Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
Vom Netzwerk:
sein ganzes Leben im Feld. Wahrscheinlich ist er in Höchstform. Und er ist schwerer und größer als du.«
    Luke grinste.
    »Dann ist vielleicht das Glück auf meiner Seite«, sagte er. Er sah Julian an. »Jedenfalls bitte ich dich, möglichst eine Botschaft zu unseren Reihen übermitteln zu lassen, die besagt, daß sie auf keinen Fall angreifen sollen, wenn wir anfangen zu kämpfen. Dalts Seite wird unterdessen ebenfalls stillhalten.«
    Julian sah hinüber, wo einer von Dalts Fackelträgern sich ebenfalls in Richtung seiner Reihen in Bewegung gesetzt hatte. Dann wandte er sich seinen eigenen Männern zu und gab durch Gesten mehrere Zeichen.
    Gleich darauf löste sich ein Mann aus der Deckung und rannte zu uns her.
    »Luke«, sagte ich, »das ist verrückt. Du kannst nur gewinnen, indem du Benedict erreichst und dir dann ein Bein brichst.«
    »Merle«, sagte er, »laß es gut sein. Dies ist eine Sache zwischen Dalt und mir. Okay?«
    »Ich habe ein ganzes Bündel ziemlich unverbrauchter Zauberformeln«, sagte ich. »Lassen wir die Dinge anfangs ihren Lauf nehmen, und dann werde ich zur richtigen Zeit mit einem davon zuschlagen. Es wird so aussehen, als ob du es geschafft hättest.«
    »Nein!« widersprach er. »Es ist eine Frage der Ehre. Also halt dich da raus!«
    »Okay«, sagte ich, »wenn du es so haben willst.«
    »Übrigens wird niemand zu Tode kommen«, erklärte er. »Keiner von uns beiden will das zu diesem Zeitpunkt, und es ist Teil der Abmachung. Wir sind gegenseitig für einander lebend viel zu wertvoll. Keine Waffen. Streng mano a mano.«
    »Und was genau«, erkundigte sich Julian, »besagt die Abmachung?«
    »Sobald Dalt mir eins auf den Hintern gibt«, antwortete Luke, »bin ich sein Gefangener. Er wird seine Truppen zurückziehen, und ich werde ihn begleiten.«
    »Luke, du bist total verrückt!« sagte ich.
    Julian warf mir einen mahnenden Blick zu.
    »Sprich weiter!« forderte er Luke auf.
    »Wenn ich gewinne, ist er mein Gefangener«, fuhr er fort. »Er kehrt mit mir nach Amber zurück - oder an jeden anderen Ort, an den ich ihn zu verfrachten beliebe, und seine Offiziere ziehen seine Truppen zurück.«
    »Es gibt nur einen Weg, einen solchen Rückzug sicherzustellen«, sagte Julian, »nämlich sie wissen zu lassen, daß sie der Verdammnis geweiht sind, wenn er nicht stattfindet.«
    »Natürlich«, stimmte Luke zu. »Deshalb habe ich ihm gesagt, daß Benedict mit seinen Männern in den Startlöchern steht, um gegen ihn loszupreschen. Ich bin sicher, das ist der einzige Grund, warum er sich auf diese Vereinbarung eingelassen hat.«
    »Überaus schlau ausgedacht«, bemerkte Julian. »Wie auch immer, Amber wird gewinnen. Was versuchst du für dich selbst dabei herauszuholen, Rinaldo?«
    Luke lächelte.
    »Denk mal darüber nach«, sagte er.
    »Da steckt mehr dahinter, als ich dachte, Neffe«, entgegnete er. »Stell dich mal an meine rechte Seite, ja?«
    »Warum?«
    »Natürlich um mich gegen seine Sicht abzuschirmen. Ich muß Benedict davon in Kenntnis setzen, was los ist.«
    Luke bewegte sich, während Julian seine Trümpfe zum Vorschein brachte und den richtigen herausblätterte. Inzwischen waren die Läufer aus unseren Reihen angekommen und standen wartend da. Dann steckte Julian sämtliche Karten bis auf eine wieder weg und begann mit der Übermittlung. Sie dauerte etwa eine Minute, dann hielt Julian inne, um mit dem Läufer zu sprechen und ihn zurückzuschicken. Gleich darauf setzte er sein Gespräch mit der Karte fort. Als er schließlich aufhörte zu sprechen oder dem Anschein nach zuzuhören, steckte er den Trumpf nicht wieder in seine Innentasche, wo er die anderen aufbewahrte, sondern hielt sie so in der Hand, daß sie nicht zu sehen war. Da wurde mir klar, daß er die Verbindung nicht unterbrochen hatte, sondern daß er weiterhin mit Benedict in Kontakt blieb, bis die Sache erledigt war, so daß Benedict sofort wußte, wenn irgendwelche Maßnahmen von seiner Seite erforderlich waren.
    Luke öffnete die Verschlüsse des Umhangs, den ich ihm geliehen hatte, trat zu mir und reichte ihn mir.
    »Halt ihn bitte für mich, bis ich fertig bin, ja?« sagte er.
    »Ja«, willigte ich ein und nahm den Umhang. »Viel Glück.«
    Er lächelte flüchtig und wandte sich ab. Dalt schritt bereits auf die Mitte des Rechtecks zu.
    Auch Luke näherte sich ihm. Sowohl er als auch Dalt hielten plötzlich inne, einer dem anderen zugewandt, obwohl sie noch mehrere Schritte trennten. Dalt sagte etwas mir

Weitere Kostenlose Bücher