Amber Rain
geschlagen hat, den anderen, zu meinem Hintern, knotet und wickelt, bis mein Unterschenkel an meinem Obe r schenkel gebunden ist und ein Ruck an dem Seil mein Knie nach außen zieht. Mein ganzes Gewicht hängt jetzt an dem Knoten über meinem Kreuzbein und meinen Armen. Meine Schultern fü h len sich taub an und überdehnt. Er wiederholt dieselbe Proz e dur mit dem anderen Bein. Als würde ich in der Luft knien, hänge ich jetzt in den Seilen. Er geht um mich he r um. Gibt meinen Knien einen kleinen Schubs. Ich drehe mich in der Aufhängung. Alle können mich sehen. Von allen Seiten. Me i nen Hintern, meinen geröteten Bauch, meine weit geöffn e ten Knie. Noch einmal umrundet er mich, und als er wieder vor mir steht, tritt er ganz nah an mich heran. Ich fühle seinen Atem auf meinem Gesicht. Er riecht so gut. Nach Seife, Schweiß und Tannennadeln. Der Sturm in mir hat sich ein w e nig gelegt. Wie ein Tornado ist er über mich hinweggetobt, hat Bäume aus Unsicherheit ausgerissen und Büsche aus Reue. Er streicht mir eine verschwitzte Strähne aus dem Gesicht, und einen Augenblick lang sehe ich den Stolz in seinen Augen. Und ich lächele ihn an und nicke mit dem Kopf, denn ich weiß, dass das seine Art war, um zu fragen, ob alles mit mir in Ordnung ist.
Ich sehe, wie er sich noch mehr Seile holt. Nicht nur ein Knäuel, mehrere. Und er beginnt damit, dass er das erste von ihnen durch eine Öse am Bühnenrand zieht. Dann zu mir. Es findet seinen Halt an einem Steg oberhalb meines Schambeins. Das gleiche geschieht mit einem zweiten Seil, in der anderen Ecke der Bühne. Einem dritten und einen vierten. Wenn er jetzt zu mir gehen möchte, muss er jedes Mal über die g e spannten Seile steigen.
Er arrangiert etwas an dem Balken, und langsam gleitet mein Körper zu Boden. Ich sitze jetzt auf meinen Fersen, meine Knie weit gespreizt, meine Arme immer noch über meinen Kopf fixiert. Er kommt zu mir, kniet sich vor mich hin und löst ein Seil aus dem Steg um meine Hüfte. Ich frage mich, was er tut, da sehe ich, wie er Maß nimmt. Er knüpft einen kleinen Knoten, führt das Seil zwischen meinen Beinen nach hinten, steht auf, umrundet mich und zieht es hinten zwischen der Ri t ze meines Pos wieder hinaus. Ein Zug, und ich weiß, wofür er Maß genommen hat. Der Knoten trifft sofort auf meine Klit. Drückt und reizt. Die Spannung ist nicht weg. War nie weg. Das war nur eine Illusion. Der Sturm ist nicht vorbei. Er hat nur Luft geholt, Atem geschöpft, um jetzt nur umso heftiger zuzuschlagen. Er rüttelt an dem Seil und zieht und ich kann nichts tun, als den Ansturm an Gefühl zu ertragen. In kleinen Schüben rinnen mir Schauer durch den Körper, lassen meine Bauchdecke beben. Ich wimmere und stöhne. Tiefe, gutturale Geräusche, die tief aus meinem Bauch kommen, von genau dorther, wo sich all der Schmerz gebündelt hat und all die Lust. Ich kämpfe noch immer mit dem Beben, da merke ich, wie sich der Druck um meine Arme verringert, nur einen kleinen Augenblick, um dann die Richtung zu wechseln. Mein Obe r körper wird nach hinten gezogen. Stetig steigert sich der Druck. Nach hinten und unten und es bleibt mir nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Am Ende liege ich mit überdehntem Rücken, schmerzenden Oberschenkeln und ausgestreckten Armen über meinen Fersen auf dem Boden. Seile führen über meinen Bauch. Immer wieder ruckt er an dem Knoten auf meiner Klit. Meine Brüste heben und senken sich in einem wilden Rhythmus. Seile verlängern die Linie meiner Arme und Beine, spinnen sich über meinen Körper. Er hat Querverstr e bungen geknüpft und Verbindungen. Ich muss aussehen wie ein Insekt im Netz der Spinne. Bereit, gefressen zu werden. Verschlungen von der Spinne, der Lust.
Das Licht wird gedimmt, und auf ein Handzeichen Crispins ertönt leise Musik. Eine klagende Weise. Tröpfelnde Töne über einem See aus Begehren. Scheinwerfer flammen auf und ta u chen mich in gleißendes Licht, während der Raum um uns he r um in vollkommene Dunkelheit taucht. Crispin kommt hinter mir zum Stehen. Von oben herab sieht er mir in die A u gen. Das Licht blendet mich, ist so hell, dass ich nichts mehr erke n nen kann. Nur seine Augen. Seine geliebten, geliebten Augen. Ganz langsam kniet er sich hin, oberhalb von mir, seine Knie berühren meine Schultern. Ein Oberschenkel von ihm auf j e der Seite meines Gesichts. Ich ertrinke in seinem Blick. Sanft streicht er mir über die Wangen, meinen Hals, lehnt sich he r unter und küsst meine
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