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Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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wie er sich damit wahrhaftig vollstopfen läßt. Sehr gefährlich. Oft tödlich. Doch wenn es funktioniert, bekommt man etwas ganz Besonderes, man wird zu einer Art Supermann, einem lebenden Trumpf.«
    »Diesen Ausdruck habe ich schon mal gehört, Luke.«
    »Wahrscheinlich«, erwiderte er. »Mein Vater unterzog sich dieser Behandlung, machte sich selbst zum Versuchsobjekt...«
    »Das ist es!« sagte ich. »Corwin behauptete, Brand sei so etwas wie ein lebender Trumpf geworden. So daß es beinahe unmöglich war, ihm etwas anzuhaben.«
    Luke knirschte mit den Zähnen.
    »Tut mir leid«, sagte ich. »Aber in diesem Zusammenhang habe ich den Ausdruck gehört. Das war also das Geheimnis von Brands Macht...«
    Luke nickte.
    »Ich gewinne allmählich den Eindruck, daß diese Maske zu wissen glaubt, wie es geht, und sich darauf vorbereitet, es an deinem Bruder auszuprobieren.«
    »Scheiße!« entfuhr es mir. »Das hat mir gerade noch gefehlt. Jurt als magisches Wesen oder als Naturgewalt - oder was auch immer, zum Teufel. Damit ist nicht zu spaßen. Wie gut kennst du dich mit dem Vorgang aus?«
    »Oh, ich weiß das meiste darüber, jedenfalls in der Theorie. Ich will jedoch nicht damit herumpfuschen. Ich finde, es nimmt einem etwas von der Menschlichkeit. Danach schert man sich einen Dreck um andere Leute oder menschliche Werte. Ich glaube, das ist ein Teil dessen, was meinem Vater widerfahren ist.«
    Was hätte ich darauf sagen sollen? Vielleicht war dieser Teil seiner Aussage wahr, vielleicht nicht. Ich war überzeugt davon, daß Luke sich gern in dem Glauben wiegen wollte, ein äußerer Einfluß sei die Ursache für seines Vaters Verrat gewesen. Ich wußte, daß ich ihm in dieser Hinsicht niemals widersprechen würde, selbst wenn ich das Gegenteil erfahren sollte. Also lachte ich.
    »Bei Jurt«, sagte ich, »könnte man keinen Unterschied zwischen vorher und nachher feststellen.«
    Luke lächelte, dann sagte er: »Es könnte dich das Leben kosten, wenn du dich mit einem solchen Kerl und dazu noch einem Zauberer anlegst, erst recht wenn die beiden Heimvorteil haben.«
    »Was bleibt mir anderes übrig?« fragte ich. »Sie sind hinter mir her. Es ist am besten, gleich einen Gegenzug zu unternehmen. Jurt hat die Behandlung bis jetzt noch nicht genossen. Dauert sie lange?«
    »Nun, es sind ziemlich komplizierte Vorbereitungen nötig, doch bei einigen davon braucht die zu behandelnde Person gar nicht gegenwärtig zu sein. Es hängt alles davon ab, wie weit die Maske mit der Arbeit bereits gediehen ist.«
    »Dann sollte ich wohl möglichst schnell etwas unternehmen.«
    »Ich möchte nicht, daß du allein da hineingehst«, sagte er. »Das könnte Selbstmord sein. Ich kenne den Ort. Außerdem verfüge ich über einen kleinen Söldnertrupp in einem Lager im Schatten, den ich innerhalb kurzer Zeit mobilisieren kann. Wenn es uns gelingt, die Männer hineinzuschleusen, könnten sie uns die Wachen vom Leib halten, sie vielleicht sogar für immer unschädlich machen.«
    »Würde diese raffinierte Munition dort funktionieren?«
    »Nein. Wir haben es bei dem Angriff der Gleiter versucht. Wir kommen um einen Kampf von Mann zu Mann nicht herum. Vielleicht mit Rüstungen und Macheten. Ich muß einen Plan machen.«
    »Wir könnten uns des Musters bedienen, um hineinzugelangen, die Truppen jedoch nicht... Und Trümpfe wirken an diesem Ort nicht zuverlässig.«
    »Ich weiß. Ich muß mir auch dazu etwas einfallen lassen.«
    »Das heißt dann also: du und ich gegen Jurt und die Maske. Wenn ich den anderen hier etwas davon erzähle, werden sie versuchen, mich davon abzuhalten, bis Random zurückkehrt, und dann ist es vielleicht schon zu spät.«
    Er lächelte. »Weißt du, meine Mutter könnte uns da drin wirklich von Nutzen sein«, sagte er. »Sie weiß mehr über den Quell der Macht als ich.«
    »Nein!« widersprach ich heftig. »Sie hat versucht, mich umzubringen.«
    »Sachte, Mann, sachte!« sagte er. »Laß mich ausreden.«
    »Außerdem hat sie gegen die Maske verloren, als die beiden das letzte Mal aneinandergeraten sind. Deshalb ist sie jetzt ein Garderobenständer.«
    »Um so mehr Grund für sie, jetzt auf der Hut zu sein. Überhaupt ist in diesem Fall nur List gefragt, kein Können. Und darin ist sie gut. Die Maske muß sie irgendwie überrumpelt haben. Sie wird sich als echter Pluspunkt erweisen, Merle.«
    »Nein! Sie sähe uns alle am liebsten tot.«
    »Das sind Kleinigkeiten«, erklärte er. »Nach Caine seid ihr übrigen nur noch

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