngferliche Tante enden würde – in bester Tradition kleiner, alter Damen mit weißem Haar und einem Heim, das angefüllt war mit Erinnerungen anderer Leute. Sie war zu scheu, um Männern schöne Augen zu machen, und zu unscheinbar, um eines zweiten Blickes gewürdigt zu werden. Trotzdem hatte irgendetwas an Hakim sie bewogen, ihre Schutzzone zu verlassen.
Und das machte ihr Angst. Ein Mann wie er würde ihr Interesse keinesfalls erwidern.
"Catherine. Sie sind gekommen."
Sie kannte den Besitzer dieser zutiefst männlichen Stimme. "Guten Abend, Hakim."
"Würden Sie sich zu mir setzen?"
Sie nickte stumm.
Er führte sie zu einem Stuhl mitten im Saal, viel dichter am Podium als ihr üblicher Platz. Dann nahm er ihren Arm und half ihr, sich zu setzen – eine Geste, die sowohl galant als auch gefährlich war. Gefährlich, weil er sie berührte und seine warmen Finger auf ihrer Haut zu spüren genügte, um ihre Sinne in Aufruhr zu versetzen.
Blicke aus mehreren Augenpaaren folgten ihnen, die Neugier der Zuschauer war förmlich zu spüren. Sie lächelte einer älteren Dame zu, die sie ungeniert anstarrte. Catherine erinnerte sich, dass sie beim letzten Treffen mit der hoffnungslos aufdringlichen Frau geplaudert hatte.
Sie richtete ihre Aufmerksamkeit aufs Podium, wo der Redner des Abends mit dem Vorsitzenden der Gesellschaft sprach. Der Vortragende war die führende Kapazität des Teleskopherstellers George Lee and Sons. Er hatte zugesagt, ein Stück aus seiner Sammlung mitzubringen, damit die Mitglieder der Gesellschaft in der Lage waren, es aus der Nähe zu betrachten. Sie konnte kaum erwarten, es zu sehen, und war sicher, dass es sich unter dem roten Seidentuch verbarg, das über ein Gestell drapiert war.
Eine Dreiviertelstunde später wurde ihre Vermutung bestätigt. Die Hülle wurde entfernt und das Publikum eingeladen, näher zu treten und die Kostbarkeit zu bewundern.
"Wünschen Sie es zu sehen?" erkundigte Hakim sich.
Catherine zuckte die Schultern. "Ich werde vermutlich auf das Vergnügen verzichten."
"Ich begleite Sie."
Wie ein Bodyguard? "Darum geht es nicht", wehrte sie ab, obwohl genau dies ihr Problem war. "Ich mag einfach nicht Schlange stehen. Sehen Sie, wie viele Leute bereits darauf warten, es zu betrachten?"
Hakim schaute zu der langen Reihe hinüber und dann wieder auf Catherine. "Sind Sie ganz sicher, dass Sie es nicht zu sehen wünschen?"
Selbst ein George-Lee-and-Sons-Teleskop konnte ihr Interesse nicht von Hakim ablenken. "Ganz sicher."
"Dann würden Sie vielleicht einwilligen, heute mit mir zu Abend zu essen. Wir könnten über mein neues Hobby sprechen. Sie scheinen auf diesem Gebiet höchst bewandert zu sein."
"Zu Abend essen?" wiederholte sie.
"Bereitet es Ihnen Unbehagen, mit einem Fremden eine Mahlzeit zu teilen?"
Der durchaus gerechtfertigte Einwand wäre ihr nie in den Sinn gekommen, allerdings war sie auch noch nie in Gesellschaft eines Scheichs gewesen oder
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