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Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Luftröhre zuzudrücken.
    Ich befürchtete, daß das wirklich geschehen könnte. Doch Lukes Rechte schoß plötzlich zu Dalts linkem Ellbogen, seine Linke streckte sich über Dalts beide Arme, um seinen linken Unterarm zu umklammern, und Luke verdrehte seinen Körper und bog den Ellbogen himmelwärts. Dalt sackte nach links, Luke rollte sich nach rechts ab, und seine Füße fanden wieder Halt, während er den Kopf schüttelte. Diesmal unternahm er keinen Versuch, Dalt einen Fußtritt zu versetzen, während dieser sich bereits von dem Angriff erholte. Erneut streckte Dalt die Arme aus, Luke hob die Faust, und sie kugelten wieder im Kreis.
    Immer noch fiel Schnee, der Wind flaute ab, frischte wieder auf, trieb einem die eisigen Flocken schmerzhaft ins Gesicht und ließ den Schnee manchmal wie einen wallenden Vorhang niedergehen. Ich dachte an die Soldaten rings um mich herum und fragte mich, ob ich mich wohl inmitten eines Schlachtfeldes befände, wenn das Ganze hier endlich vorüber wäre. Die Tatsache, daß Benedict bereit war, von irgendwoher herbeizustürmen und eine zusätzliche Verwüstung anzurichten, spendete mir wenig Trost, auch wenn es bedeutete, daß meine Seite wahrscheinlich die siegreiche sein würde. Ich erinnerte mich daran, daß meine Anwesenheit an diesem Ort mein eigener Wunsch gewesen war.
    »Los jetzt, Luke!« brüllte ich. »Mach ihn platt!«
    Das zeitigte eine überaus seltsame Wirkung. Sofort begannen Dalts Fackelträger, ihren Herrn mit ermutigenden Rufen anzufeuern. Unsere Stimmen hatten offenbar das Raunen des Windes übertönt, denn kurz darauf brandeten Geräuschwogen zu uns heran, die ich zuerst für ein entferntes Heulen des Sturms hielt und erst nach einiger Zeit als Rufe erkannte, die auf beiden Seiten laut geworden waren. Nur Julian blieb ruhig, mit unerforschlicher Miene.
    Luke wirbelte Dalt weiterhin herum, versetzte ihm Stöße und versuchte es gelegentlich mit Hieb- und Stoßkombinationen, während Dalt diese unermüdlich abwehrte und seinerseits versuchte, einen Arm zu fassen zu bekommen. Beide hatten Blut im Gesicht, und beide wirkten etwas langsamer als zu Beginn. Ich hatte den Eindruck, daß beide verletzt waren, obwohl es unmöglich abzuschätzen war, in welchem Maße. Luke hatte Dalt eine kleine Platzwunde im oberen Teil der Wange zugefügt. Beide Gesichter sahen inzwischen aufgequollen aus.
    Luke ging zu einer anderen Art des Körpereinsatzes über, aber es war schwer zu sagen, wieviel Wucht in den Schlägen steckte. Dalt nahm sie stoisch hin und fand überdies die Kraft für einen Ausfall und den Versuch eines Würgegriffs. Luke entwand sich ihm zu langsam, und es gelang Dalt, ihn in die Zange zu nehmen. Jeder der beiden versuchte, den anderen in die Knie zu zwingen; beide verhinderten das durch geschickte Hüftdrehungen. Ihre Arme blieben verhakt und die Körper verdreht, während Dalt nach wie vor versuchte, eine bessere Umklammerung zu erreichen, und Luke nach wie vor diese Versuche abwehrte, wobei er sich seinerseits bemühte, einen Arm freizubekommen und einen kräftigen Schwinger zu landen. Beide unternahmen mehrere Versuche von Boxhieben gegen die Stirn und von Tritten zwischen die Beine des Gegners, doch dieser wich den Angriffen jeweils aus. Schließlich gelang es Luke, sich in Dalts Bein zu verhaken, und er schickte ihn rücklings zu Boden.
    Halb auf ihm kniend, setzte Luke sofort mit einem linken Kreuzschlag nach, gefolgt von einem ebensolchen rechten. Dann versuchte er sich mit einem weiteren linken, doch Dalt packte Lukes Handgelenk, schnellte hoch und warf den Gegner zu Boden. Während sich Dalt erneut auf ihn warf, das Gesicht eine Halbmaske aus Blut und Schmutz, gelang es Luke irgendwie, ihm einen Hieb unterhalb des Herzens zu versetzen, der jedoch Dalts rechte Faust nicht aufhielt, die wie ein herabfallender Fels seitlich gegen Lukes Kiefer sauste. Dalt ließ eine schwache Linke gegen die andere Seite folgen, dann wieder eine schwache Rechte, hielt inne, um tief Luft zu holen, und landete dann einen massiven linken Ausleger. Lukes Kopf sackte zur Seite, und er bewegte sich nicht mehr.
    Dalt hockte kauernd auf ihm, wie ein Hund hechelnd, und musterte forschend das Gesicht seines Gegners, als ob er irgendwelche Tricks vermutete; seine rechte Hand zuckte, als ob er erwog, noch einmal zuzuschlagen.
    Doch nichts geschah. Sie blieben etwa zehn oder fünfzehn Sekunden lang in dieser Stellung, bevor sich Dalt hochhievte, sich nach links von Luke wegrollte und dann

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