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1285 - Das Spiel des Lebens

Titel: 1285 - Das Spiel des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Das Spiel des Lebens
     
    Pyrrus-Sieg auf Mardakaan – zwei Terraner werden geächtet
     
    von Kurt Mahr
     
    Nicht nur das Jahr 429 NGZ ist als kosmisch bedeutsam einzustufen - auch Anfang und Mitte des Jahres 430 tut sich einiges in der Milchstraße und ihrer Umgebung. Da sind politische Bestrebungen im Gang, die Sternenvölker enger zusammenzubringen; da droht ein kriegerischer Konflikt mit den Kartanin; und da zieht Stalker, der Gesandte der Mächtigkeitsballung ESTARTU, seine Fäden und spinnt seine Intrigen.
    Stalker, oder besser: Sotho Tal Ker tauchte überraschend in der Milchstraße auf. Er gab sich als Freund aus und pries beredt die Wunder ESTARTUS, was schließlich dazu führte, daß die meisten Vironauten Stalkers Mächtigkeitsballung zum Ziel ihrer Expeditionen wählten.
    Was aber bezweckt der Sotho wirklich mit seinem Besuch in der Menschheitsgalaxie?
    Und aus welchem Grund hat er den Vironauten ESTARTU als Expeditionsziel empfohlen?
    Die Galaktiker sind bislang nur auf Spekulationen angewiesen - die Vironauten hingegen wissen schon seit Monaten, daß sie unter völlig falschen Voraussetzungen nach ESTARTU gestartet sind.
    Das phantastische, bizarre Erleben, das sie zwischen fremden Sternen suchen, nimmt immer mehr Züge des Makabren und Drohenden an. Dies zeigt sich besonders im Fall von Roi Danton und Ronald Tekener, denn sie bestreiten DAS SPIEL DES LEBENS...  
     
Die Hauptpersonen des Romans:
     
    Roi Danton und Ronald Tekener - Die Vironauten erweisen sich als unorthodoxe Kämpfer.
    Volcayr - Ein Sterbender im Spiel des Lebens.
    Reginald Bull und Irmina Kotschistowa - Sie werden als Kodex-Frevler geachtet.
    Graucum - Panish Panisha von Mardakaan.
    Ijarkor - Der Ewige Krieger entscheidet.
    1.
     
    Ich stand vor dem großen Spiegel, der eine Wand des überraschend behaglich ausgestatteten Gemachs bildete. Ich sah mein Bild. Ich erkannte mich. Das war ganz eindeutig ich, bekleidet mit einer leichten Schutzmontur, die das Virenschiff mir zur Verfügung gestellt hatte. Ich erinnerte mich, wie ich sie in Mardakka, in dem großen Haus mitten im Park, aus dem Schrank geholt und angelegt hatte, als Tomkan und Veedro erschienen, um uns abzuholen. Es gab nicht den geringsten Zweifel an meiner Identität.
    Dennoch sagte ich laut und mit Betonung: „Ich bin Roi Danton."
    Über die Schulter hinweg sah ich Ronald Tekener. Er stand in der Nähe der Tür, einen Becher in der Hand und ein spöttisches Grinsen auf dem pockennarbigen Gesicht. Ich wandte mich ab. Auf einem kleinen Tisch lag ein dünner Stapel Schreibfolien. Ich nahm eine davon, zückte den Stift und schrieb: Ich bin Roi Danton. Die Folie kniff ich zusammen und schob sie in die Tasche. Tekener war herzugetreten. Er hatte gesehen, was ich schrieb.
    „Zweifel an dir selbst?" fragte er. „Identitätsverlust? Mußt du ausziehen und dein Ich suchen?"
    Sein Spott war ohne Gehässigkeit, das spürte ich. Ich wußte, daß es ihm nicht anders ging als mir. Ich griff nach der metallenen Röhre, die mir am Gürtel baumelte. Stalkers Permit hatte sie früher geheißen; jetzt nannte man sie die Faust des Kriegers. Auch Tekener trug ein solches Ding. Damit hatte alles begonnen: mit Stalkers vermeintlich großzügigem Geschenk. Manchmal wünschte ich mir, wir wären dem Sotho nie begegnet.
    Ihm verdankten wir allen Ärger, der uns über den Weg gelaufen war, alles Unschöne, das wir gesehen hatten, seit wir in das Reich der zwölf Galaxien eingeflogen waren. Nach Wundern hatten wir gesucht. Kampf, Blut, Schweiß, Tränen und Tod hatten wir gefunden.
    „Ich war Huasqa und kämpfte für den Fürst Ebhinor gegen den Panieli-Admiral Belisar", antwortete ich auf Tekeners spöttische Fragen. „Ich war Lippon, der Kriegstaucher, und schlug eigenhändig die Flotte der Zalaquer aus dem Feld. Ich war Groolwen der Jäger und schlug mich mit dem Drachen Ptolythr herum. Was immer ich war, ich war es wirklich.
    Ich hatte, solange ich Huasqa; Lippon oder Groolwen war, keine Erinnerung mehr an Roi Danton. Deswegen lege ich Wert darauf, mir jetzt zu versichern, daß ich wirklich dieser bin: Roi Danton, alter und neuer König der Freifahrer, alias Michael Rhodan, Sohn eines Mannes, dessen Name in gewissen Bezirken des Universums recht oft genannt wird."
    „Gut", sagte Ronald Tekener. „Soweit verstehe ich es. Aber was soll der Zettel, den du dir in die Tasche geschoben hast?"
    „Weißt du, was mit unserer Kleidung geschieht, wenn die Ophaler uns eine neue Rolle zuteilen?"

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