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Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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alles«, sagte ich und fügte hinzu: »Danke.«
    Ich wollte aufstehen, doch sie bewegte sich schneller und umarmte und liebkoste mich erneut.
    Ich ging kurz auf ihre Zärtlichkeit ein, dann sagte ich: »Jetzt muß ich wirklich gehen. Coral ist vielleicht in Gefahr.«
    »Zur Hölle mit ihr!« schimpfte sie. »Bleib bei mir. Wir haben wichtigere Dinge zu besprechen.«
    Ihre Abgebrühtheit überraschte mich, doch ich bemühte mich, mir nichts anmerken zu lassen.
    »Ich bin ihr gegenüber verpflichtet«, sagte ich, »und ich muß dieser Verpflichtung jetzt nachgehen.«
    »Nun gut«, gab sie seufzend nach. »Dann ist es wohl besser, ich komme mit und stehe dir bei.«
    »Wie das?« fragte ich..
    »Du wirst dich wundern«, antwortete sie, sprang auf und bedachte mich mit einem schelmischen Lächeln.
    Ich nickte und hatte das Gefühl, daß sie wahrscheinlich recht hatte.

-10-
    W ir wanderten durch den Korridor zurück zu meinen Gemächern. Als ich die Tür öffnete und die Lichter angehen ließ, unterzog Nayda den ersten Raum einer flüchtigen Untersuchung. Sie erstarrte, als sie meinen Kleiderständer entdeckte.
    »Königin Jasra!« rief sie aus.
    »Jawohl. Sie hatte eine Meinungsverschiedenheit mit einem Zauberer namens Maske«, erklärte ich. »Errätst du, wer gewonnen hat?«
    Nayda hob die linke Hand und schwenkte sie langsam, wobei sie ein bestimmtes Muster beschrieb - hinter Jasras Hals und den Rücken hinunter, quer über die Brust, dann wieder nach unten. Ich erkannte keine der Bewegungen, die sie vollführte.
    »Erklär mir jetzt nicht, daß du auch eine Zauberin bist«, sagte ich. »Mir scheint, jeder, dem ich zur Zeit begegne, ist mehr oder weniger in dieser Kunst ausgebildet.«
    »Ich bin keine Zauberin«, antwortete sie, »und ich habe keine derartige Ausbildung genossen. Ich beherrsche nur einen einzigen Trick, und der hat nichts mit Zauberei zu tun; ich wende ihn für alles mögliche an.«
    »Und worin besteht dieser Trick?« fragte ich.
    Sie ging auf die Frage nicht ein, sondern sagte: »Du liebe Zeit, sie unterliegt einem wirklich straffen Bann. Der Schlüssel liegt irgendwo in der Gegend ihres Solarplexus. Wußtest du das?«
    »Ja«, gab ich zur Antwort. »Ich durchschaue den Zauber voll und ganz.«
    »Warum ist sie hier?«
    »Einesteils deshalb, weil ich ihrem Sohn Rinaldo versprochen habe, sie vor der Maske zu retten, anderenteils als Pfand, damit er sich ordentlich benimmt.«
    Ich stieß die Tür zu und verriegelte sie. Als ich mich umdrehte, sah sie mich an.
    »Hast du ihn in letzter Zeit einmal gesehen?« fragte sie im Plauderton.
    »Ja. Warum?«
    »Oh, aus keinem besonderen Grund.«
    »Ich dachte, wir wollten einander helfen«, sagte ich.
    »Ich dachte, wir wollten meine Schwester suchen.«
    »Das hat noch einen Augenblick Zeit, wenn du etwas Bestimmtes über Rinaldo weißt.«
    »Ich war einfach neugierig zu erfahren, wo er sich zur Zeit aufhält.«
    Ich drehte mich um und trat zu der Truhe, wo ich einiges Zubehör zur Ausübung meiner Kunst aufbewahrte. Ich holte die benötigten Gegenstände heraus und nahm sie mit zu meinem Zeichenbrett. Während ich damit beschäftigt war, sagte ich: »Ich weiß nicht, wo er steckt.«
    Ich befestigte ein Stück Karton auf meinem Zeichenbrett, setzte mich und schloß die Augen, um das geistige Bild von Coral heraufzubeschwören, als Vorbereitung für die Anfertigung ihrer Skizze. Wieder fragte ich mich, ob das Bild in meinem Geist, zusammen mit dem entsprechenden magischen Beiwerk, für das Zustandekommen einer Verbindung ausreichend war. Doch jetzt blieb keine Zeit, auf experimenteller Ebene herumzubasteln. Ich öffnete die Augen und zeichnete. Ich wandte die Techniken an, die ich in den Burgen gelernt hatte, die anders als die von Amber und diesen dennoch ähnlich sind. Ich verfüge über das nötige Können, um sie in der einen oder der anderen Weise auszuführen, doch ich arbeite schneller, wenn ich mich des zuerst erlernten Stils bediene.
    Nayda trat näher und stellte sich neben mich, ohne zu fragen, ob es mich störe. Und ich muß sagen, es störte mich nicht.
    »Wann hast du zum letztenmal mit ihm gesprochen?« fragte sie.
    »Mit wem?«
    »Mit Luke?«
    »Heute abend«, antwortete ich.
    »Wo?«
    »Er war vor einiger Zeit hier.«
    »Ist er jetzt hier?«
    »Nein.«
    »Wo hast du ihn zuletzt gesehen?«
    »Im Wald von Arden. Warum?«
    »Ist das nicht ein seltsamer Ort, um sich zu trennen?«
    Ich arbeitete an Corals Augenbrauen.
    »Wir haben uns unter seltsamen

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