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Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni

Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni

Titel: Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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Wurzeln rissen ihr die nackten Füße auf, ihr Gesäß und die Oberschenkel bluteten, weil Tony immer nach ihr stach, wenn sie langsamer wurde. Eine halbe Meile vom Tunnelausgang entfernt stand ein Auto, das er unter falschem Namen gekauft hatte. Einige hundert Meilen entfernt in einem kleinen Ort in Montana befand sich sein neues Labor. Amanda Jaffe würde es als erstes Opfer einweihen. In dem Haus lagerten Lebensmittel für mehrere Monate. Wenn die Suche nach ihm und Amanda eingeschlafen war, würde er das Land verlassen und seine Zukunft planen. Amanda oder was von ihr noch übrig war, würde in Montana zurückbleiben.
    Die Verfolgungsjagd erregte Tony. Sekunden bevor er die Tür zum Tunnel verriegelte, hatte er gehört, wie die Hintertür aufgebrochen wurde, und es befriedigte ihn, dass er die Polizei überlistet hatte. Während sie durch den Tunnel eilten, bewunderte Tony die Art, wie Amandas Hintern sich bewegte. Er war geschmeidig und muskulös, wie ihre Beine. Tony dachte an die Zeit, die er mit Amanda verbringen würde. Am besten gefielen ihm immer diese ersten wunderbaren Augenblicke, wenn seine Opfer sich der Entsetzlichkeit ihrer Lage richtig bewusst wurden. Mit einem Nachtsichtgerät beobachtete er, wie sie, wenn sie im Dunkeln aufwachten und nicht wussten, dass sie unter Beobachtung standen, verwirrt und verängstigt reagierten. Ihre Augen weiteten sich, der Puls ging schneller, und alle versuchten verzweifelt, sich von ihren Fesseln zu befreien. Bei Amanda würde es diese Augenblicke nicht geben. Doch dafür würden ihn ganz andere entschädigen.
    »Du bietest mir eine ganz seltene Gelegenheit«, sagte Tony zu Amanda, während er sie vorwärts stieß. »Die meisten meiner Objekte waren Ausreißer, Drogensüchtige oder Prostituierte. Sie waren nicht in bester körperlicher Verfassung, und ich habe mich oft gefragt, wie sich das auf ihre Schmerztoleranz auswirkt. Nun interessiert mich zu sehen, wie viel Schmerz eine durchtrainierte Sportlerin ertragen kann. In den nächsten Wochen werden wir beide viel über Schmerz lernen.«
    Plötzlich packte Tony Amanda am Arm und hielt sie zurück, während er auf eventuelle Bewegungen im Tunnel horchte. Als er sicher war, dass sie nicht verfolgt wurden, schlug er sie mit der Flachseite seiner Messerklinge. Sie machte einen Satz nach vorn und stieß gegen die Wand. Tony drehte sie wieder in Gehrichtung.
    »Du warst so leicht zu täuschen«, sagte er spöttisch. Obwohl sie liefen, war er kaum außer Atem. »Ich bin mit dir ausgegangen, um an Informationen zu kommen, so wie ich Justine benutzt habe, um das zu erfahren, was ich brauchte, um Vincent die Morde anhängen zu können. Glaubst du, mein Wiedersehen mit ihr am St. Francis war ein Zufall? Justine hat mir von dem Verhör erzählt.«
    Er kicherte.
    »Eine große Herausforderung warst du nicht, obwohl ich sagen muss, dass deine Reaktionen auf sexuelle Stimulanzen oft interessant waren. Vielleicht versuche ich einmal, dich zum Höhepunkt zu bringen, während du Schmerzen leidest. Ich habe das schon ein paar Mal bei männlichen und weiblichen Objekten mit interessanten Ergebnissen ausprobiert.«
    Amanda wurde allmählich erschöpft und orientierungslos. Es war schwer, mit der Kapuze über dem Kopf und dem Klebeband vor dem Mund zu atmen, und die Angst zehrte ihre Kräfte auf.
    »Vielleicht tröstet es dich, dass dein Leiden der Wissenschaft dient. Weißt du, es war mein Vater, der mein Interesse am Schmerz geweckt hat, obwohl er weder sehr wissenschaftlich noch sehr fantasiebegabt war. Für mehr als Ledergürtel und Fäuste reichte seine Kreativität nicht. Ich habe ihn bei weitem übertroffen, wie du bald herausfinden wirst. Vincent hätte ich sehr gern als Versuchsobjekt gehabt, aber es ging nicht, weil der Leichenbeschauer sonst die Folterspuren entdeckt hätte. Wenn du mich nicht davon abgehalten hättest, ihn zu töten, wären die Ermittlungen jetzt eingestellt und ich brauchte mir nicht den Kopf darüber zu zerbrechen, dass jemand wie du meine Arbeit in Peru und Ghost Lake entdeckt hat. Ich wette, du wünscht dir jetzt, lieber im Auto geblieben zu sein.«
    Sie waren schon fast am Ende des Tunnels, als sie die Explosion hörten.
    »Sieht aus, als habe die Polizei meinen Fluchtweg gefunden. Aber mach dir keine falschen Hoffnungen! Die sind eine Viertelmeile hinter uns.«
    Tony stieß eine Falltür auf, die unter einer Erdschicht verborgen war. Er schob Amanda eine kurze Leiter hinauf, ließ dann die Tür wieder

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