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Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Höhe meiner Hüfte. Ich spürte das Pulsieren eines alten Zauberbanns, als ich diese Stelle größerer Helligkeit berührte. Ich verengte meine Ausdehnung, während ich meine Hand immer weiter schob, und ließ sie immer feiner werden, bis sie hindurchrutschte. Das Pulsieren wurde daraufhin zu etwas Beständigem. Ich wiederholte die Übung auf einer höheren Ebene zu meiner Linken.
    Ich stand da und fühlte die Kraft, die die Versiegelung bewirkt hatte, und meine zarten fadenartigen Ausdehnungen pochten innerhalb ihrer Matrix. Ich versuchte, sie zu bewegen, zuerst nach oben, dann nach unten. Die rechte glitt etwas weiter als die linke, und zwar in beide Richtungen, bevor sie durch eine Straffung und einen Widerstand angehalten wurde. Ich rief mehr Kraft aus dem Körper des Logrus herbei,
    der wie ein Gespenst in und vor mir schwamm, und ich ließ diese Energie in die Panzerhandschuhe strömen, während das Muster des Logrus sich immer wieder veränderte. Als ich erneut versuchte, sie zu bewegen, rutschte die rechte etwa einen halben Meter weit nach unten, bevor sie von dem Pochen gepackt wurde; als ich sie nach oben verschob, stieg sie beinahe bis zum höchsten Punkt an. Ich versuchte es noch einmal mit der linken. Sie bewegte sich ganz hinauf zur Spitze, doch sie glitt etwa zehn Zentimeter unterhalb des Knackpunktes vorbei, als ich sie nach unten zog.
    Ich atmete heftig und merkte, daß ich schwitzte. Ich pumpte noch mehr Kraft in die Panzerhandschuhe und drückte ihre Ausdehnungen gewaltsam nach unten. Dort war der Widerstand sogar noch größer, und das Pochen durchfuhr meinen Arm und setzte sich bis in den Mittelpunkt meines Seins fort. Ich hielt inne und ruhte mich aus, dann hob ich die Kraft auf eine noch höhere Ebene der Intensität an. Der Logrus krümmte sich erneut, und ich schob beide Hände bis ganz zum Boden hinunter, und dann kniete ich keuchend dort, bevor ich mühsam meinen Weg entlang der unteren Linie zurücklegte. Ganz offensichtlich war vorgesehen, daß sich die Pforte niemals mehr öffnen sollte. Dabei half keine Kunstfertigkeit, nur rohe Kraft.
    Als sich meine Kräfte in der Mitte trafen, zog ich mich zurück und betrachtete das Werk. Auf der rechten und der linken Seite und entlang des Bodens waren die feinen roten Linien jetzt zu breiten feurigen Bändern geworden. Ich spürte ihr Pulsieren über die Entfernung hinweg, die uns trennte.
    Ich reckte mich hoch auf und hob die Arme, um mich an der oberen Linie zu schaffen zu machen, wobei ich an den Ecken begann und mich nach innen bewegte. Jetzt ging es leichter als zu Anfang vonstatten. Die Kräfte von den geöffneten Bereichen brachten anscheinend einen gewissen Druck mit ein, und meine Hände flössen mühelos zur Mitte. Als sie sich trafen, glaubte ich ein leises Seufzen zu hören. Ich ließ sie sinken und betrachtete mein Werk. Die Umrisse loderten jetzt ringsum. Aber es war noch mehr. Es schien fast, als ob die leuchtende Linie zerflösse, rundherum und rundherum...
    Ich stand mehrere Minuten lang so da, sammelte mich, entspannte mich, beruhigte mich. Stärkte meine Nerven. Ich wußte lediglich, daß die Tür zu einem anderen Schatten führen würde. Das konnte alles mögliche bedeuten. Wenn ich sie öffnete, könnte etwas herausspringen und mich angreifen. Aber andererseits war sie ja offenbar seit langem verschlossen gewesen. Es war wahrscheinlicher, daß eine mögliche Falle ganz anders geartet war. Doch am allerwahrscheinlichsten würde ich sie öffnen, und nichts geschähe. Dann stünde ich vor der Wahl, mich lediglich von meinem Standort aus umzusehen oder einzutreten. Und vermutlich gäbe es sehr viel zu sehen, wenn ich einfach nur stehenblieb und schaute...
    Also streckte ich meine Logrus-Glieder erneut aus, faßte die Tür zu beiden Seiten an und schob. An der rechten Seite gab sie etwas nach, also lockerte ich den Griff auf der linken Seite. Ich verstärkte den Druck auf der rechten Seite, und plötzlich schwang das ganze Ding nach innen...
    Ich blickte in einen perligen Tunnel, der sich nach wenigen Metern zu verbreitern schien. Dahinter war ein Flimmern, wie die Hitzemuster über der Straße an einem heißen Sommertag. Rote Flecken und unbestimmbare dunkle Formen schwebten darin. Ich wartete vielleicht eine halbe Minute lang, doch nichts näherte sich mir.
    Ich bereitete Frakir auf bevorstehende Schwierigkeiten vor. Ich hielt meine Logrus-Verbindung aufrecht. Ich bewegte mich vorwärts, indem ich tastende Sonden aussandte. Ich

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