Amber Rain

Abdrücke, die oft noch Stunden nach der Perfo r mance zu sehen sind, sind in erster Linie eine Form von Schmuck. Die reine Kunstform des Bondage wird als „Shibari“ bezeichnet, kommt noch (mehr oder weniger) harte Erotik hinzu, so ist der Ausdruck „Kinbaku“ gebräuchlich. In der Szene gibt es wahre Meister dieser Kunst, sowohl Rigger als auch Models, die durch die ganze Welt touren und vor Publ i kum auftreten.
    Uns war zu jeder Zeit klar, dass es unkonventionell sein wü r de, eine Geschichte zu erzählen von einer psychisch kranken Frau, die von einem dominanten Mann – und Arzt – in die Rolle der Untergebenen verführt und auf diese Weise geheilt wird. Doch viele Statements von Shibari-Models haben uns wieder und wieder darin bestätigt, dass eine solche Möglichkeit durchaus nicht von der Hand zu weisen ist. Und wir haben di e se Geschichte durchgezogen und all die Leidenschaft hineing e schrieben, die wir aus Berichten von Menschen, die Shibari und Kinbaku praktizieren, herausgelesen haben. Vielen Dank euch, unbekannterweise, ihr wart eine Quelle reinster Inspirat i on.
    Ob Crispin, selbst nach einem Freispruch durch die Ethi k kommission, jemals wieder in seinen Beruf zurückkehren könnte, ist unwahrscheinlich. Während die britische Recht s sprechung nicht per se den BDSM-Lifestyle verdammt oder verbietet, so kennt britisches Recht keine Einwilligung zu Kö r perverletzung. Selbst wenn bewiesen werden könnte, dass A m ber bei vollem Bewusstsein ihr Einverständnis gegeben hat, das Model für Crispin zu sein, so würden die Spuren, die im Kra n kenhaus an ihrem Körper gefunden wurden, mit großer Wah r scheinlichkeit als Körperverletzung eingestuft werden und ihr Einverständnis hinfällig machen.
    Wie immer möchten wir uns ganz herzlich bei unseren Fam i lien, unserem Verlag und unseren kritischen Testlesern beda n ken.
    Kim und Henry, danke für eure Geduld. Jule und Lena, ihr seid die besten Kinder der Welt – und wehe ihr nehmt dieses Buch in die Hand, bevor ihr volljährig seid.
    Ganz besonderer Dank geht diesmal an Svenja, die uns mit großer Offenheit Einblicke in ein Leben in Angst gegeben hat und aus erster Hand bestätigte, dass die Geschichte, die wir hier erzählen, genau so geschehen sein könnte.