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Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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dem anderen. Frakir rührte sich ein wenig, als ich den Knopf nahe an ihr vorbeiführte, doch gleich darauf verfiel sie wieder in Reglosigkeit, als ob sie es aufgegeben habe, mich vor den blauen Steinen zu warnen, wenn ich doch nichts dagegen unternahm.
    »Seltsam«, sagte ich.
    »Ich hätte gern einige Rosen auf dem Nachttisch«, ließ Flora mich wissen, »und einen bunten Strauß auf dem Frisiertisch. Weißt du, mir hat noch nie jemand auf diese Weise Blumen geschickt. Es ist eine ziemlich deutliche Anmache. Bist du sicher, daß die Blumen für dich gedacht sind?«
    Ich brummte etwas Anatomisches oder Theologisches und sammelte Rosenknospen auf.
    Später, als wir in der Küche saßen, Kaffee tranken und unseren Gedanken nachhingen, bemerkte Flora: »Das hat etwas Spukhaftes.«
    »Ja.«
    »Vielleicht solltest du mit Fi darüber reden, nachdem du mit Random gesprochen hast.«
    »Vielleicht.«
    »Da wir gerade von ihm sprechen, solltest du nicht Random anrufen?«
    »Vielleicht.«
    »Was meinst du mit >vielleicht    »Stimmt. Aber ich habe das Gefühl, daß durch das Abwenden von Gefahr keine Fragen für mich beantwortet werden.«
    »Was hast du im Sinn, Merle?«
    »Hast du ein Auto?«
    »Ja. Ich habe es gerade erst vor einigen Tagen erstanden. Warum?«
    Ich zog den Knopf und die Steine aus meiner Tasche, breitete sie auf dem Tisch aus und betrachtete sie erneut. »Mir ist vorhin, während wir die Blumen aufgesammelt haben, der Gedanke gekommen, daß ich etwas Ähnliches schon mal gesehen habe. Aber wo?«
    »Ach ja?«
    »Das ist offenbar eine Erinnerung, die ich vermutlich verdrängt hatte, weil sie mich sehr traurig stimmte: Julias Aussehen, als ich sie fand. Ich glaube mich jetzt zu erinnern, daß sie ein Pendant mit einem blauen Stein trug. Vielleicht ist es lediglich Zufall, aber...«
    Sie nickte. »Könnte sein. Aber selbst wenn das zutrifft, dann hat ihn die Polizei inzwischen bestimmt längst an sich genommen.«
    »Oh, ich möchte das Ding nicht haben. Aber es erinnert mich daran, daß ich die Wohnung keineswegs so gründlich untersucht habe, wie ich es gern getan hätte, wenn mich nicht mein hastiger Aufbruch daran gehindert hätte. Ich möchte sie mir noch mal ansehen, bevor ich nach Amber zurückkehre. Ich habe immer noch keine Erklärung dafür, wie dieses - Geschöpf - eindringen konnte.«
    »Was ist, wenn die Wohnung inzwischen gründlich ausgeräumt und geputzt wurde? Oder wieder vermietet ist?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden.«
    »Einverstanden. Ich fahre dich hin.«
    Einige Minuten später saßen wir in ihrem Wagen, und ich gab ihr Anweisungen hinsichtlich der Strecke. Es war eine Fahrt von vielleicht zwanzig Minuten unter einem sonnigen Spätnachmittagshimmel, an dem vereinzelte Wolken dahinzogen. Ich verbrachte den Großteil der Zeit damit, bestimmte Vorbereitungen mit Logrus-Kräften zu treffen, und als wir die betreffende Gegend erreicht hatten, war ich damit fertig.
    »Wende hier und fahr um den Block«, sagte ich mit einer begleitenden Handbewegung. »Ich zeige dir, wo du parken kannst, sofern es dort einen freien Platz gibt.«
    Es gab einen, nicht weit entfernt von der Stelle, wo ich einige Tage zuvor geparkt hatte.
    Als wir neben dem Bordstein angehalten hatten, warf sie mir einen Blick zu. »Und jetzt? Marschieren wir einfach zu dem Haus und klopfen an?«
    »Ich werde uns unsichtbar machen«, sagte ich, »und ich sorge dafür, daß dieser Zustand anhält, solange wir uns in dem Haus befinden. Du mußt dich jedoch immer ganz nahe bei mir aufhalten, damit wir einander sehen können.«
    Sie nickte.
    »Dworkin hat das einmal mit mir gemacht«, erzählte sie. »Als ich noch ein Kind war. Ich habe damals etlichen Leuten nachspioniert.« Sie schmunzelte. »Das hatte ich ganz vergessen.«
    Ich versah den ausgeklügelten Zauberbann mit den letzten Feinheiten und richtete ihn auf uns; unterdessen wurde die Welt jenseits der Windschutzscheibe immer düsterer. Es war, als ob ich unsere Umgebung durch eine graugetönte Sonnenbrille betrachtete, während wir auf der Beifahrerseite aus dem Wagen schlüpften. Wir gingen langsam zur nächsten Ecke und bogen nach rechts ab.
    »Ist dieser Zauberbann schwer zu erlernen?« fragte sie mich. »Es scheint sehr praktisch zu sein, wenn man ihn beherrscht.«
    »Leider ja«, antwortete ich. »Sein größter Nachteil besteht darin, daß man ihn nicht einfach von einem Augenblick auf den anderen

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