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Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Gericht gut.«
    »Ich muß Luke davon erzählen«, sagte ich.
    »Welchen Teil?« fragte er.
    »Beide.« antwortete ich.
    »Das war aber eigentlich nicht die Hauptsache, die ich Ihnen berichten wollte«, fuhr er fort. »Es bahnt sich etwas auf militärischer Ebene an.«
    »Wovon reden Sie?«
    »Es ist noch leichter, wenn ich es Ihnen zeige«, erklärte er. »Es dürfte nur eine Minute in Anspruch nehmen.«
    »Okay. Gehen wir«, stimmte ich zu und folgte ihm hinaus in den Gang.
    Er ging voraus, die hintere Treppe hinunter und bog an ihrem Fuß nach links ab. Wir kamen an der Küche vorbei und folgten einem weiteren Gang, der im hinteren Teil abging. Dabei hörten wir ein Rasseln über uns. Ich sah Bill an, der nickte.
    »Das habe ich schon ein paarmal gehört«, erklärte er, »als ich hier vorbeikam. Deshalb habe ich jetzt wieder diesen Weg eingeschlagen. Alles ringsum macht mich neugierig.«
    Ich nickte, da ich dieses Gefühl nachempfinden konnte. Vor allem, nachdem mir klar wurde, daß das Geräusch aus der Hauptwaffenkammer kam.
    Benedict stand da und war angelegentlich damit beschäftigt, seinen Daumennagel durch die Peilvorrichtung eines Gewehrs zu betrachten. Er sah sofort auf, und unsere Blicke trafen sich. Etwa ein Dutzend Männer wimmelte um ihn herum, trug Waffen von einer Stelle zur anderen, reinigte Waffen, reihte Waffen in Magazinen auf.
    »Ich dachte, du bist in Kashfa«, sagte ich.
    »War ich«, antwortete er.
    Ich gab ihm Gelegenheit fortzufahren, doch es kam nichts mehr. Benedict war noch nie für seine Redseligkeit bekannt gewesen.
    »Es sieht so aus, als ob du dich auf etwas vorbereitest, das sich der Heimat nähert«, bemerkte ich, da ich wußte, daß Schießpulver hier unnütz war und daß die Munition, die wir hatten, nur in der Gegend von Amber und einigen bestimmten angrenzenden Reichen funktionierte.
    »Es ist immer ratsam, auf Nummer sicher zu gehen«, sagte er.
    »Würdest du das vielleicht etwas deutlicher ausdrücken?« fragte ich.
    »Jetzt nicht«, antwortete er, eine Antwort, die doppelt so lang war wie jene, die ich erwartet hatte, und die der Hoffnung auf eine zukünftige Aufklärung Nahrung gab.
    »Sollen wir alle miteinander ranklotzen?« fragte ich. »Die Stadt befestigen? Uns bewaffnen? Truppen zusammenziehen ...«
    »So weit wird es nicht kommen«, sagte er. »Laß dich nicht von deinen eigenen Geschäften abhalten.«
    »Aber...«
    Er drehte sich um. Ich hatte das Gefühl, daß das Gespräch damit beendet war. Ich war dessen sicher, als er meinen nächsten paar Fragen keine Beachtung schenkte. Ich zuckte mit den Schultern und wandte mich Bill zu.
    »Lassen Sie uns zum Essen gehen«, sagte ich.
    Während wir den Weg durch den Flur zurücklegten, fragte Bill leise: »Haben Sie eine Ahnung, was das zu bedeuten hat?«
    »Dalt hält sich in der Nachbarschaft auf«, erklärte ich.
    »Benedict war zusammen mit Random in Begma. Dalt könnte dort für Scherereien sorgen.«
    »Ich habe das Gefühl, daß er noch näher ist.«
    »Wenn Dalt Random gefangennähme...«
    »Unmöglich«, entgegnete ich und spürte bei der Vorstellung einen kurzen kalten Schauder. »Random kann sich jederzeit hierher zurücktrumpfen, wenn er es wünscht. Nein. Als ich davon sprach, Amber zu verteidigen und Benedict sagte: >So weit wird es nicht kommen^ hatte ich den Eindruck, daß er von etwas viel Näherliegendem sprach. Von etwas, das er in Schach halten zu können glaubte.«
    »Ich verstehe, was Sie meinen«, pflichtete er mir bei. »Aber andererseits sagte er, Sie sollten sich keine Gedanken um die Befestigung der Stadt machen.«
    »Wenn Benedict der Ansicht ist, wir brauchen keine Befestigung, dann brauchen wir keine Befestigung.«
    »Soll man Walzer tanzen und Champagner trinken, während die Kugeln durch die Luft zischen?«
    »Wenn Benedict das sagt, dann ist es in Ordnung.«
    »Sie vertrauen diesem Burschen wirklich. Was täten Sie ohne ihn?«
    »Ich wäre nervöser«, antwortete ich.
    Er schüttelte den Kopf. »Entschuldigen Sie«, sagte er, »ich bin es nicht gewöhnt, die Bekanntschaft von Legenden zu machen.«
    »Sie glauben mir nicht?«
    »Eigentlich sollte ich Ihnen nicht glauben, doch ich glaube Ihnen. Das ist das Problem.« Er schwieg, als wir um die Ecke bogen und uns zur Treppe begaben. Dann fügte er hinzu: »So war es auch immer, wenn ich mit Ihrem Vater zusammen war.«
    »Bill«, sagte ich, als wir auf die Stufen traten, »Sie kannten meinen Vater bereits in der Zeit, bevor er sein

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