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Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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das zu hören.«
    »Es gab keine andere Möglichkeit, die Angelegenheit durchzuführen.«
    »Nun, wurde sie denn zu deiner Zufriedenheit durchgeführt?«
    »Wurde sie.«
    »Dann bildest du dir vermutlich ein, es sei gern geschehen.«
    »Du bist unverschämt, Merlin.«
    »So, wie ich mich im Augenblick fühle, habe ich nichts zu verlieren. Ich bin einfach zu verdammt müde, um mich darum zu scheren, was du mit mir machst. Ich bin also heruntergekommen und sage dir hiermit: Ich bin der Meinung, daß du mir ein großes Dankeschön schuldest. Das ist alles.«
    Dann kehrte ich ihm den Rücken zu.
    »Nicht einmal Oberon hat es gewagt, so mit mir zu sprechen«, sagte es.
    Ich zuckte mit den Schultern und machte einen Schritt in Richtung Tür. Als ich den Fuß zu Boden setzte, befand ich mich wieder in meinem Gemach.
    Erneut zuckte ich mit den Schultern, dann trat ich ans Waschbecken und klatschte mir Wasser ins Gesicht.
    »Immer noch alles in Ordnung, Dad?«
    Um die Schüssel herum war ein Ring. Er erhob sich in die Luft und folgte mir durch den Raum.
    »Mit mir ist alles in Ordnung«, gab ich an. »Und wie steht es mit dir?«
    »Bestens. Es hat mir nicht die geringste Beachtung geschenkt.«
    »Weißt du, was es vorhat?« fragte ich.
    »Es scheint gegen den Logrus ein Duell um die Herrschaft im Schatten durchzuführen. Und soeben hat es eine Runde gewonnen. Was immer geschehen sein mag, es hat es offenbar gestärkt. Du steckst in der Sache drin, stimmt's?«
    »Stimmt.«
    »Wo warst du, nachdem du die Höhle verlassen hast, in die ich dich gebracht hatte?«
    »Hast du schon mal von einem Land gehört, das zwischen den Schatten liegt?«
    »Zwischen? Nein, das ergibt keinen Sinn.«
    »Nun, dort war ich.«
    »Wie bist du dort hingeraten?«
    »Ich weiß nicht. Unter beträchtlichen Schwierigkeiten, nehme ich an. Ist mit Mandor und Jasra alles in Ordnung?«
    »Als ich sie das letztemal sah, war alles in Ordnung.«
    »Was ist mit Luke?«
    »Ich hatte keine Veranlassung, ihn aufzusuchen. Willst du, daß ich es tue?«
    »Im Moment nicht. Im Moment möchte ich, daß du dich nach oben begibst und einen Blick in die königliche Suite wirfst. Ich möchte wissen, ob sich zur Zeit jemand darin aufhält. Und wenn ja, wer. Außerdem möchte ich, daß du den Kamin im Schlafzimmer überprüfst. Sieh nach, ob eine loser Stein, der von einer Stelle rechts neben ihm entfernt wurde, wieder an seinen Platz gelegt wurde oder ob er noch auf dem Kaminrost liegt.«
    Er verschwand, und ich schritt im Raum auf und ab. Ich hatte Angst, mich hinzusetzen oder hinzulegen. Ich hatte das Gefühl, daß ich sofort einschlafen würde, wenn ich es täte, und daß ich Schwierigkeiten hätte, wieder aufzuwachen. Doch Geist wirbelte wieder herbei, bevor ich eine nennenswerte Strecke zurückgelegt hatte.
    »Königin Vialle ist anwesend«, berichtete er, »sie befindet sich in ihrem Arbeitszimmer. Der lose Stein wurde wieder an seinen Platz gelegt, und im Flur huscht ein Zwerg herum und klopft an die Türen.«
    »Verdammt«, sagte ich. »Dann wissen sie also, daß der Juwel abhanden gekommen ist. Ein Zwerg, sagst du?«
    »Ein Zwerg.«
    Ich seufzte.
    »Ich denke, ich gehe besser hinauf, bringe den Juwel zurück und versuche zu erklären, was geschehen ist. Wenn Vialle meine Geschichte gefällt, dann sieht sie vielleicht davon ab, den Vorfall Random gegenüber zu erwähnen.«
    »Ich befördere dich hinauf.«
    »Nein, das wäre politisch unklug. Und auch nicht sehr höflich. Ich klopfe diesmal lieber ordentlich an die Tür und warte, bis ich hineingebeten werde.«
    »Woher wissen die Leute, wann es besser ist zu klopfen und wann man einfach hineingeht?«
    »Im allgemeinen gilt, wenn eine Tür geschlossen ist, dann klopft man an.«
    »So wie es der Zwerg macht?«
    Ich hörte ein leises Klopfen irgendwo draußen.
    »Er spaziert einfach an den Türen vorbei und poltert wahllos dagegen?« fragte ich.
    »Nun, er versucht es bei einer nach der anderen, immer schön der Reihe nach, deshalb weiß ich nicht, ob man es wahllos nennen kann. Bis jetzt waren alle Räume leer, an deren Türen er es probiert hat. Demnächst müßte er bei deiner ankommen.«
    Ich ging zur Tür, schloß sie auf, öffnete sie und trat hinaus in den Gang.
    Und tatsächlich, dort huschte ein kleiner Kerl durch den Flur. Durch das Öffnen meiner Tür aufmerksam geworden, blickte er in meine Richtung, und seine Zähne zeigten sich in seinem Bart, als er lächelte und auf mich zukam.
    Gleich darauf stellte

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