Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
Vom Netzwerk:
Luke zusammen und folgte mir später dicht auf den Fersen. Ich hätte mir denken können, daß irgend etwas in dieser Art dahintersteckte, weil er so eifrig bemüht war, den Namen meiner Mutter zu erfahren. Anscheinend hat Luke ebensowenig von seinen Eltern preisgegeben.«
    Sie lachte.
    »Das ergibt ein wunderschönes Bild«, fing sie an. »Die kleine Jasra und der Prinz der Dunkelheit...«
    »Versuch nicht, vom Thema abzuweichen. Stell dir doch mal vor, wie peinlich das für einen erwachsenen Mann ist, wenn seine Mutter ihm Dämonen hinterherschickt, damit sie auf ihn aufpassen sollen.«
    »Gebrauch bitte den Singular. Es war nur ein einziger Dämon, mein Lieber.«
    »Welchen Unterschied macht das? Im Prinzip ist es dasselbe. Wann hörst du endlich mit dieser Beschützerei auf? Es paßt mir ganz und gar nicht...«
    »Das Ty'iga hat dir bei mehr als einer Gelegenheit das Leben gerettet, Merlin.«
    »Nun ja, schon. Aber...«
    »Möchtest du lieber tot sein als beschützt zu werden? Nur weil es von mir kommt?«
    »Das ist nicht der Punkt.«
    »Was ist dann der Punkt?«
    »Es scheint, du unterstellst mir einfach, daß ich nicht auf mich selbst aufpassen kann, und...«
    »Na ja, das konntest du ja auch nicht.«
    »Aber du konntest das auf keinen Fall wissen. Es paßt mir nicht, daß du von der Annahme ausgingst, ich müßte im Schatten unter irgend jemandes Obhut gestellt werden, weil ich naiv, einfältig und leichtsinnig bin...«
    »Ich vermute, es würde deine Gefühle verletzen, wenn ich sagte, daß du das tatsächlich warst, indem du dich an einen Ort begabst, der sich so sehr von den Burgen unterscheidet, wie es bei diesem Schatten der Fall ist.«
    »Ja, das würde es. Ich kann sehr wohl auf mich selbst aufpassen!«
    »Du hast in dieser Hinsicht deine Sache nicht besonders gut gemacht. Aber du selbst stellst eine Menge unbestätigter Vermutungen an. Wieso glaubst du, daß die von dir genannten Gründe die einzig denkbaren sind, die zu einer solchen Handlungsweise führen könnten?«
    »Na gut. Sicher soll das heißen, du wußtest, daß Luke an jedem dreißigsten April einen Mordanschlag auf mich verüben würde. Und wenn die Antwort ja lautet, warum hast du mich dann nicht darüber aufgeklärt?«
    »Ich wußte nicht, daß Luke an jedem dreißigsten April einen Mordanschlag auf dich verüben würde.«
    Ich wandte mich ab. Ich ballte die Hände zu Fäusten und entspannte sie wieder.
    »Dann hast du das Ganze also nur so zum Spaß gemacht?«
    »Merlin, warum fällt es dir so ungeheuer schwer zuzugeben, daß andere Leute manchmal etwas wissen könnten, das du nicht weißt?«
    »Fangen wir damit an, daß diese Leute nicht bereit sind, mir solche Dinge zu verraten.«
    Sie schwieg für eine geraume Zeit. Dann entgegnete sie: »Ich fürchte, an deinen Worten ist etwas Wahres. Aber es gab gewichtige Gründe, nicht über diese Angelegenheiten zu sprechen.«
    »Dann nehmen wir als nächstes die Unfähigkeit, mir etwas zu verraten. Erklär mir doch jetzt mal, warum du mir damals nicht getraut hast.«
    »Das hatte nichts mit mangelndem Vertrauen zu tun.«
    »Spräche denn jetzt etwas dagegen, mir zu verraten, womit es dann etwas zu tun hatte?«
    Es folgte ein weiteres ausgedehntes Stillschweigen.
    »Es ist nicht möglich«, sagte sie schließlich. »Noch nicht.«
    Ich wandte mich ihr zu, hielt dabei meine Gesichtszüge gefaßt und machte meine Stimme ausdruckslos.
    »Dann hat sich also nichts geändert«, stellte ich fest. »Und es wird sich auch niemals etwas ändern. Du vertraust mir immer noch nicht.«
    »Das stimmt nicht«, widersprach sie und warf dabei Suhuy einen Blick zu. »Es ist jetzt einfach nicht die richtige Zeit und hier nicht der richtige Ort, um diese Dinge eingehender zu behandeln.«
    »Soll ich dir etwas zu essen oder zu trinken holen, Dara?« erkundigte sich Suhuy unvermittelt.
    »Danke, nein«, lehnte sie ab. »Ich kann sowieso nicht mehr lange bleiben.«
    »Mutter, dann erzähl mir etwas über das Ty'iga.«
    »Was möchtest du wissen?«
    »Du hast es irgendwo jenseits des Randes aufgetrieben.«
    »Das stimmt.«
    »Solche Wesen sind an sich körperlos, dafür aber in der Lage, sich eines lebenden Gastwesens zu bemächtigen und es für die eigenen Zwecke einzusetzen.«
    »Stimmt.«
    »Nehmen wir mal an, ein solches Wesen bemächtigte sich des Körpers einer Person, die auf der Schwelle zum Tod oder kurz davor steht, und macht sich zu deren einzigem beseelenden Geist und zur einzigen beherrschenden

Weitere Kostenlose Bücher