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Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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daß sich daran nichts ändert. Ich möchte, daß du dich unverzüglich zu ihr begibst, ihr so diplomatisch wie möglich erzählst, was geschehen ist, und versuchst, sie dazu zu überreden, die Abwesenheit ihrer Schwester zu vertuschen, während du nach ihr suchst. Es besteht natürlich die Gefahr, daß sie dir nicht glaubt und sich sofort an Orkuz wendet. Vielleicht kannst du eine Zauberformel anwenden, um das zu verhindern. Aber ich sehe keine andere Möglichkeit, wie wir uns verhalten sollen. Widersprich mir, wenn ich mich irre.«
    »Du irrst dich nicht«, sagte ich.
    »Dann schlage ich vor, du machst dich gleich ans Werk... und erstatte mir unverzüglich Bericht, falls sich irgendwelche Schwierigkeiten ergeben oder wenn du Fortschritte machst, gleichgültig, zu welcher Tages oder Nachtzeit.«
    »Bin schon unterwegs«, sagte ich.
    Ich verließ eilends den Raum, doch kurz darauf hielt ich inne. Mir fiel ein, daß ich zwar im groben wußte, in welchem Bereich des Palastes die begmanische Reisegesellschaft untergebracht war, es mir jedoch unbekannt war, wo genau Naydas Gemächer lagen. Ich wollte nicht zurückgehen und Vialle fragen, denn dann hätte ich wie ein Trottel dagestanden, weil ich mich während des Essens nicht danach erkundigt hatte.
    Es dauerte gute zehn Minuten, bis ich ein Mitglied der Palastdienerschaft erwischte, das in der Lage war, mir die entsprechende Richtung zu weisen - was mit einem dreckigen Grinsen geschah -, worauf ich dem Mann im Laufschritt folgte, bis ich vor Naydas Tür stand.
    Ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare, klopfte mir den Schmutz von Hose und Jacke, wischte mir die Stiefel an der Hinterseite meiner Hosenbeine einigermaßen sauber, holte tief Luft, lächelte, atmete aus und klopfte.
    Die Tür wurde gleich darauf geöffnet. Es war Nayda. Sie erwiderte mein Lächeln und trat zur Seite.
    »Kommt herein«, sagte sie.
    »Ich hatte mit der Zofe gerechnet«, erklärte ich beim Eintreten. »Ihr überrascht mich.«
    »Da ich Euch erwartet habe, habe ich sie früh zu Bett geschickt«, antwortete sie.
    Sie hatte sich umgezogen und trug jetzt so etwas wie einen grauen Trikotanzug mit einer schwarzen Schärpe. Außerdem hatte sie schwarze Pantoffeln an und das meiste ihres Makeups entfernt. Ihre Haare waren jetzt streng nach hinten gekämmt und mit einem schwarzen Band zusammengehalten. Sie deutete mit einer Handbewegung auf eine Couch, doch ich machte keine Anstalten, mich zu setzen.
    Ich legte ihr die Hand sanft auf die Schulter und sah ihr in die Augen. Sie kam näher zu mir.
    »Wie fühlt Ihr Euch?« fragte ich.
    »Findet es selbst heraus«, antwortete sie leise.
    Ich durfte mir nicht einmal einen Seufzer erlauben. Die Pflicht rief. Ich legte die Arme um sie, zog sie an mich und küßte sie. Ich verharrte mehrere Sekunden lang in dieser Haltung, dann zog ich mich zurück, lächelte wieder und sagte: »Ich habe den Eindruck, du fühlst dich gut, und du fühlst dich gut an. Hör zu, es gibt einiges, das ich dir verschwiegen habe...«
    »Sollen wir uns setzen?« unterbrach sie mich, faßte mich bei der Hand und führte mich zur Couch.
    Vialle hatte mich angewiesen, diplomatisch zu sein, also folgte ich ihr. Sofort setzte sie unsere Umarmung fort und verfeinerte sie um einiges. Verdammt! Und ich hatte den Auftrag, sie dazu zu bringen, daß sie Coral deckte! Wenn sie dazu bereit wäre, würde ich danach bereitwillig dasselbe für sie tun. Oder mich für jede andere Stellung zur Verfügung halten, die nach begmanischem Geschmack sein mochte. Ich täte jedoch gut daran, mein Anliegen möglichst bald vorzubringen, entschied ich. Noch ein paar Minuten, und dann wäre es äußerst undiplomatisch, die Sprache auf ihre Schwester zu bringen. Heute war einfach nicht mein Tag, was die Zeitplanung anging.
    »Bevor wir uns hier allzusehr vertiefen«, sagte ich, »möchte ich dich um einen Gefallen bitten.«
    »Bitte mich um alles, was du willst«, hauchte sie.
    »Ich glaube, es wird eine kleine Verzögerung geben, bis deine Schwester wieder auftaucht«, erklärte ich, »und es widerstrebt mir, deinen Vater zu beunruhigen. Weißt du, ob er schon jemanden in ihre Gemächer geschickt oder sich selbst hinbegeben hat, um etwas über ihren Verbleib herauszufinden?«
    »Ich denke nicht. Er hat sich nach dem Essen zu einem Spaziergang mit Gerard und Mr. Roth aufgemacht. Ich glaube, er ist noch gar nicht wieder in seine Unterkunft zurückgekehrt.«
    »Könntest du dir vielleicht etwas einfallen lassen, damit

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