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Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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er nicht auf die Idee kommt, daß sie sich irgendwo herumtreibt? Verschaff mir ein bißchen Zeit, damit ich herausfinden kann, wo sie ist, ja?«
    Sie sah erheitert aus.
    »Und die Dinge, die du mir verschwiegen hast...?«
    »Ich werde dir die ganze Geschichte erzählen, wenn du mir diesen Gefallen tust.«
    Sie fuhr mit der Spitze ihres Zeigefingers die Linie meines Kinns nach.
    »Nun gut«, sagte sie schließlich. »Abgemacht. Geh nicht weg.«
    Sie stand auf, durchquerte den Raum und trat hinaus in den Flur, wobei sie die Tür einen Spaltbreit offen ließ. Warum hatte ich eigentlich seit Julia kein nettes normales Verhältnis mehr gehabt? Das letztemal, daß
    ich mit einer Frau geschlafen hatte, war dies unter der Aufsicht dieser seltsamen, gestaltswandelnden Wesenheit geschehen. Jetzt... Jetzt huschte ein kaum merklicher Schatten über die Couch, während mir bewußt wurde, daß ich viel lieber Coral in den Armen halten würde statt ihrer Schwester. Das war lächerlich. Ich kannte sie doch erst seit einem halben Tag...
    Es war einfach zuviel geschehen seit meiner Rückkehr. Ich drehte allmählich durch. So mußte es wohl sein.
    Als sie zurückkam, nahm sie wieder auf der Couch Platz, doch diesmal trennte uns ein Abstand von einem guten Meter. Sie kam mir recht fröhlich vor, obwohl sie keine Anstalten machte, unsere vorherige Beschäftigung wiederaufzunehmen.
    »Die nötigen Vorkehrungen sind getroffen«, sagte sie. »Er wird eine irreführende Auskunft erhalten, wenn er fragen sollte.«
    »Danke«, sagte ich.
    »Jetzt bist du dran«, stellte sie fest. »Erzähl!«
    »Also gut«, fing ich an und ließ die Geschichte von Coral und dem Muster vom Stapel.
    »Nein«, unterbrach sie mich. »Fang bitte ganz von vom an, ja?.«
    »Wie meinst du das?«
    »Berichte mir über den gesamten Tagesablauf, von der Zeit an, als ihr gemeinsam den Palast verlassen habt, bis zu eurer Trennung.«
    »Das ist doch albern!« entfuhr es mir.
    »Tu mir den Gefallen«, erwiderte sie. »Du schuldest mir einen, erinnerst du dich?«
    »Stimmt«, pflichtete ich bei, und ich fing von neuem an. Es gelang mir, die Stelle mit dem umgeworfenen Tisch in dem Cafe auszulassen, doch als ich die Sache in der Meereshöhle beschönigen wollte, indem ich erzählte, wir hätten uns einfach nur umgesehen und sie hübsch gefunden, unterbrach sie mich.
    »Halt«, sagte sie. »Du läßt etwas weg. Was geschah in der Höhle?«
    »Wieso sagst du das?« fragte ich.
    »Das ist ein Geheimnis, das ich in diesem Moment nicht verraten möchte«, erklärte sie. »Möge es genügen, wenn ich sage, daß ich über Mittel verfüge, um den Wahrheitsgehalt deiner Worte stichprobenartig zu prüfen.«
    »Es ist ohne Bedeutung«, sagte ich. »Es würde lediglich den Zusammenhang durcheinanderbringen. Deshalb habe ich es ausgelassen.«
    »Du hast versprochen, mir den Ablauf des gesamten Nachmittags zu erzählen.«
    »Also gut, werte Dame«, gab ich zu, und ich hielt mein Versprechen.
    Sie biß sich auf die Lippe, als ich ihr von Jurt und den Zombies berichtete, und sie leckte gedankenverloren die Blutstropfen weg, die danach erschienen.
    »Was wirst du gegen ihn unternehmen?« fragte sie plötzlich.
    »Das ist mein Problem«, antwortete ich darauf. »Ich habe dir den Nachmittag versprochen, nicht meine Memoiren und meinen Überlebensplan.«
    »Es ist nur so, daß... Erinnerst du dich, daß ich dir meine Hilfe angeboten habe?«
    »Was soll das heißen? Glaubst du, du könntest Jurt für mich unschädlich machen? Ich habe eine Neuigkeit für dich: Er ist derzeit praktisch ein Kandidat für den göttlichen Status.«
    »Was meinst du mit >göttlichem Status    Ich schüttelte den Kopf.
    »Es würde den größten Teil der Nacht in Anspruch nehmen, wenn ich dir diese Geschichte einigermaßen verständlich erzählen würde, und soviel Zeit haben wir nicht, schon gar nicht, wenn ich bald mit der Suche nach Coral anfangen soll. Laß mich die Sache mit dem Muster zu Ende bringen, ja?«
    »Erzähl weiter.«
    Ich erzählte weiter, und sie zeigte nicht das geringste Anzeichen von Überraschung, als die Sprache darauf kam, wer als Vater ihrer Schwester in Frage kam. Ich war drauf und dran, ihr wegen des Ausbleibens jeglicher Reaktion ihrerseits eine Frage zu stellen. Doch dann sagte ich mir: Ach, zum Teufel! Sie hat getan, was ich von ihr wollte, und ich tat, was ich versprochen hatte. Es hatte keinen Herzanfall bei ihr ausgelöst. Und jetzt war es Zeit zu gehen.
    »Das ist

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