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Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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vom Palast gezeigt.«
    »Dann ist sie jetzt also irgendwo im Palast?«
    »Sie war es, als ich sie das letzte Mal sah. Aber vielleicht ist sie noch mal hinausgegangen.«
    »Ich verstehe«, sagte sie. »Ich bedaure, daß ich bis jetzt noch nicht dazu gekommen bin, mich ausführlicher mit Euch zu unterhalten. Ich habe das Gefühl, als würde ich Euch schon lange kennen.«
    »Oh?« sagte ich. »Wie das?«
    »Ich habe Eure Akte mehrmals durchgelesen. Sie ist irgendwie faszinierend.«
    »Meine Akte?«
    »Es ist kein Geheimnis, daß wir Akten über Leute anlegen, denen wir im Zusammenhang mit unserer Arbeit möglicherweise irgendwann begegnen. Es gibt natürlich über jedes Mitglied des Hauses von Amber eine solche Akte, auch über jene, die nichts mit diplomatischen Beziehungen zu tim haben.«
    »Daran habe ich nie gedacht«, sagte ich. »Aber es leuchtet ein.«
    »Eure Vergangenheit ist etwas irreführend, und Eure Schwierigkeiten der jüngsten Zeit sind verwirrend.«
    »Sie verwirren auch mich selbst«, sagte ich. »Versucht Ihr, die Akte auf den neuesten Stand zu bringen?«
    »Nein, ich bin einfach nur neugierig. Falls Eure Probleme Verästelungen aufweisen, die Begma mit einbeziehen, dann sind wir natürlich daran interessiert.«
    »Wie kommt es, daß Ihr von allen wißt?«
    »Wir verfügen über ausgezeichnete geheimdienstliche Quellen. Das ist bei kleinen Reichen häufig der Fall.«
    Ich nickte.
    »Ich möchte Euch nicht an Eure ausgezeichneten Quellen verweisen, aber wir führen hier keinen Ramschverkauf mit vertraulichen Daten durch.«
    »Ihr mißversteht mich«, sagte sie. »Ich versuche keineswegs, Eure Akte auf den neuesten Stand zu bringen. Ich wollte nur herausfinden, ob ich Euch vielleicht Hilfe anbieten kann.«
    »Danke. Ich weiß das zu schätzen«, antwortete ich. »Mir fällt allerdings beim besten Willen nicht ein, wie Ihr mir helfen könntet.«
    Sie lächelte und zeigte dabei eine Reihe anscheinend makelloser Zähne.
    »Ich kann mich nicht deutlicher ausdrücken, ohne mehr zu wissen«, sagte sie. »Doch wenn Ihr beschließen solltet, daß Ihr Hilfe gebrauchen könntet - oder wenn Ihr einfach nur reden wollt -, wendet Euch bitte an mich.«
    »Ich werde es mir merken«, sagte ich. »Wir sehen uns beim Abendessen.«
    »Später auch, hoffe ich«, sagte sie, als ich an ihr vorbeiging und in den Gang abbog.
    Was hatte sie mit den letzten Worten gemeint? fragte ich mich. Wollte sie ein heimliches Treffen vorschlagen? Falls es so war, dann waren ihre Beweggründe leicht zu durchschauen. Oder hatte sie damit lediglich ihren Wunsch nach weiteren Informationen ausgedrückt? Ich war mir nicht sicher.
    Als ich den Gang in Richtung meiner Gemächer durchschritt, bemerkte ich eine seltsame blitzende Erscheinung vor mir: ein leuchtendweißes Band von etwa zehn Zentimetern Breite zuckte zu beiden Seiten die Wand hinauf, quer über die Decke und über den Boden. Ich verlangsamte meine Schritte, während ich mich ihm näherte, und überlegte, ob jemand in meiner Abwesenheit eine neue Art der Beleuchtung eingeführt hatte.
    Als ich über das Band am Boden trat, verschwand alles, bis auf das Licht an sich, das sich zu einem vollkommenen Kreis formte, einmal um mich herum huschte und sich dann auf der Höhe meiner Füße niederließ, mit mir in der Mitte. Plötzlich erschien die Welt jenseits des Kreises, und sie sah aus, als bestünde sie aus grünem Glas, das zu einer Kuppel gewölbt war. Die Fläche, auf der ich stand, war rötlich, uneben und glänzte feucht in dem blassen Licht. Erst als ein großer Fisch vorbeischwamm, kam mir der Gedanke, daß ich mich unter Wasser befinden und auf einem Korallenriff stehen könnte.
    »Das ist unwahrscheinlich hübsch«, sagte ich, »aber eigentlich hatte ich vorgehabt, mich in meine Gemächer zu begeben.«
    »Ich will nur ein bißchen angeben«, ertönte eine vertraute Stimme, die gespenstisch durch meinen magischen Kreis hallte. »Bin ich ein Gott?«
    »Du kannst dich als alles mögliche bezeichnen, was dir gefällt«, sagte ich. »Niemand wird dir widersprechen.«
    »Vielleicht ist es lustig, ein Gott zu sein.«
    »Was bin ich dann?«
    »Das ist eine schwierige theologische Frage.«
    »Theologisch, weiß Gott! Ich bin Computeringeneur, und du weißt genau, daß ich dich gebaut habe, Geist.«
    Ein Laut, der wie ein Stöhnen klang, erfüllte meine Unterwasserzelle.
    »Es ist nicht leicht, von den eigenen Wurzeln loszukommen.«
    »Warum soll man es versuchen? Was ist gegen Wurzeln zu

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