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Amber Rain

Amber Rain

Titel: Amber Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicity La Forgia
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mir bist. Du bist müde. Ich will nicht zu viel von dir verlangen, aber bitte, Amber, lass mich rein. Ich weiß nicht, was ich machen soll, wenn du mich nicht wieder in dich rein lässt.“ Er drückt seinen Unterleib gegen meinen, lässt mich seine Erregung fühlen und die Verzweiflung, mit der er sich nach mir sehnt.
    Ein Schauder rinnt über meinen Körper. Es ist seltsam. Fr ü her, ganz am Anfang, da haben mich seine derben Worte e r schreckt. Verwirrt und heiß gemacht zur gleichen Zeit. Dass er nun so zärtliche Worte sagt, so bedachte, zeigt mir mehr als alles andere, wie sehr er mich vermisst hat. Ich streiche über seinen Rücken, fühle die harten Sehnen und Muskeln, folge den Linien seines Körpers bis zum Bund seiner Boxershorts. Meine Finger haken sich in den Gummibund und ziehen die Shorts nach unten.
    „Liebe mich, Crispin“, sage ich und vergesse alles andere. Ich weiß, dass wir noch viel zu bereden haben, dass nicht alle Probleme aus der Welt geschafft sind, nur weil die Magie zw i schen uns nicht gestorben ist während unserer Trennung. Aber all das hat Zeit bis morgen, oder übermorgen, oder irgen d wann. Alles, was jetzt zählt, ist er. Und ich. Und unsere Liebe.
     
     
    Crispin
     
    Die Sonne steht noch nicht sehr hoch, als ich Amber wecke. Ich will die frühen Morgenstunden ausnutzen und zurück nach London fahren, ehe der Verkehr auf der Autobahn unerträglich wird. Wir werden irgendwo anhalten auf einen Kaffee, später.
    Sie sitzt mit angezogenen Knien, die Füße auf die Sitzkante gestützt, neben mir. Ich fasse nach dem Sicherheitsgurt. Sie lächelt nachsichtig.
    „Du kannst es nicht lassen, oder?“
    „Es kann so viel passieren, Baby“, sage ich ruhig und streiche mit dem Handrücken über ihre Wange. „Du hast keine A h nung, wie sehr du mir gefehlt hast.“
    „In den wenigen Tagen?“
    „Jeder dieser Tage hat sich angefühlt wie ein verdammtes Jahrzehnt.“
    „Du klingst wie ein Teenager.“
    Ja, und ich fühle mich auch so, denke ich und lege die Hand zurück auf das Lenkrad. Das Herz ist leicht, und es fällt so schwer, sich auf die Straße zu konzentrieren, wenn neben mir diese Frau sitzt. Ich hatte nie erwartet, dass ich es in mir habe, mich verlieben zu können. Ich hatte damit abgeschlossen, als ich dreißig wurde und es einfach keine Frau in meinem Leben gab, mit der ich mehr Zeit verbringen wollte. Ich habe in me i nem Beruf mit Menschen zu tun gehabt, die sich aus en t täuschter Liebe versuchten umzubringen, und ich hatte mit Menschen zu tun, die die Existenz von Liebe generell anzwe i felten. Ich habe immer zur Meinung der zweiten Gruppe te n diert, und mit den Jahren ist es mir tatsächlich immer schwerer gefallen, offen und unvoreingenommen beiden Gruppen g e genüber treten zu können. Heute weiß ich es besser. Jetzt, in diesem Augenblick. Weil ich vor Glück platzen möchte.
    Ich werde sie nie mehr loslassen.
    „Ich war elf Jahre alt. Meine Eltern wohnten in einem eins a men Haus am Waldrand. Sie waren Hippies, weißt du, und noch sehr jung, und hatten keine regelmäßige Arbeit, aber es war ihnen egal.“ Meine Hände am Lenkrad beginnen zu zittern. Amber erzählt ihre Geschichte, ohne dass ich sie darum geb e ten habe. Es ist, als ob da eine Wand war, und was auch immer gestern Abend und heute früh passiert ist, es hat diese Wand zum Einsturz gebracht. Sie will darüber reden. Damit abschli e ßen. Nach vorn schauen, und um das zu tun, muss sie die Ve r gangenheit bewältigen. Nicht, indem sie Berichte und Kra n kenakten liest. Sondern indem sie darüber redet. Ich bin plöt z lich doppelt froh darüber, dass außer uns kaum jemand auf der Autobahn unterwegs ist.
    „Wir haben einsam gelebt in diesem Haus, das eine Ruine war und meine Eltern haben es repariert, bis man wenigstens wieder darin wohnen konnte, und haben es mit Möbeln ausg e stattet, die vom Sperrmüll kamen oder was weiß ich woher. Ich weiß noch, dass mein Vater ein altes Motorrad besaß, auf dem er zu irgendwelchen Jobs gefahren ist, wenn er wieder mal i r gendwo Arbeit gefunden hatte. Es hat ja nie lange angehalten. Meine Mutter hat mich morgens in die Schule gebracht und nachmittags abgeholt und auf dem Heimweg haben wir g e schauspielert, sie hat diese Leidenschaft in mir geweckt, sie war die Beste von allen. Du hättest ihre Desdemona sehen sollen! Aber niemand hat sie je gesehen. Nur Daddy und ich, und wir haben gelacht und geweint und uns die Haare gerauft.“
    Ich lausche, ich

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