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Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni

Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni

Titel: Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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er redet. Sie hat seit mehr als fünf Minuten nichts mehr gesagt. Ich habe auf die Uhr geschaut. Sie muss doch nervös sein. Mann, sie muss eine Heidenangst haben. Jemand in diesem Zustand redet doch wie ein Wasserfall. Das ist ihre einzige Möglichkeit, mit uns in Kontakt zu treten.«
    »Mike könnte Recht haben«, sagte McCarthy.
    »Wenn wir die Männer jetzt rein schicken, vermasseln wir alles.«
    »Wenn wir es nicht tun und Amanda passiert etwas, könnte ich mir ...«
    »Moment mal!«, unterbrach ihn der Techniker. »Sie sind im Keller. Ich kann sie die Treppe hinuntergehen hören.«
    »Schickt die Männer jetzt rein!«, schrie McCarthy und riss sich seinen Kopfhörer herunter. DeVore nahm dem Techniker das Mikrofon aus der Hand. »Los, los, los!«, schrie er. »Sie sind im Keller!«
    Die Männer des Einsatzkommandos verließen ihre Positionen im Wald, der Tonys Haus umgab, und stürmten auf das Anwesen zu. Die erste Gruppe drang durch die Hintertür ein, die zweite durch die Haustür. Als sie auf keinen Widerstand stießen, öffnete die erste Gruppe die Kellertür. Im Treppenhaus war es stockfinster. Der erste Mann in der Tür kauerte sich hin und suchte den Keller mit einem Nachtsichtgerät ab. Die Waffe schussbereit, bewegte er sich langsam die Stufen hinunter. Die anderen folgten. Unten angekommen, schwärmten sie aus. Es war nur wenig zu entdecken: ein Weinregal vom Boden bis zur Decke, der Heizungsbrenner, ein Boiler, ein Rennrad.
    »Licht«, befahl der Einsatzleiter. Die Männer nahmen ihre Sichtgeräte ab, und der Mann, der oben am Treppenabsatz geblieben war, legte den Lichtschalter um.
    »Wo sind sie?«, fragte einer der Männer.
    »Es muss noch einen Ausgang geben«, sagte der Einsatzleiter. »Sucht ihn!«
    »Hier rüber!«, rief einer der Männer. Er kniete neben einer in den Boden eingelassenen Falltür. Sie war mit einem Teppich bedeckt gewesen. Drei Männer umstellten die Falltür und richteten ihre Waffen auf sie. Ein Vierter öffnete unter den wachsamen Augen des Einsatzleiters die Falltür mit einer schnellen Bewegung. Darunter befand sich ein Erdloch kaum größer als ein Sarg. Auf der Erde waren Blutspritzer zu sehen. Ein ekliger Gestank drang aus dem Loch.
    »Der Keller ist verlassen«, meldete der Gruppenleiter den Männern im Transporter.
    »Der Rest des Hauses ebenfalls«, antwortete der Techniker im Transporter. Das zweite Team hatte ihn bereits informiert.
    »Wir haben eine versteckte Falltür gefunden und darunter ein etwa sarggroßes Erdloch mit Spuren, die aussehen wie getrocknetes Blut und Exkremente. Vielleicht hat er da drin Leute gefangen gehalten.«
    »Sucht einen zweiten Ausgang!«, sagte McCarthy. »Wenn's eine Geheimtür gibt, dann gibt's vielleicht auch noch eine zweite.«
    Tony Fiori hatte sein erstes Opfer auf den Pisten des Skizentrums Ghost Lake getroffen. Er hatte sie mitgenommen in die Hütte seines Vaters, sie dort zu Tode gefoltert und im Wald vergraben. Alles ging so reibungslos, dass ihm der Gedanke, er könnte gefasst werden, gar nicht in den Sinn kam. Heranwachsende halten sowieso nicht viel von Planung. Auch beim zweiten Opfer hatte Tony noch Glück. Dann ertappte Dominic Fiori seinen Sohn, als der eben das dritte Opfer folterte, und plötzlich dämmerte es Tony, dass es vernünftig wäre, Vorkehrungen zu treffen.
    Tony hatte aus der Erbschaft und der Lebensversicherung seines Vaters genug Geld, um sich entlegene Anwesen zu besorgen, wo er seine Schmerzexperimente durchführen konnte, und bald hatte er ein narrensicheres Verfahren für den Erwerb seiner Forschungseinrichtungen entwickelt. Dann beschäftigte er sich mit forensischen Techniken, um eine Entdeckung durch Spezialisten der Polizei zu vermeiden. Und schließlich legte er sich, für den Fall, dass es zum Schlimmsten kommen könnte, noch einen Fluchtplan zurecht.
    Als er mit Amanda unten im Keller angekommen war, stülpte er ihr eine Kapuze über den Kopf, schob das bewegliche Weinregal beiseite und stieß sie in den Fluchttunnel. Eine Taschenlampe hing an einem Haken direkt hinter der Tür. Darunter stand ein Rucksack mit einer Pistole, mit Geld, Kleidung zum Wechseln und Utensilien für eine Maskierung, einem gefälschten Pass sowie anderen gefälschten Papieren.
    Tony verriegelte den Eingang zum Tunnel von innen und nahm die Taschenlampe und den Rucksack. Der Tunnel erstreckte sich eine Viertelmeile unter dem Wald hinter seinem Haus. Wegen der niederen Decke musste Amanda gebückt laufen. Steine und

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